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#Spitzen nach Kruses überraschendem Wechsel

„Spitzen nach Kruses überraschendem Wechsel“

Allein aus mathematischen Gründen muss der Ausflug des 1. FC Union Berlin zum VfL Wolfsburg an diesem Samstag (15.30 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Bundesliga und bei Sky) als echtes Endspiel betrachtet werden. Union hat im Stile fleißiger Arbeiter 37 Punkte angesammelt, noch drei mehr und die neuralgische Marke von 40 Punkten wäre erreicht. Die gilt nach allgemeinen Rechengewohnheiten als notwendig, um auch im kommenden Jahr in der Bundesliga antreten zu können. Und um nichts anderes geht es den Berlinern ja, glaubt man ihren öffentlichen Darstellungen.

Bescheidenheit mag eine edle Eigenschaft sein, nur ist sie im Fall des 1. FC Union kaum noch von Tiefstapelei zu unterscheiden. Natürlich wird Union auch zur neuen Saison erstklassig sein. Die Mannschaft von Trainer Urs Fischer bewegt sich die ganze Spielzeit über konstant im oberen Tabellendrittel, und die spannendere Frage lautet eher, ob sich der Klub abermals für einen internationalen Wettbewerb qualifiziert. Und wenn ja, für welchen.

Etwas Finales haftet der Begegnung mit dem VfL aber trotzdem an, jedenfalls wenn es nach Urs Fischer geht. Unions Trainer wünscht sich sehnlich ein Ende der Debatten um Max Kruse. Jenen Stürmer, der Union mit seinen Toren in den vergangenen anderthalb Jahren stets frei von Abstiegssorgen gehalten, im Januar Berlin Köpenick aber fluchtartig in Richtung Wolfsburg verlassen hatte. Der Wechsel kam für Außenstehende nicht nur überraschend, er bot im Nachgang auch interessante Einblicke ins Seelenleben beider Parteien.

Was da an die Oberfläche drang, war nicht gerade freundlich gegenüber der anderen Seite. Man warf sich gegenseitig kleinere und größere Spitzen hinterher, und Kruses Lager konnte sich bestätigt fühlen, als der VfL nach seiner Ankunft mit dem Punktesammeln begann (sieben Punkte aus den vergangenen vier Spielen) und Union die ersten drei Begegnungen nach dem Abschied des Stürmers alle verlor.

Kruse wollte häufiger spielen

Die jüngste Woche war vor diesem Hintergrund umso wichtiger für die Berliner. Am Sonnabend gewannen sie gegen Mainz (3:1) das erste Spiel der Post-Kruse-Ära, und dann zogen sie am Dienstag nach einem Sieg über St. Pauli (2:1) ins Halbfinale des DFB-Pokals ein. Das hatte der Klub zuletzt vor 21 Jahren erreicht. Eine besondere Genugtuung. Hatte doch Kruse bei seinem Abschied durchblicken lassen, dass er der Mannschaft den ganz großen Wurf nicht zutraute und auch deshalb von dannen gezogen war.

Nun also noch einmal Kruse im direkten Aufeinandertreffen, und dann hat sich das Thema erledigt. Hofft Fischer. „Dazu ist nun wirklich alles gesagt“, sagt Unions Trainer, nur um seinem ehemaligen Spieler dann aber ein für seine Verhältnisse überschwängliches Kompliment hinterherzurufen.

Eineinhalb Jahre spielte Max Kruse erfolgreich bei Union Berlin.


Eineinhalb Jahre spielte Max Kruse erfolgreich bei Union Berlin.
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Bild: picture alliance / Laci Perenyi

„Max hat seine Qualitäten, er ist ein Unterschiedsspieler. Für mich ist er so ein wenig ein Schleicher, der sich in Räumen bewegt und Räume wahrnimmt wie kein anderer“, sagt Fischer. Ihr Verhältnis hatte während der letzten gemeinsamen Wochen immer stärker gelitten. Kruse wünschte sich mehr Einsatzzeiten, Fischer mehr Disziplin. Mehr und mehr war er die ständigen Zugeständnisse leid, die Kruses Charakter ihm abverlangte.

Damit muss sich Fischer nicht länger beschäftigen, aber er wird dauerhaft Lösungen finden müssen, um Kruses fehlende Tore und Vorlagen zu kompensieren. Wie das aussehen könnte, zeigte sich in den beiden Spielen gegen Mainz und St. Pauli. Union versuchte, noch schneller ins gegnerische Drittel zu kommen und noch aggressiver bei den zweiten Bällen zu sein.

Alles in allem sah das eher nach der Zeit vor Kruse aus. Nur dass Union mittlerweile über mehr personelle Alternativen verfügt. Im Angriff hat sich zuletzt Andreas Voglsammer in den Vordergrund gespielt, dreimal traf er schon in diesem Kalenderjahr in allen Wettbewerben. In Wolfsburg könnte der Stürmer von Beginn an auflaufen. Und seinem ehemaligen Mitspieler Max Kruse zeigen, dass man bei Union über ihn hinweg ist.

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