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#Stahlrennräder-Schätzchen

Stahlrennräder-Schätzchen

Er brauchte eine Auszeit. Siebzehn Jahre lang hat Atila Asci Kinder und Jugendliche nachmittags betreut. Jetzt sind Rennräder sein Metier, genauer Stahlrennräder. „Die geben keine Widerworte“, sagt Asci schmunzelnd. In einer Seitenstraße in Bornheim hat der Dreiundvierzigjährige Ende April einen sehenswerten wie speziellen Laden eröffnet, in dem er alte, von ihm eigenhändig restaurierte stählerne Rennräder verkauft.

Es ist ein Rad-Laden ohne Namen, ohne Homepage und ohne Social-Media-Auftritt. Ein Laden von einem Liebhaber für Liebhaber – und diese werden den Weg schon zu ihm finden. Denn Asci hat einen Namen in der Szene. Zuvor verkaufte er, ein paar Straßen weiter, vier Jahre lang samstagnachmittags in einem Hinterhof Räder aus einer Keller-Luke heraus.

Funke springt über

Nun kann jeder durch das bodentiefe Fenster seines neuen Einraum-Domizils schauen und sehen, welch gutes Gespür Asci für Stahlrennräder hat. Andere Arten von Rennrädern interessierten ihn nicht, sagt der gebürtige Frankfurter. An die 30 bis 40 Jahre haben die meisten auf dem Buckel. Und wenn Asci ins Schwärmen gerät über die Ästhetik, die Verarbeitung und die Details, dann springt der Funke schnell über.

Es ist ein Sammelsurium an Stahlross-Schätzchen, die Asci im Erdgeschoss und auf der Empore ausstellt. Seine besondere Liebe gilt den italienischen Marken. Aktuell stehen gleich vier Pinarello-Räder im Verkauf, auch ein Colnago. In den Siebziger- und Achtzigerjahren habe es so viele italienische Hersteller gegeben, dass er selbst mitunter noch neue Marken entdecke, erzählt Asci.

Kein Name, kein Internetauftritt: Ascis Lädchen


Kein Name, kein Internetauftritt: Ascis Lädchen
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Bild: Nerea Lakuntza

Sein Jagdrevier ist vornehmlich das Internet. Manche Räder standen 30 Jahre lang unbenutzt in Kellern und auf Dachböden – und kommen in einem dementsprechend desolaten Zustand in Bornheim an. Im Souterrain des Ladens werden sie komplett auseinandergebaut, „nackt gemacht“, wie der Fachmann sagt.

Im Zuge der Restauration stattet er die Räder mit neuen Teilen aus und macht sie straßenverkehrstauglich. Macken und Kratzer gehörten freilich dazu bei diesen alten Stücken. Dafür verlangt er am Ende zwischen 300 und 1500 Euro. Auftragsarbeiten übernimmt er nicht.

Eine Werkstatt wie ein Stilleben


Eine Werkstatt wie ein Stilleben
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Bild: Nerea Lakuntza

Asci profitiert davon, dass es heutzutage hip ist, sich auf stylishe, alte Räder zu schwingen. Viele Kunden sind jünger als die Velos, die sie kaufen. Nicht selten muss Asci den Käufern erst einmal zeigen, wie eine Rahmenschaltung zu bedienen ist.

Zurzeit hängt ein wunderschönes Koga Miyata am Haken. Enorm viel Charme haben die beiden ausgestellten Tandems – das Modell von der Marke Panther können Kunden für einen Tag mieten.

Zwei historische Stücke

Unlängst hatte Asci auch zwei historische Stücke aus dem Radsport in seinem Fundus: einen Renner, den Rudi Altig, deutscher Star in den Sechzigern, einst fuhr. Dazu ein Trainingsrad, das einmal dem einzigen deutschen Tour-de-France-Sieger Jan Ullrich gehörte.

Das Schrauben an diesen Stücken bedeute für ihn „Spaß und Meditation zugleich“, sagt Asci. Er hat einen hohen Anspruch an seine Arbeit. Nur wenn ihm gefalle, was er tue, könne er sich komplett auf eine Arbeit einlassen. In jedem Fall verkauft Asci mit den Stahlrennrädern auch seinen guten Geschmack. Und der kann sich sehen lassen.

Laden für Rennräder, Freiligrathstraße 36, Frankfurt, nur samstags 12 bis 15 Uhr

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