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#Stau auf der Schiene und Covid in der Lunge

Stau auf der Schiene und Covid in der Lunge

Es spricht nichts dagegen, Kindern oder Enkeln ein Vermögen zu vermachen. Das findet auch unser Finanzfachmann Volker Looman. Doch sollte es vernünftig angelegt und mit einem Auszahlplan geschützt werden, damit der Nachwuchs es nicht verprasst. Zudem kommt es sehr genau darauf an, wie alt die Kinder oder Enkel sind, in welcher Phase ihres Ausbildungs- oder Berufslebens sie sich befinden. Für alle Szenarien entwickelt Looman entsprechende Anlagemöglichkeiten, die Sicherheit und Rendite in einen angemessenen Einklang bringen sollen. Doch die Dinge sind kompliziert, zumal man nie wissen kann, was aus dem Nachwuchs so wird. Zu früh sollte man die Verfügungsgewalt über das Geld jedenfalls nicht aus der Hand geben, finde Looman. Es geht dabei am Ende nicht nur um Aktien oder ETFs, sondern auch um den Kauf einer vermieteten Immobilie. Doch lesen Sie selbst.

In den sozialen Medien gibt sich die Güterverkehrstochtergesellschaft der Deutschen Bahn gerne frech. Im Kurznachrichtendienst Twitter lautet die Selbstbeschreibung: „Offizieller Account von denen, wegen denen du so lange an der Bahnschranke stehst“. Vor wenigen Tagen postete das Social-Media-Team von DB Cargo die Erkenntnis: „Lieber Güterverkehr als schlechter Sex“. Der Spruch könnte cool sein, wäre Güterverkehr auf der Schiene derzeit auch nur halbwegs attraktiv. Das Gegenteil ist der Fall, wie Wirtschaftsredakteur Thiemo Heeg recherchiert hat. Die, die vermeintlich die Bahnschranke blockieren, stehen selbst im Stau. „Das ist ein Volldrama. Was im Augenblick abgeht: eine absolute Katastrophe. Das habe ich so noch nicht erlebt, und ich bin jetzt seit 30 Jahren bei der Eisenbahn“, zitiert Heeg dazu Sven Flore, Vorstandsvorsitzender von SBB Cargo International. Dem Schweizer stehen die Deutschen schlicht im Weg. Diese Geschichte hat in der vergangenen Woche sehr viele von Ihnen interessiert. Irgendwie ist die Bahn vielleicht doch sexy.

Zum Schluss doch noch einmal Corona, auch in dieser Woche: Zuerst dachte Andreas Paulsen, er hätte Glück gehabt. Doch dann brachte das Coronavirus den sportlichen Familienvater fast um. Der Weg zurück ins Leben ist mühsam, beschrieben hat ihn Monika Ganster aus unserer Rhein-Main-Redaktion. Weihnachten 2020 hat Andreas Paulsen noch in lebhafter Erinnerung. Er, seine Frau und seine drei Kinder hatten sich im Dezember mit dem Coronavirus angesteckt. Der Teenagersohn hatte Fieber, die Eltern fühlten sich matt und schlapp. Die Jüngsten hatten einfach weitergespielt, als wäre nichts. An den Feiertagen waren alle wieder obenauf. Die Krankheit schien überwunden und Paulsen tischte ein Drei-Gänge-Menü auf. Sie schienen glimpflich davon gekommen zu sein. Zehn Tage später muss Andreas Paulsen, der in Wirklichkeit anders heißt, von seiner Frau ins Markus-Krankenhaus gefahren werden. Er fühlt sich plötzlich so schwach und krank, dass sie seine Tasche zur Anmeldung tragen muss, der 47 Jahre alte Mann an ihrer Seite hat dazu keine Kraft mehr.

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Einen Monat nach der Erstdiagnose ist der Corona-Test im Krankenhaus wieder positiv, eine Röntgenaufnahme der Lunge bringt Gewissheit: Das Gewebe sieht zerfressen aus, wie hinter einer Milchglasscheibe, so erinnert sich Paulsen. Covid hat sein Immunsystem in eine irre Selbstverteidigung getrieben, die den Körper nun mit Verzögerung in die Knie zwingt. Ein Jahr danach spricht Paulsen immer wieder vom Leid seiner Familie, davon, was seine Frau und die Kinder durchmachen mussten. Nicht nur für ihn selbst ist der Tod plötzlich nahe gerückt, auch seine Familie musste sich mit dem „Was wäre, wenn“ auseinandersetzen. „Was macht das mit Kindern“, hat sich der Familienvater seitdem oft gefragt. „Dass ich ihnen diese Verlustängste nicht abnehmen konnte, das macht mich traurig.“

Ihnen einen schönen dritten Advent, viele Grüße aus der Redaktion, bleiben Sie gesund,

Ihr Carsten Knop
Herausgeber
Frankfurter Allgemeine Zeitung

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Es spricht nichts dagegen, Kindern oder Enkeln ein Vermögen zu vermachen. Das findet auch unser Finanzfachmann Volker Looman. Doch sollte es vernünftig angelegt und mit einem Auszahlplan geschützt werden, damit der Nachwuchs es nicht verprasst. Zudem kommt es sehr genau darauf an, wie alt die Kinder oder Enkel sind, in welcher Phase ihres Ausbildungs- oder Berufslebens sie sich befinden. Für alle Szenarien entwickelt Looman entsprechende Anlagemöglichkeiten, die Sicherheit und Rendite in einen angemessenen Einklang bringen sollen. Doch die Dinge sind kompliziert, zumal man nie wissen kann, was aus dem Nachwuchs so wird. Zu früh sollte man die Verfügungsgewalt über das Geld jedenfalls nicht aus der Hand geben, finde Looman. Es geht dabei am Ende nicht nur um Aktien oder ETFs, sondern auch um den Kauf einer vermieteten Immobilie. Doch lesen Sie selbst.

In den sozialen Medien gibt sich die Güterverkehrstochtergesellschaft der Deutschen Bahn gerne frech. Im Kurznachrichtendienst Twitter lautet die Selbstbeschreibung: „Offizieller Account von denen, wegen denen du so lange an der Bahnschranke stehst“. Vor wenigen Tagen postete das Social-Media-Team von DB Cargo die Erkenntnis: „Lieber Güterverkehr als schlechter Sex“. Der Spruch könnte cool sein, wäre Güterverkehr auf der Schiene derzeit auch nur halbwegs attraktiv. Das Gegenteil ist der Fall, wie Wirtschaftsredakteur Thiemo Heeg recherchiert hat. Die, die vermeintlich die Bahnschranke blockieren, stehen selbst im Stau. „Das ist ein Volldrama. Was im Augenblick abgeht: eine absolute Katastrophe. Das habe ich so noch nicht erlebt, und ich bin jetzt seit 30 Jahren bei der Eisenbahn“, zitiert Heeg dazu Sven Flore, Vorstandsvorsitzender von SBB Cargo International. Dem Schweizer stehen die Deutschen schlicht im Weg. Diese Geschichte hat in der vergangenen Woche sehr viele von Ihnen interessiert. Irgendwie ist die Bahn vielleicht doch sexy.

Zum Schluss doch noch einmal Corona, auch in dieser Woche: Zuerst dachte Andreas Paulsen, er hätte Glück gehabt. Doch dann brachte das Coronavirus den sportlichen Familienvater fast um. Der Weg zurück ins Leben ist mühsam, beschrieben hat ihn Monika Ganster aus unserer Rhein-Main-Redaktion. Weihnachten 2020 hat Andreas Paulsen noch in lebhafter Erinnerung. Er, seine Frau und seine drei Kinder hatten sich im Dezember mit dem Coronavirus angesteckt. Der Teenagersohn hatte Fieber, die Eltern fühlten sich matt und schlapp. Die Jüngsten hatten einfach weitergespielt, als wäre nichts. An den Feiertagen waren alle wieder obenauf. Die Krankheit schien überwunden und Paulsen tischte ein Drei-Gänge-Menü auf. Sie schienen glimpflich davon gekommen zu sein. Zehn Tage später muss Andreas Paulsen, der in Wirklichkeit anders heißt, von seiner Frau ins Markus-Krankenhaus gefahren werden. Er fühlt sich plötzlich so schwach und krank, dass sie seine Tasche zur Anmeldung tragen muss, der 47 Jahre alte Mann an ihrer Seite hat dazu keine Kraft mehr.

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Einen Monat nach der Erstdiagnose ist der Corona-Test im Krankenhaus wieder positiv, eine Röntgenaufnahme der Lunge bringt Gewissheit: Das Gewebe sieht zerfressen aus, wie hinter einer Milchglasscheibe, so erinnert sich Paulsen. Covid hat sein Immunsystem in eine irre Selbstverteidigung getrieben, die den Körper nun mit Verzögerung in die Knie zwingt. Ein Jahr danach spricht Paulsen immer wieder vom Leid seiner Familie, davon, was seine Frau und die Kinder durchmachen mussten. Nicht nur für ihn selbst ist der Tod plötzlich nahe gerückt, auch seine Familie musste sich mit dem „Was wäre, wenn“ auseinandersetzen. „Was macht das mit Kindern“, hat sich der Familienvater seitdem oft gefragt. „Dass ich ihnen diese Verlustängste nicht abnehmen konnte, das macht mich traurig.“

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