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#Streit um Folien auf Äckern

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Streit um Folien auf Äckern

Wer schon vor Ostern Spargel aus der Rhein-Main-Region essen möchte oder sich früh im Jahr an heimischen Erdbeeren erfreuen will, weiß den Einsatz von schützenden Folien in der Landwirtschaft zu schätzen. Vor allem in Südhessen setzen Erzeuger beim Spargelanbau verstärkt darauf, die Äcker ein- oder gar mehrlagig einzupacken respektive Folientunnel aufzustellen, um das empfindliche Edelgemüse zum Beispiel vor späten Frösten zu bewahren. Nicht nur die deutlich frühere Marktreife – in diesem Jahr begann die Saison offiziell am 8. April – werden als Vorteile genannt.

Unter Folien wachse zudem weniger Unkraut, wodurch der Einsatz von Herbiziden reduziert werden könne; positiv wirke sich das Abdecken zudem auf den Wasserverbrauch aus. Und nicht zuletzt schmecke Spargel meist milder und zarter, wenn er unter Folien gewachsen sei. Diese wiederum könnten mehrere Jahre lang genutzt werden, ehe sie nach Angaben des Arbeitskreises Spargel Südhessen mit Hilfe darauf spezialisierter Recycling-Unternehmen entsorgt werden.

412 Fußballfelder bedeckt

Auf die unstrittig ebenfalls vorhandenen Nachteile, wie den Eintrag von Plastik in die Böden, verweist dagegen der Naturschutzbund Worfelden, der im Kreis Groß-Gerau zur Diskussion über den zunehmenden Foliengebrauch anregen möchte. So seien rund um Worfelden und Klein-Gerau in diesem Jahr rund 38 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche über einen längeren Zeitraum hinweg abgedeckt worden – was einer Fläche von 412 Fußballfeldern entspreche. Dadurch werde der ohnehin immer knapper werdende Lebensraum von Vögeln und anderen Tieren noch stärker eingeschränkt.

Die Bestände von Kiebitzen, Rebhühnern und Feldlerchen seien in den vergangenen Jahren dramatisch zurückgegangen. „Der Kreis Groß-Gerau gehört zur Ökomodell Region Süd. Das passt nicht zusammen“, befand denn auch der Erste Kreisbeigeordnete, Walter Astheimer (Die Grünen), bei einem im Landratsamt anberaumten Pressegespräch zum strittigen Thema Folienanbau. Um ein ausgewogenes Verhältnis zwischen landwirtschaftlicher Produktion und dem Erhalt der Artenvielfalt hinzubekommen, müssten sich Bauern sowie Natur- und Umweltschützer möglichst gemeinsam engagieren, so die Botschaft aus dem Kreishaus. Aber auch das hessische Umweltministerium sollte reagieren, um den Einsatz von Folien auf den Ackerflächen durch entsprechende Regelungen einzuschränken.

Kreis und Naturschützer halten etwa einen Anteil von zehn Prozent Folienfläche für zumutbar; zum Ausgleich müssten dann allerdings zusätzliche Rückzugsräume für Bodenbrüter geschaffen und beispielsweise breite Grünstreifen angelegt werden.

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