Nachrichten

#Sudan verlassen zu Lande, zu Wasser und in der Luft

Inhaltsverzeichnis

Die Bundeswehr hat am Sonntag einen Einsatz für die Rettung deutscher Staatsbürger aus Sudan begonnen, um sie vor den anhaltenden Kämpfen in Sicherheit zu bringen. Dafür flog die Luftwaffe mit Militärtransportern in das nordostafrikanische Land. Die Bundesregierung und andere westliche Staaten hatten eine militärisch geschützte Rettungsaktion seit Tagen vorbereitet. Die Bundeswehr verlegte dafür mehrere hundert Fallschirmjäger mit Waffen und Material aus Deutschland nach Jordanien. Nach aktuellem Stand geht es insgesamt um die Rettung von mehr als 150 deutschen Staatsbürgern.

Christian Meier

Politischer Korrespondent für den Nahen Osten und Nordostafrika.

Majid Sattar

Politischer Korrespondent für Nordamerika mit Sitz in Washington.

Ziel sei es, „so viele Staatsbürger wie möglich auszufliegen“, teilte das Verteidigungsministerium am späten Sonntagnachmittag auf Twitter mit. „Im Rahmen unserer Möglichkeiten werden wir auch europäische und weitere Staatsangehörige mitnehmen.“ Ein dem Tweet angehängtes Foto zeigte Bundeswehr-Soldaten beim Verlassen eines Transportflugzeugs vom Typ A400M. Die Botschaft in Khartum und das Auswärtige Amt gaben den Deutschen in Sudan genaue Handlungshinweise in einem sogenannten Landsleutebrief, der der Deutschen Presse-Agentur vorlag. Hingewiesen wurde auf Gefahren bei der Vorbereitung der Evakuierung. Die Details sollten nicht öffentlich werden.

Auch zahlreiche andere Länder bemühen sich zurzeit, eigene Staatsbürger vor den Kämpfen in Sudan in Sicherheit zu bringen. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten, die jedoch alle nicht ohne Risiko sind. Rettungsaktionen aus der Luft sind schwierig. Zum einen ist die Sicherheitslage gerade um den Flughafen in Khartum prekär, weil er militärisch wichtig ist. Am Sonntag wurden von dort abermals Kämpfe gemeldet. Zudem ist der Flughafen in der Hauptstadt und offenbar ebenso der wichtige Flughafen in der Region Darfur durch die Gefechte in Mitleidenschaft gezogen worden. Aus diesem Grund setzen manche Länder nun auf den Landweg.

USA und Großbritannien melden Erfolge

Den USA ist es in der Nacht zum Sonntag gelungen, eine Rettungsaktion aus der Luft durchzuführen. Laut offiziellen Angaben wurden „weniger als hundert“ Amerikaner mit Hubschraubern aus Sudan gebracht. Präsident Joe Biden meldete sich am Samstagabend amerikanischer Ortszeit zu Wort: Auf seinen Befehl hätten die Streitkräfte die Regierungsmitarbeiter aus Khartum abgezogen.


Hauptsächlich Botschaftspersonal wurde mit Hubschraubern ausgeflogen, die im rund 1500 Kilometer entfernten Kleinstaat Djibouti gestartet und in Äthiopien zum Auftanken zwischengelandet waren. Rund hundert Spezialkräfte seien an der Operation beteiligt gewesen, die ohne Zwischenfälle verlaufen sei, teilte das Militär mit. Das Pentagon hatte nach dem Ausbruch der Kämpfe in Sudan vor einer Woche damit begonnen, die Operation vorzubereiten, und dazu zusätzliche Streitkräfte in die Region entsandt. Biden dankte in seinem Statement Djibouti, aber auch Äthiopien und Saudi-Arabien, die für die Operation wichtig gewesen seien.

Auch Großbritannien meldete am Sonntagnachmittag eine erfolgreiche Rettungsaktion. Premierminister Rishi Sunak schrieb auf Twitter, das Militär habe eine „komplexe und rasche Evakuierung britischer Diplomaten und ihrer Familie aus Sudan abgeschlossen, inmitten einer signifikanten Eskalation der Gewalt und Drohungen gegenüber Botschaftsmitarbeitern“. Auch eine französische und eine italienische Rettungsmission waren laut Angaben aus Paris und Rom am Sonntag im Gange.

Die Kämpfe zwischen der Armee und der RSF-Miliz gingen indessen auch am Sonntag weiter. Eine dreitägige Feuerpause, die seit Freitag für die Dauer des Fests des Fastenbrechens gelten sollte, hielt nicht. Sowohl aus Khartum als auch aus dem benachbarten Omdurman wurden auch neue Gefechte gemeldet, unter anderem am Flughafen der Hauptstadt. Die Zahl der Getöteten liegt Berichten zufolge bei mehr als 400.

Weitere Länder haben inzwischen Truppen in die Region entsandt. So verlegte Griechenland Flugzeuge und Spezialkräfte nach Ägypten. Sie sollen etwa 120 Griechen und Zyprer aus Sudan bringen, die Angaben von Außenminister Nikos Dendias zufolge in einer griechisch-orthodoxen Kathedrale Zuflucht gesucht haben. Die Niederlande entsandten Flugzeuge nach Jordanien; Japan, Italien und Spanien nach Djibouti.

Eine andere Möglichkeit ist der Landweg von Khartum in die Hafenstadt Port Sudan am Roten Meer. Er beträgt allerdings mehr als 850 Kilometer. Das ist nicht nur angesichts der Kämpfe im Land risikoreich, sondern auch logistisch: Die Versorgung mit Treibstoff, Essen und Wasser unterwegs darf derzeit nicht als gesichert gelten. Saudi-Arabien teilte am Samstag mit, dass knapp 160 Personen, unter ihnen rund 90 saudische Staatsbürger, auf diesem Weg aus Sudan gebracht worden seien.

Ein Konvoi aus Bussen und Autos sei von Khartum nach Port Sudan gelangt. Von dort habe die Marine die Menschen in die saudische Küstenstadt Dschidda gebracht. Jordanien plant Medienberichten zufolge ebenfalls eine Rettungsmission auf diesem Weg. Die Türkei begann einem Bericht des Senders Al Jazeera zufolge am Sonntag damit, Türken und Bürger anderer Länder aus Sudan zu bringen. Sie sollen demnach mit Bussen in ein nicht genanntes drittes Land gebracht werden, die Fahrt soll knapp 24 Stunden dauern.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!