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#Warum Deutschland ohne russisches Öl und Gas auskommen könnte

„Warum Deutschland ohne russisches Öl und Gas auskommen könnte“

Durch den Krieg in der Ukraine wächst die Sorge um die deutsche und europäische Energieversorgung: Stellt Russland in nächster Zeit einen Teil der Lieferungen von Gas, Öl und Kohle ein – oder sollte der Westen von sich aus nicht länger zahlen? Amerika ist vorgeprescht und verbannt russisches Öl. Deutschland wäre im Fall eines Lieferstopps stark betroffen. Zu erwarten sind dann Versorgungsnöte vor allem in Industriebetrieben sowie höhere Energiepreise. So ist der Ölpreis am Dienstag weiter um etwa 6 Prozent gestiegen.

Die wirtschaftlichen Folgen für Deutschland haben jetzt die Ökonomen Rüdiger Bachmann, David Baqaee, Christian Bayer, Moritz Kuhn, Andreas Löschel, Benjamin Moll, Andreas Peichl, Karen Pittel und Moritz Schularick untersucht. Ihr Fazit: Sie halten die Auswirkungen für wahrscheinlich substanziell, aber handhabbar. Ähnlich sehen das auch Leopoldina-Wissenschaftler in einer neuen Stellungnahme: Ein kurzfristiger Lieferstopp von russischem Gas wäre für die deutsche Volkswirtschaft „handhabbar“. Engpässe könnten im kommenden Winter entstehen, die allerdings begrenzt werden sollten.

Hilfe für ärmere Haushalte

Generell gilt ein Lieferstopp von Öl und Kohle für Deutschland als leichter zu verkraften als das Ende russischer Erdgaslieferungen. Hier ist der Weltmarkt breiter verteilt und andere Länder könnten eher einspringen. Für die Gasversorgung müsste zunächst versucht werden, möglichst viel durch andere Energieträger zu ersetzen und zudem auch mehr Lieferungen aus anderen Ländern wie Norwegen, Algerien und Aserbaidschan zu erhalten. Dabei sollten die hiesigen Gasspeicher im Sommer aufgefüllt werden, um die Spitzen des Heizbedarfs im Winter besser abzudecken. In der Stromerzeugung könnte vollständig ganz auf Gas verzichtet werden, wenn etwa Kohlekraftwerke Gaskraftwerke ersetzen.

Einen vollständigen Ersatz von Gas in der Stromerzeugung erwarten die Ökonomen um Bachmann, Löschel und Schularick auch in ihrer Untersuchung „Was wäre, wenn…? Die wirtschaftlichen Auswirkungen eines Importstopps russischer Energie auf Deutschland“. Durch einen Importstopp müssten damit Haushalte, Industrie und Dienstleistungen noch einen Rückgang des Gasangebotes um 30 Prozent hinnehmen. Das wäre rund 8 Prozent des gesamten deutschen Energieverbrauchs. In ihre makroökonomischen Modellberechnungen senkt ein Lieferstopp russischer Energieimporte das Bruttoinlandsprodukt um 0,5 Prozent bis etwa 3 Prozent. Die Verluste je Bürger reichen von 80 bis 1000 Euro im Jahr je nach Szenario, das vor allem daran hängt, wie russisches Erdgas ersetzt werden kann.

Davon wären einkommensschwächere Haushalte stärker betroffen. Daher benennen die Autoren gezielte Transfers an Haushalte mit niedrigem Einkommen als ein kosteneffizientes Mittel, um die ungleichen Auswirkungen steigender Energiepreise entlang der Einkommensverteilung auszugleichen. Die neun Ökonomen raten zu schnellen Anreizen, um fossile Energien so schnell wie möglich einzusparen und zu ersetzen. Dafür sollten die Regierung die Preise für fossile Energieträger und vor allem für Erdgas über einen längeren Zeitraum anheben, damit sich Haushalte und Industrie schneller anpassen.

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