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#Drei UN-Mitarbeiter in Sudan getötet

Die Kämpfe in Sudan verschärfen sich, berichten Augenzeugen. Die schwere Staatskrise mit erbitterten Kämpfen zwischen Armee und Paramilitärs lässt das nordostafrikanische Land immer tiefer im Chaos versinken. Die Sorge vor einem Bürgerkrieg wächst.

Ärzten zufolge gab es keine 24 Stunden nach Ausbruch der Gefechte schon Dutzende Tote und Hunderte Verletzte zu beklagen. Eine sudanesische Ärzteorganisation teilte am frühen Sonntagmorgen mit, es gebe mindestens 56 zivile Todesopfer und Dutzende getötete Soldaten. Außerdem seien in Krankenhäusern und anderen Versorgungsstellen knapp 600 Verletzte gezählt worden, von denen Dutzende in Lebensgefahr schwebten. Für Rettungskräfte sei es unmöglich, in umkämpften Gebieten verletzte Zivilisten medizinisch zu versorgen, sagte die sudanesische Ärztegewerkschaft. Sie appellierte an die internationale Gemeinschaft, Druck auf beide Konfliktparteien auszuüben. Laut dem Roten Kreuz gerieten die Krankenhäuser an ihre Grenzen. Der UN-Sondergesandte Volker Perthes verurteilte die Tötung dreier Mitarbeiter des Welternährungsprogramms (WFP). Sie seien am Samstag in Kabkabiya in Nord-Darfur getötet worden.

Der UN-Sicherheitsrat forderte alle Konfliktparteien auf, das Blutvergießen zu beenden und Gespräche zur Beendigung der Krise aufzunehmen. Für Montag ist eine Sitzung des UN-Sicherheitsrat anberaumt auf Veranlassung Großbritanniens.

Hintergrund des Gewaltausbruchs ist ein erbitterter Machtkampf zwischen dem sudanesischen Machthaber General Abdel Fattah al-Burhan und seinem Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo, Anführer der bewaffneten Rapid Support Forces (RSF). Der Konflikt in dem Land mit 46 Millionen Einwohnern wuchs sich am Samstag binnen weniger Stunden zu heftigen Gefechten zwischen der Armee und der wichtigen paramilitärischen Gruppe aus. Wer in Khartum zurzeit die Oberhand hat, ist unklar.

Viele Informationen ließen sich nicht verifizieren. Zudem widersprechen sich die Angaben der beiden Konfliktparteien. So meldeten die RSF, dass sie ein Kampfflugzeug der Luftstreitkräfte abgeschossen hätten, den Präsidentenpalast und den internationalen Flughafen eingenommen hätten. Das dementierte die sudanesische Armee. Ein Berater der RSF sagte gegenüber dem Fernsehsender Al Jazeera, dass die Miliz mehrere strategische Punkte in Khartum unter ihre Kontrolle gebracht habe. Die Armee wiederum sprach davon, kurz vor einem Sieg zu stehen. Die RSF behaupteten am späten Samstagabend bei Twitter, 90 Prozent der vom Militär kontrollierten Gebiete in Sudan erobert zu haben und in die Kommandozentrale der Armee eingedrungen zu sein. Die Armee wies dies als Falschbehauptung zurück.

Truppen der Rapid Support Forces, der wichtigsten Paramiliz in Sudan, hier am Samstag in Khartum


Truppen der Rapid Support Forces, der wichtigsten Paramiliz in Sudan, hier am Samstag in Khartum
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Bild: AFP

Auch aus anderen Landesteilen gab es Berichte über schwere Auseinandersetzungen: Aus der Weltkulturerbe-Stadt Meroe rund 200 Kilometer nördlich von Khartum wurden Gefechte gemeldet; ebenso aus Port Sudan am Roten Meer und Kassala. „Seit dem Morgengrauen verschärft sich die Situation, und in den Vierteln um den Flughafen und in anderen Gebieten in Khartum und natürlich in Darfur, Port Sudan und anderen Regionen ist es zu unglaublichem Beschuss gekommen, zu Explosionsgeräuschen, Bombardements und schwerer Artillerie“, zitierte die britische BBC eine Augenzeugin.

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