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#Warum das Impfen in Deutschland so langsam geht

Warum das Impfen in Deutschland so langsam geht

Wie steht Deutschland bei den Corona-Impfungen da?

Christian Geinitz

Unter den Staaten, die impfen, rangiert Deutschland bestenfalls im Mittelfeld. Auf 100 Einwohner kommen dem Portal „Our World in Data“ zufolge hierzulande 6,6 verspritzte Impfdosen. Länder, die früher mit der Kampagne begonnen haben, liegen weit vorn, vor allem Israel, Großbritannien und die Vereinigten Staaten. Auch Serbien, das chinesischen Impfstoff nutzt, ist um Längen besser. Innerhalb der EU, die gemeinsam nach Weihnachten mit dem Impfen begann, sind inzwischen 15 Länder besser dran als die Bundesrepublik und 10 schlechter.

Wie gut läuft das Impfen mittlerweile?

Noch immer langsam, aber schneller als am Anfang. Gemäß Robert-Koch-Institut (RKI) haben bisher 4,4 Prozent der Bevölkerung (3,6 Millionen Menschen) eine Erstimpfung und 2,3 Prozent (1,9 Millionen) schon eine Zweitimpfung erhalten. Jeden Tag kommen 135.000 Impfungen hinzu, im Schnitt alle 0,6 Sekunden eine. Vor einem Monat waren es erst 100.000 Injektionen am Tag.

Wie viele Impfdosen hat Deutschland bisher erhalten?

Knapp 8,5 Millionen. Die meisten (6,7 Millionen) von Biontech/Pfizer, gefolgt von Astra-Zeneca (1,5) und Moderna (0,3).

Und wie viele sind noch zu erwarten?

Derzeit werden jede Woche 1,3 bis 2 Millionen Dosen ausgeliefert. Insgesamt hat sich Deutschland über die EU 235 Millionen Dosen von den drei Herstellern gesichert. Hinzu dürften weitere 138 Millionen von den bisher nicht zugelassenen Anbietern J&J, Curevac, Sanofi, Valneva und Novavax kommen. Wenn alles wie geplant läuft, geht demnächst ein wahrer Impfstoffregen über Deutschland nieder: Im zweiten Quartal sollen sich die Lieferungen im Vergleich zum ersten auf fast 77 Millionen Dosen mehr als vervierfachen. Im dritten Quartal sind annähernd 127 Millionen geplant.

Reichen die bis Jahresende insgesamt vorgesehenen 373 Millionen Dosen?

Allemal – wenn sie denn kommen und so wirken wie erhofft. Es gibt etwa 70 Millionen Personen in Deutschland, für welche die Impfstoffe zugelassen sein werden; für Kinder gibt es bisher keine. Wenn sich davon 80 Prozent impfen lassen, was ein hoher Wert wäre, reichen für jeweils zwei Spritzen 112 Millionen Dosen aus. Das schaffen Biontech und Moderna schon allein, selbst wenn Astra-Zeneca gar nichts lieferte und wenn keine weiteren Wirkstoffe zugelassen würden.

Bisher sind 8,5 Millionen Dosen geliefert, aber erst 5,5 verimpft, wo ist der Rest?

Zum Teil zurückgelegt, um sicherzustellen, dass Erstgeimpfte garantiert ihre zweite Spritze erhalten. Aber es liegt auch Impfstoff ungenutzt auf Halde.

Wie viel und warum?

Von dem Astra-Zeneca-Präparat wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums bisher 85 Prozent nicht verimpft, etwa 1,2 Millionen Dosen. Erklärt wird das einerseits mit der Ablehnung des Wirkstoffs durch die Gruppe, für die er gedacht ist. Das sind innerhalb der Priorisierungsstufe 1 vor allem medizinisches und pflegerisches Personal zwischen 18 und 65 Jahren sowie Patienten mit Vorerkrankungen in dieser Altersgruppe. Ein anderer Grund sei, dass die Impforganisation der Länder an ihre Grenzen stoße.

Stimmt das?

Die Länder bestreiten das und verweisen darauf, dass sie vom Bund und letztlich von der EU noch immer nicht genügend Lieferungen erhielten. Sie behaupten, in den 430 Impfzentren und in den mobilen Teams jeden Tag 300.000 bis 500.000 Injektionen verabreichen zu können, tatsächlich sind es derzeit nicht einmal halb so viele. Vermutlich ist es so, dass die für Ältere reservierten und in der Bevölkerung beliebteren Impfstoffe von Biontech und Moderna nach wie vor nicht ausreichen, während es ein Überangebot von Astra-Zeneca-Impfstoff gibt.

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