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#Der neue SAP-Chef Klein lächelt die Probleme nicht weg

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Der neue SAP-Chef Klein lächelt die Probleme nicht weg

Das  eigentlich überraschende an den gekappten Prognosen von SAP ist die Überraschung der Analystengemeinde. Dass Europas größter Softwarekonzern seine Jahresprognose kaum würde halten können, sollte spätestens dann jedem Beobachter klar geworden sein, als die deutschsprachige Nutzervereinigung  DSAG Mitte Oktober von dramatisch zusammen gestutzten Software-Budgets berichtete. Denn auch wenn es für die  Unternehmen keine Alternative zur weiteren Digitalisierung gibt: Während der Corona-Krise halten viele ihr Geld zusammen und verschieben auch  große IT-Projekte, bis sie wieder mehr Klarheit haben.

Obwohl der Sparzwang also eigentlich kein Geheimnis ist, rauschte der Aktienkurs von Deutschlands wertvollstem Unternehmen nach der am späten Sonntagabend verschickten „Gewinnwarnung“ schwindelerregend rasant nach unten. Er verminderte sich im Tagesverlauf um bis zu 20 Prozent. Die Marktkapitalisierung schmolz zeitweise um mehr als 25 Milliarden Euro – ein Verlust, der größer ist als der Börsenwert der Deutschen Bank.

Der Kursrutsch dürfe weniger der Tatsache geschuldet sein,  dass der SAP-Vorstand seine Gewinnerwartungen im laufende Jahr von 8,1 Milliarden bis 8,7 Milliarden auf immer noch stattliche   8,1 Milliarden bis 8,5 Milliarden Euro vergleichsweise homöopathisch senkte. Für Verstimmung hat vermutlich vor allem die Verschiebung der mittelfristigen Ziele gesorgt.

SAP erwartet nun, dass die bisher für 2023 genannten Vorgaben für Gewinn und Umsatz erst im Jahr 2025 erreicht werden. Auch das aber kann niemanden wirklich überraschen. Diese Ziele wurden im Frühjahr 2019  noch unter Bill Dermott, dem  Vorgänger des amtierenden Vorstandssprechers Christian Klein verabschiedet – und zwar unter gänzlich anderen Vorzeichen. Da war von einer die ganze Welt betreffenden Pandemie noch keine Rede gewesen.

Selbstbewusste Amerikaner

Die Reaktion an der Börse zeigt ein grundsätzliches Problem von SAP. Die Konkurrenz ist vor allem amerikanisch, und das bedeutet in der Kapitalmarktkommunikation: optimistisch.  Bill McDermott, selbst Amerikaner,  wurde von der Börse für seine 30 Milliarden Euro schwere Einkaufstour gefeiert. Nahezu jeder Zukauf eines meist amerikanischen Wettbewerbers ließen die Aktienkurs von SAP steigen. McDermott vermochte, mit seinem an Größenwahn grenzenden Daueroptimismus die Anleger zu begeistern.

Der Amerikaner hat SAP damit in der Tat Perspektiven im schnell wachsenden Cloudgeschäft, also in der Miete von Softwarediensten via  Internet, eröffnet,  die der Konzern aus eigener Kraft nie hätte so schnell entwickeln können. Aber die vielen Zukäufen haben SAP auch Probleme beschert: Die Integration der neuen Lösungen in das bestehende Angebot ist nicht per Knopfdruck zu haben.

Und viele der selbstbewussten neuen amerikanischen Tochtergesellschaften ticken anders; sie lassen sich nur schwer in die deutsche Konzernhierarchie einordnen. Nicht umsonst hat SAP bereits den Wiederverkauf des größten Zukaufes – die amerikanische Qualtrics – über die Börse in Aussicht gestellt. Nicht umsonst hat es zwischen Klein und seiner „Co“ Jennifer Morgan bis zu deren überraschenden Abgang geknirscht.

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