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#Freunde, die einander brauchen

„Freunde, die einander brauchen“

In einer bewegenden Rede am Warschauer Königsschloss hat der amerikanische Präsident Joe Biden am Dienstagabend bekräftigt, dass die Autokratie in der Welt gegen die Demokratie am Ende unterliegen werde. Biden zitierte den ukrainischen Präsidenten Selenskyj mit den Worten, der Krieg in der Ukraine werde „definieren, wie die Welt künftig leben wird“. Die Ukraine werde „niemals Russlands Sieg sein“.

Gerhard Gnauck

Politischer Korrespondent für Polen, die Ukraine, Estland, Lettland und Litauen mit Sitz in Warschau.

Um das zu erreichen, habe der Westen das „größte Sanktionsregime, das jemals gegen ein Land in der Geschichte verhängt wurde“, geschaffen und werde es in dieser Woche mit weiteren Sanktionen gegen Russland noch ausweiten. Man werde „alle Verantwortlichen dieses Kriegs zur Rechenschaft ziehen“. Es gehe da­rum, Gerechtigkeit für die Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit herzustellen, die von den Russen weiterhin begangen würden, sagte er weiter.

Biden wandte sich in seiner Rede auch an die Menschen in Russland. „Die Vereinigten Staaten und die europäischen Nationen wollen Russland nicht kontrollieren oder zerstören“, sagte Biden. Der Westen habe vor Kriegsbeginn nicht vorgehabt, Russland anzugreifen, wie Kremlchef Wladimir Putin behaupte. Dieser Krieg sei eine Tragödie, und Putin habe ihn gewählt, betonte Biden. „Jeder Tag, an dem der Krieg weitergeht, ist seine Entscheidung. Er könnte den Krieg mit einem Wort beenden. Es ist ganz einfach.“

„Air Force One“ startete in Rzeszów

Biden warnte Russland auch vor ei­nem Angriff auf ein NATO-Mitgliedsstaat: „Es besteht kein Zweifel: Das Bekenntnis der Vereinigten Staaten zu unserem NATO-Bündnis und zu Artikel Fünf ist felsenfest. Jedes Mitglied der NATO weiß es, und Russland weiß es auch: Ein Angriff gegen einen ist ein Angriff gegen alle. Es ist ein heiliger Eid, jeden Zoll NATO-Gebiets zu verteidigen“, sagte Biden am Dienstagabend in Warschau mit Blick auf die Beistandspflicht des westlichen Verteidigungsbündnisses. Auf die vorangegangene Rede Putins nahm Biden nicht direkt Bezug. Biden traf auch keine Aussagen über neue Kriegsziele oder Waffenlieferungen.

Willkommenszeremonie: Biden vor dem Präsidentenpalast in Warschau


Willkommenszeremonie: Biden vor dem Präsidentenpalast in Warschau
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Bild: Reuters

Das polnische Publikum hatte Joe Biden erst spät zu Gesicht bekommen. Als er am Montagabend nach seiner Über­raschungsreise in die Ukraine wieder in Polen ankam, am grenznahen Bahnhof in Przemyśl, zeigte das Fernsehen ihn, wie er in der Dunkelheit aus dem Zug stieg. Anschließend fuhr sein Wagentross zum nahe gelegenen Flughafen in Rzeszów, um nach Warschau zu fliegen.

Lange hatte Bidens Stab aus Sicherheitsgründen versichert, der ame­rikanische Präsident werde nur in einem Land Station machen, in Polen. Vorher war Biden unangekündigt nach Kiew gereist, um Präsident Wolodymyr Selenskyj zu treffen und weitere Militärhilfen anzukündigen. Dass dafür die „Air Force One“ in Polen kurz vor der Grenze zur Ukraine haltmachte, freute das 200.000 Einwohner zählende Rzeszów, wo die meisten Menschen stolz darauf sind, dass ihre Stadt zum wichtigsten Drehkreuz der ausländischen Ukrainehilfe geworden ist.

Besuche von amerikanischen Präsidenten sind in Polen immer ein Großereignis, und erst recht gilt das für eine Stadt wie diese, die nun schon zum zweiten Mal Biden zu Gesicht be­kommt. Im März vorigen Jahres, kurz nach Russlands Angriff auf die Ukraine, war er schon einmal hier gewesen, hatte US-Soldaten besucht und 88 Pizzen für sie bestellt. Die Pizzeria Gusto, die den Auftrag bekam, hat heute viel Besuch von Soldaten und Touristen, und die Kellnerin zeigt stolz die Speisekarte, in der jetzt auch eine Pilze-Peperoni-Pizza namens „Ostry Joe“ (Scharfer Joe) auftaucht. Konrad Fijołek, der 2021 für ein Mitte-links-Bündnis zum Oberbürgermeister ge­wählt wurde, ist stolz auf die gewach­sene Rolle seiner Stadt. „Wir sind in ge­wisser Weise zum Zen­trum der Welt geworden“, sagt er und zählt die Na­men der prominenten Durchreisenden auf: „Biden, Selenskyj, Scholz, Macron, von der Leyen. „Über die wichtigsten Besuche werde ich leider immer erst fünf Minuten vorher informiert.“

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