Ein Bundesrichter hat den Krypto-Kreditgeber Celsius angewiesen, Kryptowährungen im Wert von rund 44 Millionen US-Dollar an die Kunden des Verwahrungsprogramms der Plattform zurückzugeben.

Laut Bloomberg wurde die mündliche Anordnung von US-Insolvenzrichter Martin Glenn in einer Anhörung am 7. Dezember verkündet. Der Richter erklärte dabei:

„Ich möchte, dass es in diesem Fall vorangeht. Ich möchte, dass die Gläubiger so schnell wie möglich so viel wie möglich zurückerhalten.“

Der Betrag, und dieser bezieht sich nur für Kryptowährungen auf Depotkonten, ist ein winziger Bruchteil der Milliarden, die Celsius seinen Gläubigern schuldet. Kurz zuvor wurde eine Einigung zwischen Celsius-Beratern und Interessenvertretern erzielt, dass Kryptowährungen, die auf den Depotkonten liegen, den Nutzern und nicht der Plattform gehörten.

Wichtig hierbei ist, dass sich diese Anordnung nur auf reine Depotwerte bezieht. Also nur auf solche, die nie mit den Earn-Konten von Celsius in Berührung gekommen sind und immer nur im Depotprogramm gehalten wurden.  

Celsius verfügte am 29. August über 210 Millionen US-Dollar auf den Depotkonten. Aber nur etwa 44 Millionen US-Dollar von diesem Geld entsprach den Kriterien dieser Anordnung. 

Andererseits liegt auf den Earn-Konten von Celsius, also Konten, mit denen Anleger Zinsen verdienen konnten, der größte Teil der Nutzergelder im Wert von 4,7 Milliarden US-Dollar. 

Celsius hat argumentiert, dass Nutzer, die Gelder auf die Earn-Konten eingezahlt haben, das Eigentum an den Geldern aufgegeben haben, als sie den Geschäftsbedingungen des Unternehmens zugestimmt haben. In einem Bloomberg-Bericht vom 5. Dezember hieß es, Celsius versuche, 18 Millionen US-Dollar an Stablecoins, die sich auf diesen Konten befinden, zu verkaufen, um seine Reorganisation zu finanzieren. Glenn wird die Frage nach dem Eigentum an den Geldern am 12. Dezember ansprechen.

Unterdessen hat der Kreditgeber am 5. Dezember die Genehmigung des Richters erhalten, ein 2,8 Millionen US-Dollar schweres Mitarbeiterbindungsprogramm zu lancieren.

#CELSIUS HEARING LIVE: KERP is approved. Discussing Celsius Exclusivity now. K&E talking about the Feb 15 compromise. Expanding that the auctions and plan formation are all in coordination with the UCC and they are cognizant of the level of frustration in the community.

— Simon Dixon (Beware Impersonators) (@SimonDixonTwitt) December 5, 2022

Die Prämien werden an ausgewählte Mitarbeiter gezahlt und sollen sicherstellen, dass die Mitarbeiter im Unternehmen bleiben, damit die Plattform ihre begrenzte Geschäftstätigkeit fortsetzen kann.

Die Celsius-Mitarbeiter haben reihenweise gekündigt. Nur noch 170 Mitarbeiter sind im Unternehmen verblieben. Zu Beginn des Insolvenzverfahrens waren es noch 370.