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#Taliban verüben mehr Angriffe in Afghanistan

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Taliban verüben mehr Angriffe in Afghanistan

Seit Mitte September verhandeln die Taliban und die afghanische Regierung in Qatar miteinander, mit dem Ziel, den seit Jahrzehnten andauernden Kriegszustand in Afghanistan endlich zu beenden. Friedlicher ist es dort seither aber nicht geworden – im Gegenteil. Die Gewalt hat zuletzt offenbar sogar zugenommen. Zwischen Juli und September habe es je Tag im Durchschnitt etwa 50 Prozent mehr Attacken auf afghanische Streitkräfte und Zivilisten gegeben als in den drei Monaten zuvor, heißt es im Quartalsbericht des amerikanischen Generalinspekteurs für den Wiederaufbau in Afghanistan (Sigar).

Christian Meier

Bei Anschlägen wurden in dieser Zeit demnach fast 900 Zivilisten getötet, knapp 1700 weitere wurden verletzt. Vor allem Provinzhauptstädte und Sicherheitseinrichtungen seien betroffen gewesen. Dies könne die laufenden Friedensverhandlungen gefährden, heißt es in dem Bericht, den der Generalinspekteur John F. Sopko dem amerikanischen Kongress pflichtgemäß vorlegte. Zudem ist die amerikanische Regierung der Ansicht, dass die Zunahme der Gewalt das Abkommen verletze, welches Washington Ende Februar mit den Taliban geschlossen hat. Demzufolge hätten sich die Taliban zu einer „Reduzierung der Gewalt“ verpflichtet. Ob dies auch die afghanischen Sicherheitskräfte einschließt, ist jedoch Sache der Interpretation.

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Die Taliban wiederum haben den Vereinigten Staaten wiederholt vorgeworfen, sich nicht an das Abkommen zu halten, etwa durch Luftangriffe. Mitte Oktober, nach einer großen Taliban-Offensive in der Provinz Helmand, kam es zu einem Treffen zwischen Taliban-Vertretern und dem amerikanischen Sonderbeauftragten Zalmay Khalilzad sowie dem Befehlshaber der amerikanischen Streitkräfte in Afghanistan, Austin Scott Miller. Khalilzad verkündete danach, beiden Seiten seien übereingekomnen, die Zahl der Angriffe und der Opfer zu reduzieren.

Gewalt von beiden Seiten

Die afghanische Regierung hatte als eines ihrer wichtigsten Anliegen für die Friedensverhandlungen ausgegeben, eine umfassende Waffenruhe zu erreichen. Bei der Auftaktveranstaltung in Doha am 12. September hatte der Regierungsvertreter Abdullah Abdullah die Taliban zu einer „humanitären Waffenruhe“ aufgerufen. Die Taliban haben sich dem bislang jedoch verweigert – die Angriffe auf afghanische Soldaten sind ihr wichtigstes Druckmittel. Zudem befürchten die Anführer der militanten Islamisten, eine länger anhaltende Feuerpause könnte den Kampfgeist in den eigenen Reihen schwächen. Als es im Juni 2018, zum Ende des Fastenmonats Ramadan, eine kurze Waffenruhe gab, kam es zu zahlreichen Szenen der Verbrüderung zwischen Taliban und anderen Afghanen.

Die seit dem Sommer verzeichnete Gewaltzunahme geht allerdings nicht nur auf das Konto der Taliban und anderer aufständischer Gruppen. Auch die Kräfte der afghanischen Regierung haben dem Bericht zufolge im dritten Quartal die Anzahl ihrer Bodenoperationen gegenüber dem Vorquartal um rund 50 Prozent gesteigert. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum habe es sogar eine Verdoppelung gegeben. Dennoch werden für den Großteil der Gewalt die Taliban verantwortlich gemacht.

Laut Angaben der Mission der Vereinten Nationen in Afghanistan (Unama) wurden bis Oktober dieses Jahres in dem Land 2117 Zivilisten getötet und 3822 verletzt. Nirgendwo sonst auf der Welt ist die Zahl der Kriegstoten so hoch. Das in Sydney ansässige Institute for Economics and Peace hat Afghanistan kürzlich abermals zum „am wenigsten friedlichen Land“ der Welt erklärt.

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