#Titan macht das Leben leichter

Anderthalb Kilogramm mehr oder weniger sind bei einem Fahrrad kein Pappenstiel, vor allem wenn es sich um ein Fahrrad handelt, das bei bestimmungsgemäßem Gebrauch häufig gehoben, zusammen- und ausein­andergefaltet und auch geschoben wird. Seiner neuen P-Line attestiert Hersteller Brompton genau diesen Gewichtsvorteil von 1500 Gramm. Das Rad ist aber nicht nur leichter, es ist auch in einer ganzen Reihe von Punkten sofort erkennbar überarbeitet worden.

Das kommt für einen Hersteller, der seit Jahrzehnten und zugegeben in vielfältigen Varianten, jedoch prinzipiell ein und dasselbe Fahrrad baut, und dies überaus erfolgreich, einer kleinen Revolution gleich. Das Brompton Superlight, das nun von der P-Line ersetzt wird, war 2005 präsentiert worden.

Neu konstruiert wurde für die P-Line eine Hinterbauschwinge aus Titan. Das war schon bei den Superlight-Modellen das Material der Wahl gewesen, um Gewicht einzusparen, während der Rahmen im Übrigen bis auf die Titangabel aus gezogenen Stahlrohren besteht, die überwiegend von Hand verlötet werden. Titan hat außer dem Vorteil seines geringeren Gewichts die angenehme Eigenschaft, den Komfort zu erhöhen – dank größerer elastischer Nachgiebigkeit. Der neue Hinterbau ist leicht an den größeren Rollen, die zum Schieben des gefalteten Rads dienen, und an der anderen Form des Federungsblocks zu erkennen. Dass sich ein P-Line auf den 54-Millimeter-Rollen lockerer schieben lässt, ist ohne Weiteres zu glauben.

Dabei wirkt unterstützend ein neues Detail der langen Sattelstütze aus CrMo-Stahl, die auch jemandem mit einer Innenbeinlänge von 84 Zentimetern (33 Zoll) ermöglicht, auf dem Brompton eine Sitzposition zu finden wie auf einem Fahrrad mit größeren Laufrädern. Die Sattelstütze hat beim Einschieben eine mittlere Position, die einem den Sattel bequem in die Hand gibt: als Griff, um das gefaltete P-Line etwa über den Bahnsteig zum ICE zu schieben oder zu ziehen.

Auch der Sattel ist ein Leichtbauteil mit CrMo-Streben und Unterbau aus Karbon, einer leichten Polsterung und einem angeformten Handgriff. Wer faltet und schiebt, muss sein rollendes Gepäckstück schließlich auch mal über zwei, drei Stufen heben. Dabei werden – gemäß den Angaben auf dem Prospektpapier – 9,65 Kilogramm bewegt. Das ist indes ein völlig theoretischer Wert, denn man komplettiert sein eigenes Faltrad ja noch mit diesem oder jenem Zubehör. Leichtbau wollen auch die Laufräder sein, mit leichten Felgen und DD-Speichen. Dazu gesellt sich konventionelle, in erster Linie auf Pannensicherheit ausgelegte Reifentechnik der Dimension 349 × 35C.

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Optisch ziemlich unauffällig kommt die wohl bedeutendste Neuheit der P-Line daher: Die Fahrräder haben nun eine Vier-Gang-Schaltung. Vom gewohnt voluminösen 50-Zähne-Kettenblatt vorn werden vier Ritzel mit 11, 13, 15 und 18 Zähnen ­hinten angesteuert. Typisch für Brompton ist ­wiederum: Was wie die Schaltung aussieht, ist der ebenfalls neu gestaltete Kettenspanner, der eigentliche Umwerfer sitzt dahinter und wurde zum Patent angemeldet.

Das Schaltungsauge des Hinterbaus ist übrigens austauschbar. Gebremst wird wie gehabt auf der Felge, zudem ist ein Pedal einklappbar, und die Beleuchtung wird mit Akkus gespeist. Gefaltet ergibt sich in Höhe, Breite und Tiefe ein kompaktes Paket von 645 × 585 × 270 Millimeter. Die Preise für Modelle der P-Line beginnen bei 2550 Euro. Brompton bleibt eben Brompton.