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#Total deckelt Spritpreis auf 1,99 Euro

„Total deckelt Spritpreis auf 1,99 Euro“

Auf einem Spaziergang über den Großmarkt von Rungis äußerte Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron am vergangenen Dienstag einen Wunsch. Die Ölkonzerne und allen voran der heimische Marktführer Totalenergies (vormals Total) mögen sich ihrer „Verantwortung“ bewusst werden und zusehen, dass sie ihre Preise zügeln. Er wünsche sich, dass es wieder „Gesten“ gibt, sagte Macron. Wie im vergangenen Jahr sollten die Konzerne wieder Rabatte an der Zapfsäule gewähren.

Keine zwei Tage später geht der Wunsch des Präsidenten in Erfüllung. Im Fernsehsender „TF1“ kündigte Total­energies-Chef Patrick Pouyanné am Mittwochabend an, dass der Liter Benzin und Diesel an seinen rund 3400 französischen Tankstellen nicht mehr als 1,99 Euro kosten werde – und zwar das gesamte Jahr hindurch. „Derzeit liegt der Preis an vier von zehn Stationen über 2 Euro je Liter“, sagte Pouyanné. Künftig werde er gedeckelt. Schon Anfang Februar hatte der Totalenergies-Chef erklärt, einen Rabatt zu erwägen. 2 Euro je Liter Sprit bezeichnete er als „psychologische Schwelle“ in den Köpfen der Franzosen.

In Kraft tritt die Preisobergrenze an den Tankstellen von Totalenergies diese Woche Samstag entlang der französischen Autobahnen und kommende Woche Mittwoch an allen übrigen Tankstellen im Land, erklärte eine Konzernsprecherin. Sie umfasse alle Kraftstofftypen mit Ausnahme des Premiumprodukts Excellium, also von Diesel B7 und Diesel B10 über Super E10 und Super E5 bis hin zu Superethanol E85. Die Kosten für die Aktion trägt Totalenergies. Nach einer konzerneigenen Simulation hätten sie sich auf mehr als 600 Millionen Euro belaufen, wenn man den Preis im vergangenen Jahr auf 1,99 Euro gedeckelt hätte.

„Totalenergies ist nicht Marktführer in Deutschland“

Für Totalenergies ist das eine relativ verdauliche Summe. Beflügelt von den hohen Öl- und Gaspreisen fuhr das Unternehmen 2022 einen Rekordgewinn von 20,5 Milliarden Dollar (rund 19 Milliarden Euro) ein. Schon im vergangenen Jahr hatte es auf Druck der Regierung an seinen französischen Zapfsäulen einen Rabatt von bis zu 20 Cent je Liter Sprit gewährt, zusätzlich zum staatlichen Tankrabatt von bis zu 30 Cent – und betont, dass Autofahrer ohne diese Doppelhilfe ansonsten monatelang mehr als 2 Euro hätten zahlen müssen. Die Gesamtkosten der Ende Dezember ausgelaufenen Ra­battaktion beziffert Total­energies auf mehr als 550 Millionen Euro.

Das Unternehmen schließt auf Nachfrage der F.A.Z. aus, den Spritpreis auch an den Tankstellen außerhalb der Heimat auf 1,99 Euro zu deckeln. Man sei in Frankreich „historisch verankert“ und dort mit einem geschätzten Marktanteil von fast 25 Prozent einer der Marktführer im Kraftstoffvertrieb, teilte die Konzernsprecherin weiter mit. Darüber hinaus sei Totalenergies „aufgrund seiner führenden Position und der Stärke seines inte­grierten Modells in Frankreich in der gesamten Wertschöpfungskette tätig“, was Raffination, Lagerung, Transport und Vertrieb einschließt, „und kann es sich daher leisten, eine solche Maßnahme zu beschließen“. Die Sprecherin betont: „Totalenergies ist nicht Marktführer in Deutschland.“

Auch der staatliche Tankrabatt war in Frankreich Ende Dezember ausgelaufen. Den Haushalt hat er mit rund 8 Milliarden Euro belastet. Ersetzt hat ihn eine Anfang Januar eingeführte „Treibstoffpauschale“ in Höhe von 100 Euro für die rund zehn Millionen einkommensschwächsten Bürger. Die Beantragung erfolgt online auf der Website des Fi­nanzamts mit Angabe von Steuernummer, Kennzeichen und eidesstattlicher Er­klärung, dass man das Auto für die Fahrt zur Arbeit braucht. Jüngst wurde die Hilfe bis Ende März verlängert. Frankreichs stellvertretender Minister für öffentliche Finanzen Gabriel Attal gab diese Woche indes zu Protokoll, dass bislang weniger als vier Millionen Bürger die Pauschale beantragt haben.

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