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#„Touristen möchten keine verdursteten Tiere sehen“

„„Touristen möchten keine verdursteten Tiere sehen““

Wilde Tiere am Straßenrand, Herden von Zebras, Gnus und Antilopen und beste Fotochancen auf Safaris – wer Afrika aus Reisemagazinen und hinreißenden Dokumentationen kennt, assoziiert Kenia vor allem mit seinem großen Wildreichtum und zahllosen Begegnungen mit den Markenzeichen der afrikanischen Steppe. Doch unter der extremen Dürre, die den Osten des afrikanischen Kontinents seit Jahren heimsucht, leiden die Bevölkerung und Wildtiere des Landes gleichermaßen.

In Ostafrika hat es seit fünf Jahren kaum bis gar nicht geregnet. Vor allem im Norden Kenias, in vielen Teilen Somalias, im Süden Äthiopiens und im Norden Ugandas bedroht die Situation das Leben vieler Menschen. Die Böden sind zu trocken für landwirtschaftlichen Anbau, viele Hirtenfamilien haben bereits bis zu 70 Prozent ihres Viehbestands verloren. Allein in Kenia befinden sich nach Angaben der Welthungerhilfe 4,4 Millionen Menschen aufgrund der Dürre in einer Ernährungskrise, die Regierung hat bereits den Notstand ausgerufen. „884.500 Kinder sind akut unterernährt und benötigen eine Behandlung. Die Wasserquellen für die Menschen und ihr Vieh sind versiegt“, schildert die Welthungerhilfe. Schon im Oktober 2021 meldeten einige Gebiete an der Küste und im Nordosten Kenias die geringsten Niederschlagsmengen seit 1981. Dennoch bleibt die drohende Hungerkatastrophe im Osten Afrikas von der Weltgemeinschaft oft unbeachtet.

Wildtiere verenden in den Nationalparks

Während sich Organisationen vor Ort um Hilfe für die zahllosen Betroffenen bemühen und die Zahl der Hungertoten täglich steigt, treten auch in den Nationalparks des Landes die Folgen der Dürre zutage: Wie der International Fund for Animal Welfare (IFAW) Ende Januar mitteilte, seien allein im Amboseli-Nationalpark zwischen Juni und November 2022 insgesamt 6093 Tiere verendet. Das Schutzgebiet liegt im Süden Kenias an der Grenze zu Tansania und nahe dem Kilimandscharo-Nationalpark. Betroffen sind 20 Wildtierarten, darunter 127 Elefanten, 3872 Gnus, 1395 Zebras, 131 Thomson-Gazellen, 174 Grant-Gazellen, 106 Impalas, 52 Büffel und 93 bedrohte Massai-Giraffen. Die Dimension der Zahlen wird im Vergleich zur letzten Dürre in Kenia deutlich: Dabei waren von 2009 bis 2010 60 Elefanten, 200 Gnus und 95 Zebras verendet.

Eine abgemagerte Kuh ist Mitte Januar auf der Suche nach Weideland im Amboseli-Nationalpark.


Eine abgemagerte Kuh ist Mitte Januar auf der Suche nach Weideland im Amboseli-Nationalpark.
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Bild: dpa

Dass diese Zahlen nur die Spitze des Eisbergs sind, ist für die Ranger vor Ort eine traurige Gewissheit. „Wir können die Statistiken nur schätzen und diejenigen Tiere miteinbeziehen, die wir tatsächlich finden. Aber selbst wir Ranger können nicht jeden Quadratmeter abdecken“, so Patrick Papatiti. Er gehört der lokalen Massai-Gemeinschaft an und leitet das Team sogenannter Community Ranger des IFAW. „Ich bin mir sicher, dass es über 10.000 Tiere sind, die wir bisher verloren haben.“ Ihm zufolge ist die Situation auch in anderen Nationalparks des Landes nicht anders. Vor allem Gnus und Zebras verdursten laut Papatiti, gefolgt von Elefanten, Impalas, Warzenschweinen und Büffeln. „Es sind gerade die Jungtiere, die schnell schwach werden und sterben. Unter den toten Elefanten, die wir gefunden haben, waren sicher zwei Drittel Kälber.“

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