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#Touristen verlassen Portugal fluchtartig

Touristen verlassen Portugal fluchtartig

Die Pandemie macht der Iberischen Halbinsel zu Beginn der Sommersaison wieder zu schaffen. In Portugal brachen am Wochenende Tausende deutsche Urlauber überstürzt auf, um nach Hause zurückzukehren. Von Dienstagmorgen an ist das gesamte Land vom Robert-Koch-Institut wieder als Virusvariantengebiet eingestuft. Noch vor wenigen Wochen war der portugiesische Kampf gegen die Pandemie als Vorbild für Deutschland gelobt worden. Deutsche Rückkehrer müssen sich nun 14 Tage lang in Quarantäne begeben, ohne sich freitesten zu können. Die Pflicht zur Selbstisolation gilt auch für Urlauber, die vollständig geimpft oder genesen sind. Zudem tritt ein Beförderungsverbot für Fluggesellschaften und andere Transportunternehmen in Kraft. Sie dürfen nur noch deutsche Staatsangehörige und Ausländer mit einem Wohnsitz in Deutschland dorthin bringen.

In Portugal breitet sich nach Großbritannien die Delta-Variante am schnellsten in Europa aus. Nach Angaben der portugiesischen Gesundheitsbehörde DGS machte Delta am Wochenende schon mehr als 50 Prozent der Neuinfektionen aus, im Großraum Lissabon waren es schon mehr als 70 Prozent. Insgesamt lag die Sieben-Tages-Inzidenz in Portugal bei mehr als 80 Fällen pro 100.000 Einwohner. Am Freitag wurden mehr als 1600 Neuinfektionen gemeldet, rund zwei Drittel in der Hauptstadtregion. So viele waren es seit Februar nicht mehr. In die Krankenhäuser kommen wieder mehr Covid-Patienten zur stationären Behandlung.

Die Region um Lissabon wurde am Wochenende ein weiteres Mal abgeriegelt. Geplante Lockerungen wurden gestoppt. Portugal hätte „anders handeln können“, um die Ausbreitung der Delta-Variante zu verhindern, gestand Gesundheitsministerin Marta Temido ein. Das Land habe möglicherweise einen Fehler gemacht, als es seine Grenzen für Touristen uneingeschränkt geöffnet hatte, während sich die Virus-Variante schon ausbreitete.

Bis vor gut drei Wochen waren es besonders viele britische Urlauber. Ähnlich wie jetzt die Deutschen verließen sie fluchtartig das Land, als die Regierung in London Portugal von der Liste der sicheren Reiseziele strich und eine Quarantänepflicht einführte. Seit Freitag ist es schwierig, noch kurzfristig Flüge nach Deutschland zu buchen, deren Preise in die Höhe schnellten. Für die portugiesische Wirtschaft bedeutet die Ausbreitung der Delta-Variante einen Rückschlag. Britische und deutsche Urlauber stellen die größte Gruppe unter den Touristen. Das ist auch in Spanien der Fall, das nach Portugal inzwischen die zweithöchste Inzidenz in Europa aufweist, die mit einer Sieben-Tages-Inzidenz von 46 Neuinfektionen aber deutlich niedriger als im Nachbarland ist.

Abschlusspartys sorgen für Anstieg bei den Fallzahlen

Vor allem auf den Balearen, dem beliebtesten Reiseziel von Deutschen und Briten, hat die Fallzahl wieder zugenommen. Dazu trugen mehrere große Abschlusspartys spanischer Schüler bei. Ohne die nötigen Sicherheitsvorkehrungen hatten sie vor allem an der Playa de Palma gefeiert. Am Wochenende wurden insgesamt mehr als 700 Infektionen gemeldet, es war der größte Corona-Ausbruch, seit die Regierung den Alarmzustand beendet hatte. Mehr als 3000 Menschen sind in Quarantäne.

Neun spanische Regionen sind von dem Ausbruch betroffen, da viele Schüler zunächst nach Hause zurückkehrten, ohne von ihrer Infektion zu wissen. Mehr als die Hälfte von ihnen stammte aus Madrid. Die Behörden ermitteln inzwischen gegen die kommerziellen Veranstalter dieser Abschlussreisen. Zu den Ansteckungen kam es an mehreren Stränden, in neun Hotels und während eines Reggaeton-Konzerts in der Stierkampf-Arena, das die Polizei vorzeitig beendete.

Der deutsche Reiseveranstalter Alltours fordert ein Verbot des Partytourismus. In Spanien, wo am Samstag die Maskenpflicht im Freien nach mehr als einem Jahr endete, hatte sich die Lage zuletzt immer stärker entspannt. Eine Ausnahme ist die bei Urlaubern beliebte Region Andalusien mit der landesweit höchsten Siebentagesinzidenz von 70 Neuinfektionen. Katalonien, wo es viele Deutsche an die Costa Brava und nach Barcelona zieht, sowie die Kanaren verzeichnen ebenfalls wieder einen Anstieg.

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