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#Triathlon-Rekorde: Jetzt aber schnell ins Guinness-Buch

Sie wollen ins Buch der Rekorde? Als Triathlet? Dann aber fix. Leichter wird es nicht. Schon morgen steht irgendwo Ihr größter Konkurrent auf. Eine Glosse.

Deichmann sein Name. Jonas Deichmann. Extremsportler. 120 Ironman-Distanzen sind sein Ziel. Start soll am 9. Mai sein, und dann vier Monate lang Tag für Tag ein Ironman, 120 mal 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren, 42,195 Kilometer Laufen.

Frage 1: Warum? Um zu wissen, was geht, sagt Deichmann. Schließlich sei er mit 36 Jahren jetzt am Höhepunkt seiner Leistungsfähigkeit. Und da geht immer noch ein bisschen mehr. 120 Ironman-Distanzen hat er bei seinem gut vermarkteten „Triathlon um die Welt“ schon hinter sich gebracht. 456 Kilometer Schwimmen, 21.600 Kilometer Radeln, 5063 Kilometer Laufen. Dafür hat er 429 Tage gebraucht. Das ist natürlich zu lange, das muss schon ein bisschen schneller gehen, deshalb jetzt 120 mal die Ironmanstrecke in der fränkischen Triathlon-Metropole Roth.

Frage 2: Ist das noch Sport? Nun ja, mag man antworten, Sport schon, aber eine spezielle Art: Kein Breitensport, der sich an gesundheitlichen Maßstäben orientiert, auch kein Qualitätssport, der sich in zeitlich überschaubaren Wettkämpfen misst, sondern Quantitätssport nach dem Motto: Machst du 1000 Liegestütze in einer Stunde, mache ich 2000. Machst du 2000, mache ich 3000.

Und so weiter, immer weiter, immer in Richtung Guinness-Buch der Rekorde. Warum jetzt plötzlich Liegestütze? Weil mein persönlicher Guinness-Lieblingssportler der Brite Paddy Doyle ist, der – unter Aufsicht – innerhalb eines Jahres 1.500.230 Liegestützen gemacht hat, also knapp mehr als anderthalb Millionen, 4100 pro Tag.

Dieser Text stammt aus der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

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Zurück zu Deichmanns Ironman-Projekt: Den Rekord hält der Brite Sean Conway mit 105 Langdistanzen in 105 Tagen. Deichmann erhöht also um 15. Wie beim Pokern. Neu ist das alles nicht, eher ein alter Cowboy-Hut. Der Vorzeige-Amerikaner James Lawrence zum Beispiel, Kampfname „Iron Cowboy“, hat vor knapp zehn Jahren schon mal an 50 aufeinanderfolgenden Tagen in 50 verschiedenen amerikanischen Bundesstaaten 50 Langstrecken-Triathlons absolviert.

Probleme dabei? Er ist bei Puls 100 manchmal eingeschlafen auf dem Rad. Deshalb mein Tipp: Wenn Sie, liebe Leser, ein ähnliches Projekt planen, halten Sie auf dem Rad die Augen offen, sonst wird das nix mit dem Guinness-Buch.

Wenn Sie aktuell allerdings nicht planen, den Einsatz im Ironman-Ausdauer-Poker zu erhöhen, wird es ein anderer tun. Sagt Lothar Leder, der in den Neunzigern in Roth als erster einen Ironman in weniger als acht Stunden finishte. Deichmanns Problem sei, sagt Leder, dass morgen oder übermorgen einer aufstünde, der 365 im Jahr mache. Von Weihnachten bis Weihnachten jeden Tag einen Ironman. Und so weiter, und so weiter. Sie sehen, je länger Sie das Projekt vor sich herschieben, desto schwieriger wird es.

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