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#Trotz Corona sind Beschäftigte wieder zufriedener und motivierter

Trotz Corona sind Beschäftigte wieder zufriedener und motivierter

Unter Deutschlands Arbeitnehmern sind Motivation und Zufriedenheit zurück. Neun von zehn Beschäftigten äußern sich mit ihrer Arbeit zufrieden, jeder zweite sogar „uneingeschränkt“. Auch der Anteil der Motivierten ist im Vergleich zum Zustand vor zwei Jahren gewachsen. Zeigten sich 2019 noch 68 Prozent der Arbeitnehmer motiviert oder hoch motiviert, waren es 2021 mit 78 Prozent wieder deutlich mehr – trotz Corona-Krise.

Nadine Bös

Redakteurin in der Wirtschaft, zuständig für „Beruf und Chance“.

Das sind die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 1550 Arbeitnehmern in Deutschland, die das Beratungsunternehmen EY alle zwei Jahre in Auftrag gibt. Die diesjährigen Ergebnisse wurden im vergangenen Juni vom Institut Teleresearch erhoben und liegen der F.A.Z. vorab vor. Sie zeigen, dass der Druck, dem sich Beschäftigte im Arbeitsalltag ausgesetzt sehen, zwar in den vergangenen fünf Jahren zugenommen hat.

Gleichzeitig hat sich unterm Strich nach Aussage der Befragten die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessert. „Ebenso wie diese Krise Innovationssprünge für Prozesse und Produkte möglich machte, könnte sie auch die Möglichkeit bieten, ein generelles Umdenken zu fördern, wenn es beispielsweise um die Flexibilisierung von Arbeit, die Nachhaltigkeit im Unternehmen oder um Frauen und Karriere geht“, folgert der Leiter des Geschäftsfeldes Personalberatungsdienstleistungen von EY, Markus Heinen. „Die flexible Arbeit von zu Hause ist bei vielen Beschäftigten gut angekommen, und die stärkere Selbstorganisation hat bei einigen noch einen Motivationsschub auslösen können“, sagt Jan-Rainer Hinz, Geschäftsführer, Personalleiter und Arbeitsdirektor von EY in Deutschland.

Steigende Zufriedenheit nicht nur dank Homeoffice

Berufliche Coaches können das bestätigen. „Wir stellen in unseren Beratungsanfragen fest, dass Arbeitszufriedenheit von Mitarbeitenden nicht mehr vorrangig der Engpass ist“, sagt Paul Fortmeier, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Supervision und Coaching. Beschäftigte könnten gerade aus den Erfahrungen der Pandemie Motivation schöpfen, wenn die erste Schockstarre überwunden sei und Erfahrungen damit gemacht wurden, erfolgreich zur Bewältigung beizutragen, oft unter erschwerten Bedingungen. Besonders befriedigend sei es, wenn Vorgesetzte dies entsprechend würdigten. „Und hier vielleicht besonders diejenigen, die zum Beispiel zuvor Homeoffice-Regelungen eher kritisch gegenüberstanden und nun zugeben müssen, eines Besseren belehrt worden zu sein.“

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Trotzdem gibt es auch Stimmen, die warnen, die Aussagen dahin gehend zu interpretieren, dass die coronabedingten Veränderungen hinsichtlich Homeoffice und Flexibilität für den Stimmungsaufschwung verantwortlich sein könnten. „Die Zufriedenheit von Mitarbeitern unterliegt vielfältigen Einflüssen, nicht nur der Corona-Situation“, sagt Florian Becker, Wirtschaftspsychologie-Professor an der TH Rosenheim und Vorstand der Wirtschaftspsychologischen Gesellschaft. Auch seien Befragungen zu Motivation mit Vorsicht zu genießen, da sie auf Selbsteinschätzungen der Mitarbeiter beruhten. Der Zusammenhang zwischen Zufriedenheit und Motivation sei zudem weniger stark als gemeinhin angenommen. „So gibt es Menschen, die gerade deswegen motiviert sind, weil sie nicht zufrieden sind. Sie wollen etwas verändern und verbessern.“

Gleichwohl reiht sich das Ergebnis der EY-Studie ein in mehrere Nachrichten, die signalisieren, dass die Stimmung trotz vierter Corona-Welle wieder besser wird. Im Juli hatte eine Befragung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf gezeigt, dass die allgemeine Lebenszufriedenheit der Menschen in Deutschland zurück auf Vorkrisenniveau geklettert war. Auch eine monatlich wiederkehrende Befragung des Marktforschungsinstituts Trendence unter 1000 Arbeitnehmern und Studierenden zeigte zuletzt: 45 Prozent der Teilnehmer begreifen die derzeitige wirtschaftliche Situation als persönliche Chance, ihre Karriere voranzubringen – ein Anstieg im Vergleich zu noch vor sechs Monaten: Damals teilten 34 Prozent der Befragten diese Sichtweise.

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