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#Trumps Show und Bidens Fragestunde

Trumps Show und Bidens Fragestunde

Es hätte eine zweite Fernsehdebatte werden sollen – doch am Donnerstag traten Joe Biden und Donald Trump fast 2000 Kilometer entfernt voneinander auf, in zwei verschiedenen Sendern und in zwei „Battleground States“, die die Wahl am 3. November entscheiden könnten. Im „Town Hall“-Format stellten sie sich auch den Fragen von Wählern. Biden ging in Philadelphia vor die Kameras von ABC, Trump trat in Miami im Sender NBC auf.

Einen deutlichen Vorteil sollte das vor allem für Biden haben. Ohne die ständigen Unterbrechungen und Beschimpfungen durch Trump wurde seine Sendung immerhin ein weitgehend sachliches Frage- und Antwort-Format. Doch auch Trump gab seinen Anhängern, was sie von ihm erwarteten: Einen kämpferischen Auftritt und die Verteidigung dessen, was er als die Realität der letzten Monate ansieht.

Der ehemalige Vizepräsident wollte die Gelegenheit nutzen, Positionen klar zu machen, die Trump immer wieder absichtlich falsch darstellt. Er wolle der Polizei keineswegs im großen Stile Gelder kürzen, sondern sie dort reformieren, wo dies nötig sei, sagte Biden etwa. Beim Thema Coronavirus griff er den Amtsinhaber scharf an – der hätte viel mehr tun können, um auch zweifelnde Gouverneure von strengen Schutzmaßnahmen zu überzeugen. Stattdessen sei Trump wohl in „Panik“ geraten, als er die Gefahr des Virus herunterspielte, sagte Biden. Aber Amerikaner gerieten nicht in Panik, schimpfte er. Man müsse über eine Pflichtimpfung gegen das Coronavirus zumindest diskutieren, sobald der Impfstoff da sei.

Biden ist offen für eine Reform des Obersten Gerichts

Trump bot das Kontrastprogramm zu Bidens überwiegend sachlicher Auseinandersetzung mit Inhalten. Der Präsident zeigte sich uneinsichtig, herablassend und manchmal wütend. Er leugnete seine sinkenden Umfragewerte und wiederholte seine unbelegten Behauptungen über großflächigen Wahlbetrug. Überdies bezeichnete er den amerikanischen Kampf gegen das Coronavirus trotz mehr als 218.000 Toten wieder einmal als Erfolg und behauptete gar, man stehe kurz vor einem Wendepunkt. Moderatorin Savannah Guthrie wollte auch wissen, ob Trump vor der Debatte mit Joe Biden auf das Coronavirus getestet wurde, doch der Präsident wich aus. Er erinnere sich kaum noch, wann er einen Test gemacht habe, behauptete er.

Auch die Besetzung des Obersten Gerichts, für das Trumps Kandidatin Amy Coney Barrett gerade ihr Anhörungsverfahren durchläuft, wurde in beiden Sendungen verhandelt. Trump verteidigte die eilige Nominierung der Richterin nach dem Tod von Ruth Bader Ginsburg.

Sein Herausforderer Biden sagte dazu, dass er offen für eine Reform und auch für eine Erweiterung des Obersten Gerichts sei. Seine genaue Position zu dieser Frage werde er noch vor der Wahl bekannt geben, sagte er dem Moderator George Stephanopoulos.

Joe Biden vor der Fragestunde im Fernsehen am Donnerstagabend.


Joe Biden vor der Fragestunde im Fernsehen am Donnerstagabend.
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Bild: dpa

Die Gegner der Demokraten werfen diesen vor, sie wollten die Zahl der Richterinnen und Richter vergrößern, um die politischen Kräfteverhältnisse des konservativ dominierten Gerichts umzukehren. Die Demokraten halten dagegen, dass die Verfassung die Zahl der Richter nicht vorschreibe und man mit einer Vergrößerung und der Begrenzung der Amtsperioden gerade ein Jahrzehnte währendes Übergewicht einer Richtung vermeiden könne. Dass Biden sich hier nicht endgültig festlegte, zeigt, dass der innerparteiliche Konflikt um das Thema noch nicht ausgestanden ist.

Von „Q-Anon“ will Trump wenig gehört haben

Der Amtsinhaber hatte unterdessen wieder einmal die Gelegenheit, sich von dem Rechtsradikalismus und den Verschwörungsphantasien zu distanzieren, die viele seiner Anhänger verbreiten. Guthrie fragte ihn mehrfach nach seiner Position zu „Q-Anon“, die Kindervergewaltiger-Ringe im vermeintlichen „Deep State“ herbeifabulieren und die mit rechter Ideologie verbinden.

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