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#Umfrage sieht „Gefühl kollektiver Hilflosigkeit“

Umfrage sieht „Gefühl kollektiver Hilflosigkeit“

Es ist zwei Jahre her, da gelang es den Organisatoren der Münchner Sicherheitskonferenz mit „Westlessness“ einen Begriff zu prägen, der zum Sinnbild für die Zerrissenheit der transatlantischen Gemeinschaft wurde; nicht nur, aber besonders angesichts der Amtszeit des amerikanischen Präsidenten Donald Trump, der zwischenzeitlich sogar die NATO-Bündnistreue der USA infrage gestellt hatte. In diesem Jahr sucht Wolfgang Ischinger, der die Leitung der Konferenz an den Diplomaten Christoph Heusgen übergeben wird, zum Abschied noch einmal einen Begriff zu setzen: „Hopelessness“, zu deutsch Hoffnungslosigkeit, ist die jüngste Krankheit, welche die Münchner Sicherheitskonferenz vor allem den liberalen Demokratien gegenwärtig attestiert.

Ihren Befund stützen die Organisatoren der Veranstaltung, die am kommenden Wochenende in München angesichts der Corona-Pandemie in hybrider Form tagen wird, auf eine repräsentative Umfrage in den Ländern der G-7- sowie den sogenannten BRICS-Staaten, bestehend aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Durchgeführt wurde die Umfrage im November vergangenen Jahres, vorgestellt am Montag in Berlin von Wolfgang Ischinger und seinem Ko-Autor Tobias Bunde.

Ihren Ergebnissen zufolge weitet sich in vielen Ländern ein Gefühl der „kollektiven Hilflosigkeit“ aus angesichts sich gegenseitig verstärkender Krisen. Da wäre zunächst die Corona-Pandemie, die die Welt nunmehr seit zwei Jahren im Griff hat und vielen Menschen endlos vorkommt. Hinzu gesellen sich die immer stärkeren Auswirkungen der Erderwärmung, im Falle des Westens zudem das Gefühl der Ohnmacht in den Krisenherden dieser Welt, sei es angesichts der gescheiterten Mission in Afghanistan, des scheiternden Einsatzes in Mali oder eines drohenden Krieges um die Ukraine, ein Szenario, das sich allerdings zum Zeitpunkt der Umfrage im November 2021 noch nicht so klar abzeichnete wie jetzt.

Hinzu komme das Gefühl des Ausgeliefertseins gegenüber Kräften, die von der Politik nicht kontrolliert werden könnten, sei es durch Abhängigkeiten im Zuge der Globalisierung oder zunehmende Desinformation in sozialen Netzwerken. Auffällig ist, dass die Befragten in autokratischen Staaten offenbar seltener Hoffnungslosigkeit angesichts globaler Ereignisse verspüren als in demokratischen Ländern. In China waren es gerade einmal 37 Prozent. In Russland, Deutschland, Großbritannien, den Vereinigten Staaten und Kanada stimmte jeweils etwa die Hälfte der Befragten der Aussage zu. Am größten ist das Gefühl der Hoffnungslosigkeit in Indien (69 Prozent), Brasilien (64 Prozent), Südafrika (63 Prozent) und Italien (61 Prozent).

Die Autoren der Sicherheitskonferenz registrieren vor allem in liberalen Demokratien die Tendenz, sich angesichts der vielen Krisen überfordert zu fühlen. Diese Wahrnehmung sei „brandgefährlich“ und könne zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung werden, warnen die Autoren in ihrer Zusammenfassung des Munich Security Index 2022. Entscheidungsträger müssten daher für Optimismus sorgen.

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