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#Uneinigkeit zwischen Indien und China

Südafrika? „Viel zu klein mit weniger als 50 Millionen Einwohnern“, sagte Jim O’Neill. „Wie kann Südafrika eine große Volkswirtschaft sein? Und übrigens läuft dort auch nicht alles rund.“ O’Neill war einst Chefökonom der Investmentbank Goldman Sachs und wird oft als Erfinder der Abkürzung BRIC für die führenden Schwellenländer auf der Welt genannt. Sein Zitat stammt aus dem Jahr 2010, als die Erweiterung der BRIC um Südafrika zur Debatte stand.

Claudia Bröll

Politische Korrespondentin für Afrika mit Sitz in Kapstadt.

13 Jahre später findet in Südafrika in der kommenden Woche das 15. Gipfeltreffen der BRICS statt, das schon vor dem Beginn größeres internationales Interesse ausgelöst hat, als alle Treffen zuvor. Die Staaten sehen sich nicht mehr nur als loser Zusammenschluss von Volkswirtschaften.

Sie beanspruchen eine wichtige Rolle als „Stimme des globalen Südens“ in einer Welt, die aus ihrer Sicht nicht mehr von den Vereinigten Staaten und westlichen Staaten dominiert sein soll. Das kleinste Mitglied, Südafrika, steht nun als Gastgeber im Mittelpunkt.

Lawrow vertritt Putin auf dem BRICS-Gipfel

Zu dem drei Tage langen Gipfel, der am Dienstag in Sandton, dem Finanzzentrum von Johannesburg, beginnt, werden der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva, Indiens Ministerpräsident Narendra Modi und der chinesische Staats- und Parteichefchef Xi Jinping erwartet. Wladimir Putin wird nach langem Ringen um den Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs nur virtuell teilnehmen, stattdessen soll der russische Außenminister Sergej Lawrow abermals in Südafrika landen.

Der Verzicht Putins auf die Reise hatte in Pretoria spürbare Erleichterung ausgelöst. Kurz vorher hatte Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa eine Verhaftung des russischen Präsidenten noch mit einer „Kriegserklärung an Russland“ gleichgesetzt. Seine Außenministerin Naledi Pandor sagte danach, die öffentliche Aufmerksamkeit könne sich jetzt endlich anderen Themen zuwenden.

Das Treffen steht unter der Überschrift: „BRICS und Afrika: Partnerschaft für beiderseitig beschleunigtes Wachstum, nachhaltige Entwicklung und integrativen Multilateralismus“. An den drei Tagen wird es aber nicht nur um die Beziehungen zu Afrika gehen. Ganz oben auf der Agenda steht die Erweiterung der Gruppe, wie sie Südafrika auf dem BRICS-Gipfel 2018 vorgeschlagen hatte.

Viele Länder wollen Mitglied werden

Nach südafrikanischen Angaben haben 23 Staaten formell eine Aufnahme beantragt, etliche weitere hätten informell ein Interesse bekundet. Genannt wurden unter anderem Argentinien, Iran, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Ägypten und Indonesien. Pandor nannte die große Zahl von Anträgen ein Zeichen, dass BRICS eine Führungsrolle im globalen Süden zugeschrieben werde. Offensichtlich erhofften sich die Staaten Vorteile von einer Mitgliedschaft.

Entscheidungen, welche Staaten aufgenommen werden, seien in Sandton jedoch unwahrscheinlich, sagt der Südafrikaner Cobus van Staden, Mitgründer der Medienplattform „The China-Global-South-Project“. Selbst die offizielle Ankündigung einer Erweiterung ist aus seiner Sicht nicht garantiert, denn die fünf Mitglieder ziehen nicht mit gleicher Intensität an einem Strang.

Russland und China sind demnach diejenigen, die am stärksten auf eine Ausweitung der BRICS drängen. Brasilien und Indien bremsen. Indien bereitet derzeit den G-20-Gipfel in Neu Delhi im September vor. Kurz vor dem BRICS-Treffen in Südafrika kursierten Gerüchte, Modi werde ebenfalls nur virtuell daran teilnehmen, weil die BRICS mittlerweile zu „chinazentrisch“ seien. Von südafrikanischer Seite wurden die Meldungen allerdings schnell dementiert. Die Begegnungen Modis mit Xi dürften jedoch mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt werden, zumal sich beide weiterhin über den Verlauf der Grenze zwischen ihren Ländern streiten.

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