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#Unsere zweite Nachricht an Aliens: Vor 45 Jahren schickten wir goldene Scheiben ins All, jetzt auch eine Warnung an uns selbst?

Leider nicht die beste Bildqualität und doch klar erkennbar: So sieht das NASA-Foto der Voyager-Sonde von 1977 aus. Die Golden-Record-Platte sticht sofort ins Auge. (Quelle: NASAJPL)
Leider nicht die beste Bildqualität und doch klar erkennbar: So sieht das NASA-Foto der Voyager-Sonde von 1977 aus. Die Golden-Record-Platte sticht sofort ins Auge. (Quelle: NASA/JPL)

Es gibt wohl wenige Fragen, die so spalten wie diese: Gibt es in den Weiten des Weltalls noch weitere Lebewesen neben uns Menschen? Zumindest zum jetzigen Zeitpunkt können wir die Frage weder mit einem finalen Ja noch mit einem sicheren Nein beantworten – dazu reicht unser Wissen nicht aus.

Damals wie heute gibt es deshalb Wissenschaftler, die sich Gedanken machen, wie wir Menschen uns im Fall der Fälle präsentieren sollten. Die Rede ist von einer möglichen Fortsetzung der Golden-Record-Platte. Aber was genau hat es damit auf sich?

Ein menschliches Mixtape für den Erstkontakt

▶ Was sind die Golden Records? Wer jetzt vielleicht an eine musikalische Auszeichnung oder ein Tonstudio denkt, liegt nur knapp daneben. Die Golden Records sind Datenplatten voller menschlicher Aufzeichnungen. Sie sind an Bord der 1977 gestarteten Raumsonden Voyager 1 und 2 mit ungewissem Ziel ins All geschickt worden.

Auf den Platten befindet sich aber nicht nur Musik. Es sind vielmehr die – aus damaliger Sicht – wichtigsten Eckdaten unserer menschlichen Geschichte. Im Englischen nennt man solche Aufzeichnungen übrigens Message in a Bottle (MIAB) – also Flaschenpost.

Was finden Aliens möglicherweise eines Tages auf der Golden Record? Insgesamt 115 Bilder, die zum Beispiel unsere Erde zeigen, uns Menschen beim Sport, bei der Arbeit sowie Bilder zur Geburt. Auch Bilder von DNA-Strängen finden sich auf der Golden Record.

Außerdem gibt es Aufzeichnungen von Musikstücken, Geräusche von Vulkanen oder Zügen und sogar Erdbeben. Menschliche Sounds gibt es ebenfalls auf der Platte. Genauer gesagt Begrüßungen in insgesamt 55 Sprachen.

Im folgenden Socila-Media-Beirtag der NASA könnt ihr übrigens sehen, wie die Platte und das Cover in höherer Auflösung aussehen. Links im Bild findet ihr eine Art Bedienungsanleitung auf der Hülle der Platte in Form von Piktogrammen:


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▶ Warum macht man das? Die Platten sollen stolze 500 Millionen Jahre halten. Bis dahin haben Außerirdische Zeit, unsere Aufzeichnungen zu finden, selbst wenn es uns dann nicht mehr geben sollte.

Es ist – salopp formuliert – also so etwas wie ein Screenshot unserer Zivilisation der 80er-Jahre nach dem Motto: Hi, wir sind die Menschen und würden uns gerne mit euch unterhalten, sofern noch möglich.

Was sollte heute Teil der interstellaren Flaschenpost sein?

Dieser Frage stellten sich Jonathan H. Jiang und seine Co-Autoren in ihrer Research-Artikel-Reihe Message in a Bottle – An Update to the Golden Record: 1. Objectives and Key Content of the Message.

Auch wenn 45 Jahre in Relation zur kosmischen Entwicklung wie ein Wimpernschlag erscheinen mag, macht sie für uns kurzlebigenMenschen durchaus einen gewaltigen Entwicklungssprung aus – positiv wie negativ. So schreiben die Autoren in ihrem Artikel:

Mit der Beschleunigung unserer gesellschaftlichen Entwicklung hin zu einer Zivilisation vom Typ I und darüber hinaus sind wir an einem Punkt angelangt, an dem wir den langfristigen Fortbestand unserer eigenen Existenz in Frage stellen.

Erklärung: In diesem Zitat berufen sich die Autoren auf die Kardaschow-Skala. Der russische Astronom unterteilte damit die Entwicklungsstadien einer Zivilisation. Typ I bedeutet, dass wir die gesamte, auf einem Planeten verfügbare Leistung eines Sterns (in unserem Fall die Sonne) nutzen können, die uns erreicht.

Die Autoren sehen den heutigen Sinn der Zeitkapsel also eher als Erbe unserer Zivilisation mit ungewisser Zukunft. Sie sprechen im weiteren Verlauf ihres Artikels auch von der Theorie der Great Filter Events, die uns in naher oder ferner Zukunft drohen könnte.

Great Filter Events: Diese Theorie stammt vom Wirtschaftswissenschaftler Robin Hanson. Dabei handelt es sich – vereinfacht gesagt – um die Vorstellung, dass jede (außerirdische) Zivilisation irgendwann vor einem Hindernis des eigenen Überlebens steht.

Laut Hanson trifft also jede intelligente Lebensform früher oder später auf ein internes (z. B. Atomkrieg) oder externes (z. B. Asteroideneinschlag) Ereignis, was die eigene Existenz bedroht.

Ist die Botschaft an Aliens am Ende eine Warnung an uns selbst?

Die Autoren verfolgen mit ihrem Artikel über eine neue Golden-Records-Botschaft laut eigener Aussage zwei Ziele:

Ziel #1: Diesmal soll die Botschaft nicht nur von sechs Wissenschaftlern wie 1977 verfasst werden, sondern die gesamte Geschichte der Menschheit erzählen. Dazu wollen die Forscher mit dieser Artikel-Reihe auch aufrufen: Menschen aus der ganzen Welt sollen ihre Geschichten erzählen und Feedback geben können.

Ziel #2: Die Menschheit unter einem gemeinsamen Ziel vereinen und sie damit erinnern, dass wir eine Spezies mit einer gemeinsamen Geschichte sind und uns eine gemeinsame Zukunft teilen.

Der Inhalt: Die zukünftige Botschaft soll also nicht nur unsere Geschichte detaillierter als 1977 erzählen. Sie soll – laut den Autoren – gleichzeitig Hoffnungsträger sein und auch unsere Sorgen um die Zukunft vermitteln.

Sehenswert: Falls ihr begeisterte Fans der Idee von interstellaren Reisen und Besiedelungen fremder Planeten seid, könnte euch dieses Spiel vielleicht gefallen. In Galactic Civilizations (ein 4X-Spiel) nehmt ihr die Geschicke eurer Zivilisation selbst in die Hand und verbreitet so eure eigene Geschichte:

Die komplexe Weltraumstrategie Galactic Civilizations 4 erscheint schon im Oktober


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Die komplexe Weltraumstrategie Galactic Civilizations 4 erscheint schon im Oktober

Nach dem Wunsch der Autoren soll uns die Botschaft gleichzeitig zum Nachdenken bringen und künftige Generationen für eine gemeinsame Zukunft inspirieren. Es ist also eine interstellare Nachricht und gleichzeitig eine Warnung an uns selbst:

Wieder gemeinsam an einem Strang zu ziehen für ein übergeordnetes Ziel, statt durch interne Konflikte und Zerrissenheit auf ein mögliches Szenario eines von uns selbst ausgelösten Great Filter Events zuzusteuern.

So oder so: Ob unsere Golden Records jemals ein nichtmenschliches Auge erreichen werden, steht wortwörtlich in den Sternen. Es bleibt nur zu hoffen, dass die tiefergehende Botschaft dahinter vor allem uns rechtzeitig erreichen wird.

Falls ihr einen weiteren Weltraumtext lesen möchtet: Ein deutsches Projekt möchte 2024 Raketen mit kleinen Satelliten in den Weltraum schicken – von einem Schiff!

Was denkt ihr über die Existenz von extraterrestrischen Leben in den Tiefen des Alls? Alles nur Fiktion und Wunschdenken? Autor Kevin sieht alles eher pragmatisch und zitiert: Ich weiß, dass ich nichts weiß. Welche Musik würdet ihr heute mit auf eine solche Reise schicken? Welche Bilder, welche Filme könnten Teil der Botschaft werden? Schreibt uns eure Gedanken rund um das Thema gerne in die Kommentare.

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