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#Veranstaltungen in Berlin diese Woche: Kitty Solaris, Milo Rau und Alte Münze

Veranstaltungen in Berlin diese Woche: Kitty Solaris, Milo Rau und Alte Münze

Welche Veranstaltungen finden diese Woche in Berlin statt? Was könnt ihr unternehmen? Wir haben wieder 12 Tipps für euch: In der Schaubühne feiert ein neues Stück des kontroversen Regisseurs Milo Rau Premiere. Ein Musical verarbeitet die Höhen und Tiefen im Lebens des Ton-Steine-Scherben-Sängers Rio Reiser. In und um die Alte Münze widmet sich das Dystopie Festival den politischen Abgründen der Gegenwart. Und die Berliner Sängerin Kitty Solaris lädt zur „Lofi Lounge“ ein. Hier sind unsere 12 Tipps für Veranstaltungen in Berlin diese Woche.


Kirill Gerstein im Pierre Boulez Saal

Der Pianist Kirill Gerstein spielt diese Woche in Berlin. Foto: Marco Borggreve
Der Pianist Kirill Gerstein spielt diese Woche in Berlin. Foto: Marco Borggreve

Claude Debussys Klavieretüden und Franz Liszts „Études d’exécution transcendante“ gehören zu den anspruchsvollen Piano-Werken der beiden Komponisten. Der US-amerikanische Musiker Kirill Gerstein stellt sich bei seinem Debüt im Pierre Boulez Saal der Herausforderung an einem Abend. Dass dies mit Bravour gelingen dürfte, steht überhaupt nicht zur Debatte. Schließlich veröffentlichte der Wahlberliner bereits 2016 eine beeindruckende Aufnahme des Liszt-Werks.

  • Pierre Boulez Saal, Französische Str. 33 D, Mitte, Di 13.10., 19.30 Uhr, www.boulezsaal.de

Rio Reiser – Mein Name ist Mensch

Am Boden: Philip Butz als Rio Reiser. Foto: Franziska Strauss
Am Boden: Philip Butz als Rio Reiser. Foto: Franziska Strauss

Nach Rio Reiser wird demnächst ein Platz benannt. Natürlich in Kreuzberg. Reisers Leben und Werk ist mit dem Bezirk verbunden, aber auch mit der ganzen Stadt. Das Rockmusical „Rio Reiser – Mein Name ist Mensch“ führt anhand der Vita und Songs von Rio auf eine Zeitreise von den späten 1960er- bis in die frühen 1990er-Jahre, von der kämpferischen Revolutionsmentalität der Ton Steine Scherben über den Rückzug ins Private und aufs Land bis hin zur Solokarriere und der Wiedervereinigung. Die Band um Philip Butz in der Titelrolle hat Wumms.

  • Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater, Bismarckstr. 110, Charlottenburg, 13.–17.10., jeweils, 19.30 Uhr, 18.10., 18 Uhr, www.komoedie-berlin.de

Everywoman

Ursina Lardi in Milo Raus neuem Stück "Everywoman". Berlin-Premiere ist diese Woche. Foto: Armin Smailovic
Ursina Lardi in Milo Raus neuem Stück „Everywoman“. Berlin-Premiere ist diese Woche. Foto: Armin Smailovic

Die Schauspielerin Ursina Lardi und der Regisseur Milo Rau haben im Auftrag der Salzburger Festspiele eine Neuinterpretation von Hofmannsthals Mysterienspiel „Jedermann“ erstellt. Sie dekonstruiren es auf den Kern: den Tod. Das reale Sterben einer an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankten „Jederfrau“, die via Video mitwirkt, wird zum Seismografen eines „ultra-intimen“ Abends um allerletzte Dinge.

  • Schaubühne, Kurfürstendamm 153, Wilmersdorf, Do 15., Fr 16.+ Do 22.10., 20 Uhr, Sa 17., Di 20., Mi 21., Fr/Sa 23./24.10., 18 Uhr, www.schaubuehne.de

Les pêcheurs de perles

Die Wim-Wenders-Oper "Die Perlensucher" ist diese Woche wieder an der Staatsoper zu sehen. Foto: Donata Wenders
Die Wim-Wenders-Oper „Die Perlensucher“ ist diese Woche wieder an der Staatsoper zu sehen. Foto: Donata Wenders

Ein Inselparadies im Indischen Ozean ist von den Naturgewalten bedroht. Vor dem Hintergrund der Naturkatastrophe droht eine Dreiecksbeziehung zwei einstige Jugendfreunde endgültig zu entzweien. Für sein Operndebüt wählte Film-Regisseur Wim Wenders im Jahr 2017 George Bizets erste Oper, die 1863 uraufgeführt wurde und anschließend lange in Vergessenheit geriet. Für die musikalische Leitung der Wiederaufnahme zeichnet Victorien Vanoosten verantwortlich.

  • Staatsoper, Unter den Linden 7, Mitte, Do 15.10. + Sa 17.10., 19.30 Uhr

Moritz von Uslar: Nochmal Deutschboden

Moritz von Uslar stellt ein Prequel zu seinem Erfolg "Deutschboden" vor. Foto: Till Helmbold
Moritz von Uslar stellt ein Prequel zu seinem Erfolg „Deutschboden“ vor. Foto: Till Helmbold

Im Frühjahr und Sommer letzten Jahres kehrt der Reporter Moritz von Uslar für vier Monate ins Dorf Zehdenick zurück, zehn Jahre nach seiner ersten teilnehmenden Beobachtung in der ostdeutschen Provinz. „Nochmal Deutschboden“ nimmt den Faden wieder auf. Uslar lässt das Band mitlaufen, wenn erneut Urgestein Blocky, der Kneipenmann Heiko Schröder und die tätowierten Punks Raul und Eric ins Reden kommen. Die Premiere war im März ausgefallen, wie damals ist auch jetzt wieder Jakob Augstein als Gesprächspartner angekündigt.


The Good Sons und Reinhard Kleist

Auf der Bühne des SO36 vereinen sich Songs von Nick Cave und David Bowie mit Live-Zeichnungen von Reinhard Kleist. Foto: Reinhard Kleist

Der Comiczeichner und Graphic-Novel-Autor Reinhard Kleist ist äußerst musikaffin: Er schuf Werke wie „Johnny Cash – I See a Darkness“, „Nick Cave – Mercy on Me“ und arbeitet aktoll an einem gezeichnetem Werk zum Leben und Wirken des Pop-Chamäleons David Bowie.

Die Band The Good Sons spielt Nick Cave, David Bowie und anderes, was Kleist wiederum zu neuen Bildern inspiriert, die live entstehen und anschließend ersteigert werden können. Der Erlös wird einem guten Zweck gespendet.

  • SO36, Oranienstr. 190, Kreuzberg, Fr. 16.10., 20 Uhr, Karten bei Modern Graphics, Oranienstraße 22, Tel. 030/615 88 10

Community – An App for one Person

Der Gorki-Kiosk ist Schauplatz der Chor-Performance "Community – An App for One Person". Foto: Ute Langkafel/Maifoto
Der Gorki-Kiosk ist Schauplatz der Chor-Performance „Community – An App for One Person“. Foto: Ute Langkafel/Maifoto

Das Political Voice Institute ist ein soziales Theaterlabor, das im Umfeld des Gorki Theaters von der brillanten Chor-Erneuerin Marta Górnicka gegründet wurde. Die multilinguale Gruppe hat sich über die Folgen des durch Covid-19 provozierten Distanzgebots Gedanken gemacht, die ganz besonders auch Chöre betrifft. Beim Gallery Weekend, wo Górnickas bisherige Chorarbeiten in einer Ausstellung gezeigt wurden, wurde die von Doris Uhlich choreografierte „Intervention“ mit acht Performenden bereits gezeigt. Nun gibt es die chorische Einmischung erneut, sozusagen zuhause im Experimentierraum des Gorki.

  • Maxim Gorki Theater, Am Festungsgraben 2, Mitte, Do 15.10., 18.30 Uhr, Fr. 17.10.+Sa 18.10., jeweils 16.30 Uhr, 17.30 Uhr, 18.30 Uhr, www.gorki.de

Dystopie Festival

Giuliano Lamberti Obici tritt diese Woche beim "Dystopie Festival" auf. Foto: Tsonami
Giuliano Lamberti Obici tritt diese Woche beim „Dystopie Festival“ auf. Foto: Tsonami

Die zunehmende Zahl autoritär geführter Staaten und nicht zuletzt die Corona-Pandemie verleihen der Beleuchtung sozialer Dystopien Dringlichkeit. In diesem Jahr ist Brasilien das Gastland des Festivals, das sich mit politischen Abgründen befasst. Künstler wie Giuliano Lamberti Obici übersetzen die Warnung vor reaktionären gesellschaftlichen Entwicklungen in Klanginstallationen. Neben der Alten Münze dienen der benachbarte Errant Sound Projektraum und das Spreeufer als Aufführungsorte.


Eine Frau, die weiß, was sie will

Veranstaltungen Berlin diese Woche: Dagmar Manzel und Max Hopp in "Eine Frau, die weiß, was sie will". Foto: Iko Freese
Dagmar Manzel und Max Hopp in „Eine Frau, die weiß, was sie will“. Foto: Iko Freese

Die Wiederaufnahme der musikalischen Komödie zeigt eine selbstbewusste Frau: Die Operettendiva Manon Cavallini ist beruflich erfolgreich und Affären nicht abgeneigt. „Warum soll eine Frau kein Verhältnis haben?“, heißt einer der berühmten Songs aus Oscar Straus’ Werk (1932). Die Routine gerät jedoch aus den Fugen, als plötzlich Cavallinis erwachsene Tochter Lucy in ihrer Garderobe steht. – Dagmar Manzel und Max Hopp brillieren in Barrie Koskys Inszenierung in über 20 Rollen.

  • Komische Oper Berlin, Behrenstr. 55-57, Mitte, Fr 16.10 + Sa 17.10., jeweils 19.30 Uhr, So 18.10., 18 Uhr, www.komische-oper-berlin.de

Mourning becomes Electra

"Mourning becomes Electra" an der Volksbühne. Foto: Silke Herwig, Hannah Goeppel
„Mourning becomes Electra“ an der Volksbühne. Foto: Silke Herwig, Hannah Goeppel

Starke und spannende Frauenfiguren im klassischen Theaterkanon – zuletzt Shakespeares Julia und Tschechows drei Schwestern am Schauspiel Köln –, die sie aus weiblicher Perspektive neu befragt, sind das Sujet der Regisseurin Pınar Karabulut. Jetzt nimmt sie sich mit Eugene O’Neills „Trauer muss Elektra tragen“ einen modernen Klassiker vor, der wiederum auf der „Orestie“ des Aischylos basiert. Wieso muss Elektra (bei O’Neill: Lavinia) nach all den Jahrhunderten eigentlich immer noch Trauer tragen in ihrer familiären Kampfzone, fragt sich Karabulut. Ein Teil dieser Antworten könnte die Zusehenden womöglich verunsichern.

  • Volksbühne, Rosa-Luxemburg-Platz, Mitte, Fr 16.10. (Premiere) + Sa 17.10., 19.30 Uhr, So 18.10. 18.30 Uhr, www.volksbuehne.berlin

Lofi-Lounge mit Kitty Solaris

Die Indie-Musikerin Kitty Solaris spielt diese Woche in Berlin. Foto: Olga Blackbird
Die Indie-Musikerin Kitty Solaris spielt diese Woche in Berlin. Foto: Olga Blackbird

Normalerweise findet die von Kitty Solaris kuratierte Konzertreihe im Schokoladen in Mitte statt. Aufgrund der Abstandsregeln muss jedoch in eine größere Halle ausgewichen werden. Solaris stellt daher ihr neues Album, den Nachfolger der Berlin-Hommage „Cold City“ (2019), im Kesselhaus vor. Der Titel „Sunglasses“ verweist auf den 80er-Jahre-Hit „Sunglasses at Night“ von Corey Haim. Die Indie-Gitarre wird gegen unterkühlte Beats getauscht. Eine überraschende, aber gelungene Wandlung.


Mega Stress!

Veranstaltungen in Berlin diese Woche: "Mega Stress!" ist ein Monolog über Techno, Tanzflächen und die Seelenlage einer Generation. Foto: Timmo Schreiber
„Mega Stress!“ ist ein Monolog über Techno, Tanzflächen und die Seelenlage einer Generation. Foto: Timmo Schreiber

Junge Leute, die trotz Corona-Pandemie zu Hunderten illegale Partys in Parks feiern, lassen andere an der Sorglosigkeit dieser Generation verzweifeln. Der Poetry Slammer Aron Boks, 23, hat über die Seelenlage seiner Altersgruppe das Stück „Mega Stress!“ geschrieben. Schauplatz ist die Tanzfläche eines Berliner Clubs, mitten im Rave überfällt den Protagonisten (gespielt von Karl Schaper) der Weltschmerz. Den Monolog hat Nicola Fegg mit Techno-Musik und Videoprojektionen inszeniert.

  • Tiyatrom, Alte Jakobstr. 12, Kreuzberg, So 18.10., 20 Uhr, Tickets bei Eventbrite

Mehr Kultur-Tipps für Berlin

Pure Ästhetik: Berlins beste Kunstausstellungen in Galerien und Museen empfehlen wir hier. Ein Höhepunkt für die Berliner Kunstwelt: Noch bis 1.11. läuft die Berlin Biennale – die besten Ausstellungen findet ihr hier.

Und falls ihr noch Tickets ergattern könnt: So gut ist „Studio Berlin“, die Boros-Ausstellung im Berghain. Wenn ihr euch trotz Corona die Vorfreude nicht nehmen lassen wollt: 12 Konzerte in Berlin, die uns jetzt schon Lust aufs Jahr 2021 machen.

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