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#Verwirrung über britische Reisebestimmungen

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Verwirrung über britische Reisebestimmungen

Seit Montag sind Auslandsreisen im Vereinigten Königreich offiziell nicht mehr illegal. Aber schon am Dienstag mussten die Briten lernen, dass in den meisten Fällen noch immer „essentielle“ Reisegründe geltend gemacht werden müssen. Oder doch nicht? Boris Johnson und seine Minister überschlugen sich in den vergangenen zwei Tagen mit widersprüchlichen Aussagen. Viele Bürger und vor allem die Vertreter der Reiseindustrie schütteln den Kopf. „Wozu brauchen wir eigentlich noch einen Pass?“, fragte am Mittwoch der Tour-Unternehmer George Morgan-Grenville in der BBC.

Das neue Ampelsystem, das seit Anfang der Woche in Kraft ist, hat nur wenige Länder auf die „grüne Liste“ gesetzt. Darunter sind Reiseziele wie Neuseeland, das keine Touristen ins Land lässt, die 42 Flugstunden entfernten Falkland Islands, oder Israel, wo gerade ein Krieg geführt wird. Aus Europa haben nur Portugal und Gibraltar den grünen Stempel erhalten. Die meisten Briten wollen ihren Urlaub in „gelben Ländern“ verbringen, zu denen auch die klassischen Reiseziele Spanien, Frankreich, Griechenland sowie Italien und Deutschland zählen. Die mehr als fünf Millionen Briten, die schon gebucht haben, sind bereit, dafür einiges Ungemach zu akzeptieren: zehn Tage Quarantäne bei der Rückkehr, mindestens drei – in Großbritannien unerklärlich kostspielige – Coronatests sowie stundenlange Wartezeiten an der Passkontrolle.

„Bleiben Sie in diesem Land“

Wochenlang war angekündigt worden, dass Auslandsreisen ab Mitte Mai wieder erlaubt würden. Erst am Dienstag sank dann das Kleingedruckte der neuen Bestimmung ins Bewusstsein. Dass Reisen in rote Länder, etwa nach Indien, nicht erlaubt sind, war klar. Aber auch über der Liste mit den gelben Ländern stand: „Sie sollten nicht in diese Länder reisen“. Danach befragt, versuchte Umweltminister George Eustice zunächst zu beruhigen. „Wir wollen das Reisen nicht in Gänze verbieten“, sagte er und erklärte, dass man sehr wohl in gelbe Länder reisen dürfe, wenn man zum Beispiel Familie oder Freunde besuchen wolle.

Das war dem Premierminister zu lasch. Wenig später präzisierte er, dass man in gelbe Länder nur reisen solle, „wenn Sie absolut müssen – wegen dringender Familienangelegenheiten oder nicht aufzuschiebender Geschäftsgründe“. Johnson fügte an: „Länder auf der gelben Liste sind keine Orte, wo Sie Urlaub machen sollten, lassen Sie mich das ganz klar sagen.“

Am Abend schien dann Lord Bethel of Romford, Staatssekretär im Gesundheitsministerium, sogar von Reisen in die wenigen „grünen Länder“ abzuraten. „Reisen ist gefährlich. Das ist nichts Neues für uns oder die Leute, die in Flugzeuge steigen. Wir fordern dazu auf, gerade jetzt, wo es Richtung Sommer geht: Dieses Jahr ist nicht zum Reisen, bitte bleiben Sie in diesem Land.“ In der Tory-Fraktion war daraufhin von einer „idiotischen Äußerung“ die Rede. Korrigiert wurde sie nicht. Dafür trug die Staatssekretärin Gillian Keegan am Mittwoch zu weiterer Verwirrung bei, als sie beschwichtigte, dass Johnson nur „Ratschläge“ gegeben habe und ansonsten auf die Vernunft der Menschen vertraue. Urlaub in gelben Ländern sei nicht illegal.

Der Premierminister steht unter Druck von Wissenschaftlern, aber auch der Labour Party, das Einschleppen und die Verbreitung von Virus-Varianten zu verhindern. Viele Tories und einige konservative Zeitungen stellen hingegen Fragen an die Verhältnismäßigkeit der Reisemaßnahmen. Schon jetzt sind mehr als 70 Prozent der Erwachsenen geimpft. Bis zum Beginn des Sommerurlaubs dürften alle Erwachsenen ihre Einladung erhalten haben. Kritiker verweisen nicht zuletzt auf die Europäische Union. Obwohl die Impfkampagne dort noch nicht auf britischem Niveau ist, soll im Sommer eine pragmatische Reiseregelung angewandt und der Urlaub in anderen Ländern ermöglicht werden.

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