Nachrichten

#Viele Minderheiten trauen der Impfung nicht

Viele Minderheiten trauen der Impfung nicht

Fast jeder fünfte Erwachsene ist in Großbritannien vor Covid geschützt. Aber als Nadhim Zahawi, der Regierungskoordinator der britischen Impfkampagne, am Donnerstag vom „kolossalen“ Erfolg schwärmte, musste er auch eine weniger erfreuliche Entwicklung nennen. Die Zahl der Impfverweigerer ist besonders hoch in den sogenannten „Bame Communities“, also unter Schwarzen, Asiaten und anderen Minderheiten. Zahawi bezeichnete das als „besorgniserregend“.

Jochen Buchsteiner

Verschiedene Studien haben herausgefunden, dass die Verweigerungshaltung besonders stark bei Schwarzen ausgeprägt ist. Nur 49 Prozent geben an, sich „wahrscheinlich“ impfen zu lassen. Unter „weißen Briten“ sind es hingegen 85 Prozent. Aber auch unter Briten mit gemischtem ethnischen Hintergrund und unter Südasiaten, überwiegend Muslimen und Hindus, ist die Impfbereitschaft geringer als in der Restbevölkerung.

Regierung „konzentriert“ sich auf das Problem

In manchen Vierteln Birminghams mit hohem Minderheitenanteil verweigern bis zu fünfzig Prozent das Impfangebot, teilte kürzlich die Gesundheitsbehörde der Stadt mit. In Stoke-on-Trent erscheinen zwanzig bis dreißig Prozent der „Bames“ nicht zum Impftermin; die Rate unter weißen Briten liegt bei zwei bis drei Prozent. Der wichtigste Verweigerungsgrund der Minderheiten ist die Angst vor Nebenwirkungen.

Zahawi sagte am Donnerstag, dass sich die Regierung inzwischen auf das Problem „konzentriere“ und mit Ärzten und anderen Personen zusammenarbeite, die Einfluss in den Gruppen hätten. Während einige „systematischen Rassismus“ verantwortlich machen und der Regierung vorwerfen, sie ignoriere Sprach- und Verständnisschwierigkeiten in vielen Gruppen, führen andere die Skepsis auf religiöse, kulturelle und historische Motive zurück.

Prominente gegen Desinformation

„Die Annahme, dass wir alle ein bisschen zurück sind oder nicht die Argumente für die Impfung begreifen, gleicht einer Herabsetzung der Schwarzen“, sagte Trevor Phillips, der frühere Chef der Nationalen Gleichstellungskommission. Man müsse sich vielmehr mit der Tatsache auseinandersetzen, dass es in vielen Gruppen ein „tiefes Misstrauen gibt gegenüber allem, was von weißen Amtspersonen empfohlen wird“.

F+ FAZ.NET komplett

Vertrauen Sie auf unsere fundierte Corona-Berichterstattung und sichern Sie sich 30 Tage freien Zugriff auf FAZ.NET.

JETZT F+ KOSTENLOS SICHERN


Eine große Rolle wird der Desinformation zugeschrieben. In muslimischen und Hindu-Gemeinschaften zirkulieren Gerüchte, denen zufolge die Impfstoffe Ingredienzen enthalten, die in den jeweiligen Religionen als unrein oder schädlich gelten. Der einflussreiche Geschäftsmann und Politiker Charles Gordon hat wiederholt Zweifel an der Sicherheit der Impfstoffe geäußert und behauptet, die Behörden würden gefährliche Nebenwirkungen „vertuschen“. Gordon ist eine der Schlüsselfiguren der Black-Lives-Matter-Bewegung und Gründer einer eigenen Partei.

Zahlreiche Prominente aus der Bame Community, unter ihnen auch Londons Bürgermeister Sadiq Khan, haben ein Video ins Netz gestellt, in dem sie den Falschinformationen entgegentreten. Der Schauspieler Abdullah Afzal versucht darin das Vertrauen der Muslime mit dem Hinweis zu gewinnen, dass schließlich der Erfinder des Biontech-Impfstoffs, der Deutsche Ugur Sahin, „ein Muslim aus der Türkei“ sei.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!