Nachrichten

#Vierschanzentournee: Die Deutschen sind bereit für den Coup

Das deutsche Team blickt dem ersten Springen in Oberstdorf so optimistisch wie lange nicht mehr entgegen. Gleich drei von ihnen sind die derzeit stärksten Herausforderer eines Österreichers.

Vier Schanzen, acht Sprünge, ein Ziel: der Gewinn der Vierschanzentournee. Es ist der Traum eines jeden Skispringers. Der letzte Deutsche, der am Dreikönigstag den Goldenen Adler in den Bischofshofener Abendhimmel recken durfte, war Sven Hannawald. 22 Jahre ist das her. „Wir sind mal wieder dran“, sagt der mittlerweile 49 Jahre alte Erzgebirgler.

Wenn die deutschen Skisprungspezialisten an diesem Donnerstag (16.30 Uhr in der ARD und bei Eurosport) das erste Mal die Schanze am Schattenberg runtersausen, um sich für den Auftaktwettkampf der 72. Vierschanzentournee zu qualifizieren, wird in Oberstdorf der Teufel los sein. Das ist immer so, denn im Allgäuer Tal der Schanzen ist die Begeisterung für die sensible Freiluftsportart Skispringen besonders groß. Schon vor Monaten waren die 25.000 Tickets vergriffen.

„Eine tolle Entwicklung“

Dass gleich drei Deutsche ambitioniert über den Bakken gehen, hat es in dieser Konstellation seit Jahren nicht mehr gegeben. Nicht nur der Gesamtweltcup-Führende Stefan Kraft darf sich große Hoffnungen auf den Tourneesieg machen. Auch Andreas Wellinger, Pius Paschke und Karl Geiger haben sich seit dem Weltcupstart Mitte November in eine vorzügliche Position gebracht.

Direkt hinter dem dominierenden Österreicher Kraft liegen sie im Ranking geschlossen als starke Einheit dahinter. „Die Tournee scheint ihren Stellenwert von Jahr zu Jahr in der öffentlichen Wahrnehmung steigern zu können“, sagt Stefan Horngacher. „Das ist für unsere Sportart eine tolle Entwicklung. Wir wollen die große Skisprungbühne nutzen und uns bestmöglich präsentieren“, fügt der Bundestrainer hinzu.

Horngacher ist kein Lautsprecher. Der 54 Jahre alte Tiroler wählt seine Worte mit Bedacht, und wenn er sagt, „dass wir ein sehr schlagfertiges Team sind“, kommt das fast schon einem Gefühlsausbruch gleich. Horngacher erklärt die starke Form seiner Vorspringer mit „akribischer Arbeit“. Er sagt aber auch: „Die Sprünge müssen noch besser werden.“ Sein Plan: „Wir müssen in den Angriffsmodus und dürfen nicht in den Verteidigungsmodus gehen.“ Skispringen als Geheimnis? „Ein Geheimnis gibt es nicht“, sagt der Bundestrainer.

Das von ihm seit knapp fünf Jahren betreute Team Deutschland wird den Griff zum Goldenen Adler mit einem Quintett angehen. Neben Wellinger, Geiger und Paschke gehören auch Routinier Stephan Leyhe sowie der aufstrebende Philipp Raimund zur Kernmannschaft. Ein sechster Startplatz wäre möglich gewesen.

„Der Teamspirit ist groß“

Doch Rekordweltmeister Markus Eisenbichler springt derzeit so schwach wie nie und müht sich seit Saisonbeginn im zweitklassigen Continental Cup. Mit Geiger und dem zuletzt bei der Generalprobe in Engelberg siegreichen 33 Jahre alten Oldie Paschke haben zwei Deutsche schon im Weltcup triumphiert und entsprechendes Selbstvertrauen für das Skisprungspektakel rund um den Jahreswechsel gewonnen.

„Der Teamspirit ist groß“, sagt Horngacher. Neid ist schon immer ein Fremdwort bei den deutschen Skispringern gewesen. „Die Aktiven pushen sich gegenseitig und gönnen sich die Erfolge“, sagt der Bundestrainer. Lokalmatador Geiger, der nur wenige hundert Meter von der Oberstdorfer Schattenbergschanze entfernt mit Frau und Tochter wohnt, ist überzeugt: „Wir haben große Chancen, dass einer aus unserer Mannschaft am Ende der Tournee auf dem Podest stehen kann.“ Geiger, der letzte deutsche Auftaktsieger, der 2020 am Schattenberg die Massen mit seinen Sprüngen begeisterte, stuft das Potential im Team als sehr groß ein. Der Familienvater weiß aber auch: „Einen Erfolg bei der Tournee kann man nicht planen. Die Tournee muss ins Rollen kommen.“

Beständigkeit ist Trumpf. „Die Tournee ist kein Wunschkonzert“, sagt Wellinger. „Es sind acht Top-Sprünge auf vier Schanzen notwendig, um am Ende ganz oben stehen zu können. Der Olympiasieger weiß: „Konstanz und Reproduzierbarkeit der Sprünge sind der Schlüssel für einen Platz auf dem Podest.“ Dass die Deutschen alle vier Schanzen „aus dem Effeff“ kennen, wie Horngacher sagt, kann ein Vorteil sein – muss es aber nicht.

Vieles in der Vorbereitung auf diese Tournee ist mit Bedacht anders gemacht worden. Die sommerliche Simulation der Tourneespringen ist ebenso ausgefallen wie die Rückkehr ins jahrelange winterliche Stammquartier. Wellinger, Paschke, Geiger und Co logieren jetzt in einem Hotel vor den Toren Oberstdorfs, wo sie ihre Sommerlehrgänge absolvieren. Neue Reize, alte Träume: Die deutschen Skispringer haben bei dieser Tournee besonders viel vor.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!