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#Vodafone-Vorwurf: Telekom benachteiligt Kunden

Vodafone-Vorwurf: Telekom benachteiligt Kunden

Der Vorwurf geistert alle Jahre wieder durch die Gazetten: Die Telekom benachteiligt die Kunden der Wettbewerber. Sie bevorzuge bei Schaltung und Entstörung ihre eigenen Kunden und stelle jene der Konkurrenz hinten an. Jetzt kommt der Vorwurf von Vodafone.

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Vodafone-LogoBildquelle: Vodafone

Kürzlich hieß es von Vodafone-Privatkundenchef Andreas Laukenmann in der Welt am Sonntag, dass es immer häufiger vorkomme, dass Vodafone-Kunden lange oder vergeblich auf den Telekom-Techniker warten. Vodafone (und andere Anbieter) sind dann auf die Telekom und ihre Techniker angewiesen, wenn die Kunden einen DSL oder VDSL-Anschluss buchen. Diese werden zum überwiegenden Teil im Leitungsnetz der Telekom geschaltet und unter dem Namen der Wettbewerber verkauft. Arbeiten am Anschluss darf nur die Telekom vornehmen.

Dass der Vorwurf gerade von Vodafone kommt, überrascht insofern, als dass Vodafone in weiten Teilen Deutschlands mit einer eigenen Infrastruktur aktiv ist. Erst unlängst meldete man, dass man inzwischen 23 Millionen Haushalte mit Gigabit-Datenraten über das eigene Kabelnetz versorgen könne, weitere Haushalte seien mit geringeren Datenraten verfügbar. Dieses Netz befindet sich im Besitz von Vodafone.  

  • Reportage: Unterwegs mit einem Telekom-Techniker

Etwa 3 Millionen DSL-Kunden bei Vodafone

Nur dort, wo Vodafone keine Kabelanschlüsse schaltet, bekommen die Kunden ausschließlich Zugriff auf das VDSL-Angebot von Vodafone. In den Regionen, in denen das eigene Kabel liegt, versucht man, die Kunden auch in diesem Netz zu schaltet und gewährt nur ungern Zugriff auf VDSL. Insgesamt müssen es etwa 3 Millionen DSL und VDSL-Kunden sein, die Vodafone verwaltet. Und 8 Millionen Kabelkunden. Ein Großteil der DSL-Kunden dürfte dabei entweder im ländlichen Raum oder im Gebiet der ehemaligen Unitymedia zu finden sein.

Die Telekom sei aufgrund ihrer Stellung als ehemaliger Monopolist und Eigentümer des Netzes verpflichtet, die Kunden der Konkurrenz so zu behandeln wie die eigenen. Nach Angaben von Vodafone geschieht das in vielen Fällen nicht. Deswegen habe man sich nun per Brief an verschiedene Politiker gewandt und will den Druck auf die Bundesnetzagentur erhöhen, heißt es von der Welt. Man will damit offenbar vor allem die Weichen stellen für die Regularien im Glasfasernetz, dessen Ausbau gerade beginnt. Allerdings: Das Glasfasernetz der Telekom ist nicht reguliert. Bisher gibt es zwar Vereinbarungen zur Mitnutzung durch andere Anbieter, geschaltet werden Anschlüsse von Mitbewerbern aber noch nicht.

Telekom und Vodafone schieben sich den „schwarzen Peter“ zu

Nach Vodafone-Angaben handele es sich bei den Verzögerungen teils um eine Benachteiligung von Vodafone-Kunden um mehrere Wochen. Kunden würden sogar Anschlüsse bei Vodafone stornieren und dann bei der Telekom bestellen.

Bei der Telekom bestreitet man die Vorwürfe nach Angaben der Welt. Alle Kunden würden gleichbehandelt, eine Schnittstelle der Telekom zu den Wettbewerbern ermögliche die Einsicht in mögliche Bereitstellungstermine und deren Buchung. Allerdings: Vodafone habe noch nicht die Voraussetzungen geschaffen, das vollständig zu nutzen, heißt es von der Telekom.

Wir von inside digital hatten vor geraumer Zeit die Möglichkeit, einen Telekom-Techniker bei seiner Arbeit zu begleiten. Zwar erfolgte dies in Begleitung des Telekom-Presseteams, dennoch gab es einige Einblicke in die Arbeit der Techniker. Für sie macht es in der Tat oftmals einen Unterschied, wenn der Kunde einen Vertrag mit dem Wettbewerber hat. Denn oftmals haben sie keine Telefonnummern der Kunden, um diese zu informieren, wenn es länger dauert oder etwas dazwischenkommt. Die Wettbewerber geben diese Daten oftmals nicht heraus.

Bildquellen

  • Telekom-Techniker für einem Multifunktionsgehäuse: Thorsten Neuhetzki
  • Vodafone-Logo: Vodafone

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