#Von den Dänen lernen, wie man gute Radwege baut
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„Von den Dänen lernen, wie man gute Radwege baut“
Ein Velo-Dogmatiker ist Dennis Knese nicht: Zum Interview ist Frankfurts erster Fahrrad-Professor trotz schönen Wetters mit dem Bus gekommen. Anhänger der reinen Ökomobilitätslehre dürfte es immerhin beruhigen, dass der 35 Jahre alte Wissenschaftler kein Auto besitzt. Er ist bei mehreren Carsharing-Anbietern registriert, nutzt deren Dienste aber eher selten, wie er sagt. Einen Mietwagen gönnt er sich gelegentlich – wenn er mit seiner Frau in den Urlaub fährt.
Würde Knese jede andere Form der Fortbewegung als jene im Sattel für verwerflich halten, wäre er im übrigen falsch auf dem Lehrstuhl, den er innehat. Er und die Finanziers der „Stiftungsprofessur Radverkehr“ an der Frankfurt University of Applied Sciences haben einen interdisziplinären und integrativen Anspruch: Das Thema soll aus mehreren Fachrichtungen beleuchtet und die Fahrradnutzung als Teil des gesamten Verkehrsgeschehens betrachtet werden.
Den Großteil der Kosten für die Stiftungsprofessur trägt das Bundesverkehrsministerium. Unterstützt werden solche Lehrstühle deutschlandweit an sieben Hochschulen. Maximal fünf Jahre lang stehen je Professur 400.000 Euro jährlich zur Verfügung. Gesichert ist auch die Anschlussfinanzierung: Je zur Hälfte werden dann die Fachbereiche Architektur, Bauingenieurwesen und Geomatik sowie Wirtschaft und Recht das nötige Geld bereit stellen.
400.000 Euro im Jahr vom Bund
Für Studenten dieser Fächer, aber auch andere Interessierte wird Knese vom 1. Januar an Vorlesungen, Seminare und Exkursionen anbieten. Wichtig ist ihm nach eigenen Worten ein hoher Praxisanteil: „Ich will mit den Studierenden auf die Straße gehen.“ Dort sollen sie gute und weniger gute Lösungen für den Radverkehr kennenlernen und eigene Ideen entwickeln. In ein, zwei Jahren soll es an der Frankfurt University sogar einen eigenen Studiengang namens „Nachhaltige Mobilität“ geben, der einen Masterabschluss mit dem Schwerpunkt Radverkehr ermöglicht.
Seine eigene Expertise auf diesem Gebiet hat Knese, der aus dem fahrradfreundlichen Emsland stammt, unter anderem bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit in Eschborn vertieft. Dort war er von 2016 an als Berater für nachhaltige Mobilität tätig. Sein Wechsel nach Frankfurt ist eigentlich eine Rückkehr: Von 2010 bis 2016 hatte er sich an der Frankfurt University als wissenschaftlicher Mitarbeiter mit Elektromobilität, Stadt- und Verkehrsplanung befasst. Seinen Doktorgrad in Ingenieurwissenschaft erwarb er 2018 an der Uni Kassel.
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