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#„Wäre besser gewesen, mich früher impfen zu lassen“

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„Wäre besser gewesen, mich früher impfen zu lassen“

Am 15. Spieltag der Bundesliga hat Julian Nagelsmann etwas gemacht, was er an den ersten 14 Spieltagen nicht gemacht hat: Er hat Marc Roca eingewechselt, den Mittelfeldmann aus Spanien, den er als Trainer des FC Bayern München davor nicht eine Minute hat mitspielen lassen. Es stand 1:1 im Heimspiel gegen Mainz, als er für den angeschlagenen Ersatzspieler Corentin Tolisso den Ersatz-Ersatzspieler Roca einsetzte. Mit ihm landete München dann noch einen Treffer im Nahkampf gegen Mainz (2:1-Sieg durch Tore von Kingsley Coman und Jamal Musiala) und einen im Fernkampf gegen Dortmund (Sechs-Punkte-Vorsprung in der Tabelle). Und doch standen Roca und Tolisso sogar an dem Spieltag, an dem sie mitspielen durften, im Schatten des Spielers, den sie ersetzen sollten: Joshua Kimmich.

Am Sonntag hat das ZDF ein Interview mit Kimmich ausgestrahlt, in dem der Nationalspieler ankündigt, sich nun doch gegen das Coronavirus impfen lassen zu wollen. „Generell war es für mich einfach schwierig, mit meinen Ängsten und Bedenken umzugehen, deshalb war ich auch so lange unentschlossen“, sagt Kimmich, der wegen den Folgen einer Corona-Infektion – leichte Infiltrationen in der Lunge – für den Rest des Jahres nicht mehr Fußball spielen wird. Und er sagt auch: „Natürlich wäre es besser gewesen, mich früher impfen zu lassen.“ Wann er das nun nachholen will (laut Robert-Koch-Institut ist das frühestens vier Wochen nach dem Ende der Symptome möglich), steht noch nicht fest. Eines dafür schon: Im Fall Kimmich ist nach fast sieben Wochen doch noch die Wende eingetreten, die sich nicht nur der FC Bayern gewünscht hat.

Es ist in München und in Deutschland fast ununterbrochen über Kimmich und seine bisherige Entscheidung gegen die Impfung diskutiert worden, seit er diese am 23. Oktober in einem Sky-Interview öffentlich gemacht hatte. Er war davor aber durch einen Bericht der „Bild“-Zeitung über seinen Impfstatus unter Zugzwang geraten. Das führte zum Sky-Interview – und zur Erklärung für seine Entscheidung: „Weil ich für mich persönlich Bedenken habe, was fehlende Langzeitstudien angeht.“ Aus einer persönlichen Angelegenheit wurde plötzlich eine öffentliche. Und aus einem Vorbild für manche sogar ein Feindbild.

„Das schlechte Gewissen ist da“

Es gab natürlich gute Gründe, mit denen man Kimmich widersprechen konnte – und viele Menschen aus vielen Fachrichtungen, die das auch taten. Sie verwiesen auf wissenschaftliche und moralische Argumente, auf Wahrscheinlichkeiten und Solidarität, auf die überlasteten Intensivstationen, in denen überlastete Ärztinnen und Pfleger überwiegend um das Überleben von ungeimpften Menschen kämpften. Man konnte auch fragen: Warum wollen sich Spitzensportler, Meister der Körperoptimierung, nicht gegen ein Virus schützen lassen, das dem Körper die Kraft nehmen kann? Und man konnte infrage stellen: Ist Joshua Kimmich, der Musterschüler des deutschen Fußballs, nun eigentlich noch für die Rolle geeignet, die ihm die meisten Fans zugetraut haben: der nächste Kapitän der Nationalmannschaft zu werden?

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