Bemerkenswert, was sich Unternehmen einfallen lassen, um eine Zusatzleistung zu vermeiden. Zumal, wenn es sich um über viele Jahre hinweg verdiente Mitarbeiter handelt.

In einer Zeit, in der Beschäftigte regelmäßig ihren Arbeitgeber wechseln, wirkt das Konzept eines Jubiläumsgeldes geradezu antiquiert. In einem vom Landesarbeitsgericht Hamm entschiedenen Fall hatte die Klägerin vom 1. September 1986 bis einschließlich 31. August 2021 bei dem beklagten Unternehmen als Maschinenbedienerin gearbeitet. Eine Betriebsvereinbarung sah ein Jubiläumsgeld von 2200 Euro nach 35 Jahren Betriebszugehörigkeit vor.

Diese 35 Jahre Dienstzeit hatte sie genau an ihrem letzten Arbeitstag erreicht. Das Unternehmen meinte aber, der eigentliche Jubiläumstag sei der Tag nach Ablauf der 35 Jahre. Da sie an diesem Tag nicht mehr Mitarbeiterin des Unternehmens gewesen sei, stehe ihr das Geld nicht zu.

Das Gericht sah dies anders und verpflichtete das Unternehmen zur Zahlung. Die Anerkennung der langjährigen Arbeit, die mit einem solchen Jubiläum eigentlich verbunden sein sollte, ist aber durch den Prozess sicher verloren gegangen.