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#Warum Chelsea ein Schnäppchen werden könnte

„Warum Chelsea ein Schnäppchen werden könnte“

Für den FC Chelsea hätte es nicht schlechter laufen können. Am Samstag verlor die Mannschaft des deutschen Trainers Thomas Tuchel gegen den Premier-League-Aufsteiger FC Brentford an der heimischen Stamford Bridge mit 1:4 – und die Niederlage hätte durchaus noch höher ausfallen können.

Zwischen der 50. und 60. Spielminute ließ die Abwehr in einer Phase heillosen Durcheinanders drei Gegentore zu, was untypisch ist für die unter Tuchel normalerweise stabile Verteidigung. Der „Guardian“ nannte die Leistung gegen Brentford deshalb eine „Implosion“, und auch für die BBC passte dieses „peinliche Ergebnis“ so gar nicht zu Chelseas Vorstellungen der vergangenen Wochen und Monate, in denen sie in der Liga fünf Spiele nacheinander gewannen, ins FA-Cup-Halbfinale vordrangen und auch in der Champions League souverän eine Runde weiter kamen.

Im Viertelfinale des europäischen Spitzenwettbewerbs empfängt Chelsea an diesem Mittwoch (21.00 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Champions League und bei DAZN) nun Real Madrid, den Tabellenführer in Spanien, und muss vor allem in der Abwehr wieder zur gewohnten Sicherheit zurückfinden. Denn Real-Stürmer Karim Benzema befindet sich in Topform: Beim 2:1 gegen Celta Vigo am Samstag schoss er durch verwandelte Elfmeter beide Tore seiner Mannschaft; im Rückspiel des Champions-League-Achtelfinals gegen Paris Saint-Germain erzielte er einen Hattrick.

Tuchel beklagte, seine Defensive habe gegen Brentford schlicht „aufgehört zu verteidigen“, wollte den Ausrutscher direkt nach der Partie aber nicht als schlechtes Omen für das Spiel gegen Madrid bewerten. „Es geht nicht um Real. Es geht um uns. Wir haben jetzt einen Tag frei, und am Montag legen wir wieder los.“

Immerhin: Auf die Unterstützung der Fans kann sich Chelsea am Mittwoch verlassen. Seit Großbritanniens Regierung in einer Reihe von Sanktionen gegen russische Oligarchen mit Nähe zum Kreml die Assets des Noch-Chelsea-Eigentümers Roman Abramowitsch eingefroren hat, setzt der Klub unter einer Sonderlizenz den Spielbetrieb fort.

Zunächst durfte Chelsea unter dieser Lizenz keine Eintrittskarten mehr verkaufen, nun aber wurde sie so angepasst, dass der Klub Tickets für Liga-Auswärtsspiele sowie Pokal- und Champions-League-Begegnungen absetzen kann, so lange die Einnahmen daraus nur an die ausrichtenden Verbände oder die gastgebenden Vereine gehen. Darüber hinaus wurde eine Einzahlung über 30 Millionen Pfund durch eines von Abramowitschs Unternehmen auf Chelseas Konten veranlasst, um die laufenden Kosten zu decken. Wie es weiter geht, wenn die Sonderlizenz zum Ende der Saison ausläuft, ist bislang offen.

Wegen der gegen ihn ausgesprochenen Sanktionen will Abramowitsch Chelsea schleunigst verkaufen, er hat dem Klub ein Preisschild von drei Milliarden Pfund umgehängt. Die britische Regierung will einen Verkauf nur dann genehmigen, wenn das Geld nicht an Abramowitsch geht, sondern an eine wohltätige Organisation oder auf eines der eingefrorenen Konten.

In 26 Ligaspielen kommt Karim Benzema auf 24 Tore und elf Vorlagen.


In 26 Ligaspielen kommt Karim Benzema auf 24 Tore und elf Vorlagen.
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Bild: AFP

Verschiedene Konsortien haben Übernahmeangebote vorgelegt, das mit dem Verkauf beauftragte US-Investmenthaus Raine Group hat vier Offerten in die engere Auswahl genommen. Dazu zählt auch das Angebot der Ricketts-Familie, Eigentümerin des Baseball-Teams Chicago Cubs. Dagegen protestierten Chelsea-Fans am Samstag, weil der Familienpatriarch Joe Ricketts vor drei Jahren mit islamfeindlichen Äußerungen aufgefallen war.

Der Mitgründer der Raine Group, Joe Ravitch, sagte der „Financial Times“, Chelsea und die anderen Topklubs der Premier League seien seiner Einschätzung nach in fünf Jahren jeweils mehr als zehn Milliarden amerikanische Dollar wert. „Also denke ich, dass wer auch immer Chelsea heute kauft, zu den Preisen, über die wir sprechen, ein echtes Schnäppchen macht.“ Die Konsortien in der engeren Auswahl haben bis zum 11. April Zeit, um ein finales Angebot vorzulegen. Ende April könnte die Entscheidung für einen neuen Eigentümer fallen.

Je eher Chelsea Gewissheit hat, desto besser ist es für den Verein und seine Fans. Das Potenzial der Mannschaft ist groß: Vergangene Saison gewann sie überraschend die Champions League, in der Premier League steht sie aktuell auf dem dritten Platz. Doch unter der Sonderlizenz ist zwar die Aufrechterhaltung des Spielbetriebs gewährleistet, aber Transfers darf der Klub nicht tätigen – und mit dem bestehenden Personal auch keine neuen Verträge abschließen.

Zieht sich der Verkauf also länger hin, könnte eine Reihe von Spielern im Sommer ohne Vertrag dastehen – darunter auch der deutsche Nationalspieler Antonio Rüdiger. Dessen Agent hat sich laut „Sky Sports“ zuletzt mit Vertretern des FC Barcelona getroffen.

Chelsea-Verteidiger Antonio Rüdiger wird mit dem FC Barcelona in Verbindung gebracht.


Chelsea-Verteidiger Antonio Rüdiger wird mit dem FC Barcelona in Verbindung gebracht.
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Bild: AFP

Tuchel bleibt nichts anderes übrig, als seinen Spielern so etwas wie Normalität zu suggerieren, um die Moral im Team nicht zusätzlich zu gefährden. „Wir konzentrieren uns auf das, was wir haben, und auf unsere nächsten Spiele“, sagte er zuletzt, als er wie so oft in diesen Tagen auf die prekäre Lage seines Arbeitgebers angesprochen wurde. Für die nächste Saison zu planen, sei bei der gegenwärtigen Ungewissheit nicht möglich, erklärte der Trainer. „Darum tun wir das nicht.“

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