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#Warum Corona-Tests unterschiedlich viel kosten

Warum Corona-Tests unterschiedlich viel kosten

Zu Beginn der Herbstferien war im Corona-Testzentrum am Düsseldorfer Flughafen einiges los. Viele Menschen insbesondere aus der Stadt Wuppertal, die kurz zuvor zum Risikogebiet erklärt worden war, ließen noch schnell einen Abstrich machen – denn ohne einen negativen Corona-Test drohte plötzlich der Urlaub an der Ostsee oder im Schwarzwald zu platzen. Die Kosten für einen Standardtest: 59 Euro.

Britta Beeger

Damit hatten die Reisenden gleich in doppelter Hinsicht Glück. Zum einen, weil sie überhaupt noch eine Möglichkeit fanden, kurzfristig einen Corona-Test machen zu lassen. Vielerorts ist derzeit zu hören, dass sämtliche Anlaufstellen überlaufen seien. Und zum anderen, weil sie vergleichsweise günstig davonkamen. Für den gleichen sogenannten PCR-Test, bei dem Proben aus den Atemwegen entnommen werden, verlangen andere Anbieter schnell einmal 160 Euro, sofern man überhaupt einen Termin erhält. Beispiel Berlin: Hier berechnet der Anbieter Quicktest 158,65 Euro je Person. Für eine vierköpfige Familie kommt so eine stattliche Summe zusammen. Wenn es eilig ist, lassen sich die Labore das besonders teuer bezahlen. Für Schnelltests können laut einem Agenturbericht bei einem Anbieter in Berlin sogar 281 Euro fällig werden.

Urlauber müssen die Tests jetzt selbst zahlen

Quicktest beruft sich – wie viele andere Anbieter – auf die Gebührenordnung für Ärzte, an der sich auch die Kosten für Selbstzahler orientieren. Denn die Krankenkassen springen in der Regel nur dann ein, wenn ein Corona-Test vom Hausarzt oder dem Gesundheitsamt angeordnet wurde, etwa weil jemand Symptome aufweist oder engen Kontakt zu einem Covid-19-Erkrankten hatte. Bis vor kurzem wurden die Kosten auch für Reiserückkehrer aus Risikogebieten übernommen. Wer nun den Negativ-Nachweis für den Urlaub braucht, und sei es im Inland, muss dafür jedoch selbst aufkommen.

In der Gebührenordnung seien im Prinzip die Mindestpreise für die Laborleistungen festgeschrieben, sagt Andreas Bobrowski, der Vorsitzende des Berufsverbands Deutscher Laborärzte. Konkret: 128,23 Euro. Weniger zu berechnen sei im Falle von Privatpersonen „nicht erlaubt“, sagt er. „Das sind die Regeln.“ Dennoch gibt es eine ganze Reihe von Laboren, Ärztehäusern und weiteren Anbietern, die für die Corona-Tests von Selbstzahlern nur um die 60 Euro verlangen. Auch sie berufen sich zum Teil auf die Gebührenordnung. Einige verweisen darauf, dass sie aufgrund der modernen Geräte viele Tests gleichzeitig bearbeiten könnten, was niedrigere Preise ermögliche.

Testlabore passen sich an Wettbewerb an

Das Bremerhavener Labor Dr. Schumacher hatte für Selbstzahler – also im Fall einer sogenannten Igel-Leistung – zu Beginn der Pandemie noch 153 Euro berechnet und nimmt nun noch etwas mehr als 60 Euro. Grund sei der Wettbewerb durch einige Großlabore in der Region, die ihre Außendienste auf Werbetour geschickt und deutlich niedrigere Preise aufgerufen hätten, sagt Facharzt Willi Schumacher. „Da hatten wir keine andere Wahl, als mitzuziehen.“ Bislang hat das Labor unter anderem Hepatitis- und HIV-Proben in kleinerer Stückzahl untersucht. Für die Corona-Pandemie hat es nun eigens teure Geräte angeschafft, um Hunderte Proben analysieren zu können. Mit den neuen Geräten arbeitet das Labor Schumacher zufolge auch zu den günstigeren Preisen kostendeckend. Zum Vergleich: Für einen von einem niedergelassenen Arzt angeordneten Corona-Test erstatten die gesetzlichen Krankenkassen den Laboren 39,40 Euro.

Ohnehin nicht unter die Gebührenordnung für Ärzte fällt das Unternehmen Centogene, das nicht nur das Testzentrum am Düsseldorfer Flughafen betreibt, sondern unter anderem auch jene an den Flughäfen in Frankfurt und Hamburg. Centogene ist eigentlich auf Erbguttests auf seltene Erkrankungen spezialisiert, habe zu Beginn der Corona-Pandemie aber eigene Covid-Tests aufgesetzt, wie eine Sprecherin erläutert. Die Preise von 59 Euro für einen Standardtest seien vor allem aufgrund der enorm hohen Stückzahl möglich: Centogene kann hier rund 480 Proben auf einmal analysieren. Für einen Schnelltest, dessen Ergebnis innerhalb von sechs Stunden vorliegt, werden 139 Euro fällig. Glück hat, wer aus Nordrhein-Westfalen kommt: Das Gesundheitsministerium hat aufgrund der Beherbungsverbote beschlossen, Einwohnern aus Risikogebieten in der ersten Herbstferienwoche kostenlose Corona-Tests zu ermöglichen, wenn sie im Inland verreisen.

Die Online-Flatrate: F+


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