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#Warum das Momentum im Luftkampf bei Russland liegt

Ein groß angelegter Durchbruchsversuch an der südlichen Front brachte jüngst wieder neuen Schwung in die ukrainische Gegenoffensive. Dennoch kommt sie bislang langsamer voran, als es von vielen westlichen Beobachtern erwartet worden war. Das liegt auch daran, dass Kiew im Luftkampf zunehmend ins Hintertreffen gerät. Den russischen Luftstreitkräften, die auf dem Papier klar überlegen sind, gelingt es offenbar, ukrainische Vorstöße aufzuhalten oder zumindest zu verlangsamen.

„Das Momentum im Luftkrieg hat sich in die Richtung Russlands verschoben“, sagt Kelly Grieco, die sich für die Denkfabrik Stimson Center in Washington D.C. mit modernem Luftkampf beschäftigt. „Das ist aber nicht unumkehrbar“, immerhin sei der Luftkampf dynamisch.

Derzeit setzen die Russen die Ukrainer mit einer angepassten Taktik unter Druck: Moskau verwendet in Frontnähe verstärkt Kampfhubschrauber, besonders solche vom Typ Kamow Ka-52 Alligator, die zu den modernsten des Landes zählen. Kamow Ka-52 sind zweisitzige Hubschrauber mit einer Höchstgeschwindigkeit von circa 300 km/h und einer praktischen Reichweite von etwa 450 Kilometern.

Lücke in der ukrainischen Luftabwehr

Sie seien unter anderem mit lasergesteuerten 9K121-Vikhr-Raketen bewaffnet, erklärt Grieco. Die Luft-Boden-Panzerabwehrlenkwaffen könnten bewegliche Ziele in einer Entfernung von bis zu zehn Kilometern treffen. Das britische Verteidigungsministerium vermutet zudem, dass Russland seine Streitkräfte im Süden zumindest mit einer kleinen Anzahl neuer Ka-52M-Varianten erweitert habe. Dabei handele es sich um stark modifizierte Fluggeräte, die auf den Erfahrungen der Russen in Syrien beruhen. Eine wichtige Verbesserung ist demnach die Ausrüstung mit einer neuen panzerbrechenden Luft-Boden-Rakete (LMUR), mit einer Reichweite von ungefähr 15 Kilometern.

Die Russen setzten die Hubschrauber in der Regel direkt am Ende der maximalen Raketendistanz ein, so Grieco. Dadurch seien sie knapp außerhalb der Reichweite schultergestützter Flugabwehrlenkwaffen (MANPADS). Anders ausgedrückt: Sie nutzen die kleine Lücke, in der sie von ihren Hubschraubern aus Raketen abfeuern können, ohne von feindlichen Luft-Nahbereichs-Abwehrsystemen getroffen werden zu können.

Es scheint, als ob sich diese Taktik gegen vorrückende Panzerverbände bezahlt macht. So sollen Kamow Ka-52 an der Abwehr eines Angriffs der 47. Mechanisierten Brigade in der Region Saporischschja beteiligt gewesen sein. Bei dem Angriffsversuch zu Beginn der Gegenoffensive wurden mehrere westliche Panzer beschädigt.

Ein „Katz-und-Maus-Spiel“

Die vom Westen vorrangig bereitgestellten Abwehrsysteme seien für die Luftverteidigung an der Front nicht so gut geeignet, sagt Grieco: Patriots oder NASAMS sind groß und sperrig. Laut Grieco wären sie in Frontnähe „sehr verwundbar“ und nicht mobil genug, um an der Seite ukrainischer Panzer und Infanterie vorzurücken. Zudem verfügt die Ukraine bislang nur über zwei Patriot-Systeme, die zum Schutz der Hauptstadt eingesetzt werden.


Die Luftverteidigung an der Front beschreibt Grieco als „Katz-und-Maus-Spiel“: Wenn das Radar eingeschaltet werde, um ein Ziel anzuvisieren, sei das Luftabwehrsystem erkennbar für den Feind und „die Uhr fängt an zu ticken“. Sobald man geschossen habe, müsse das System schnell „heruntergefahren“ und verlegt werden. Bei Patriots würde das ungefähr eine Stunde dauern. Stattdessen benötige die Ukraine mehr mobile und gut zu tarnende Alternativen wie die amerikanische Avenger-Luftabwehr oder deutsche Flugabwehrkanonenpanzer Gepard.

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