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#Warum die Mächtigen nicht einfach die Welt retten

Warum die Mächtigen nicht einfach die Welt retten

Die Uhr steht auf fünf vor zwölf. Mal wieder. Wie schon seit so vielen Jahren. Denn nicht erst bei der aktuellen Klimakonferenz in Glasgow sprechen Politiker und Journalisten, Experten und Aktivisten von der nun wirklich letzten Chance, eine weltweite Katastrophe aufzuhalten. Der britische Regierungschef spricht sogar von einer Minute vor zwölf. Dass es allerhöchste Eisenbahn ist und wir nicht länger warten dürfen, davon war auch schon bei den Konferenzen in Paris 2015 oder in Kopenhagen 2009 die Rede. 

Wie bei diesen früheren Konferenzen kommen in Schottland gerade Dutzende Staats- und Regierungschefs und Abertausende Diplomaten aus der ganzen Welt zusammen, um darüber zu verhandeln, wie man die Erde und die Menschheit rettet. Denn um nichts weniger geht es beim Klimawandel: Wenn wir nicht sehr bald den Ausstoß von Treibhausgasen wie CO2 verringern, die zum Beispiel entstehen, wenn wir Kohle, Gas und Öl verbrennen, dann wird sich das Klima auf unserem Planeten stark verändern. Die Erde würde auf eine Weise beschädigt werden, die man nicht mehr reparieren könnte. 

Die Folgen wären furchtbar, erste Auswirkungen merken wir schon jetzt: Es wird mehr Naturkatastrophen wie Überschwemmungen oder Dürren geben, viele Menschen werden wegen Hunger und Durst ihre Heimatländer verlassen müssen. Weil an Nord- und Südpol durch die höheren Temperaturen das Eis weiter schmilzt, wird sich der Meeresspiegel erhöhen, viele Küstenstädte und ganze Inseln werden von der Landkarte verschwinden. Es war also keine Übertreibung, als der UNO-Generalsekretär Antonio Guterres am Beginn der aktuellen Konferenz warnte, wir Menschen seien gerade dabei, uns „unser eigenes Grab schaufeln“. 

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Doch trotz aller solcher Apelle, wie sie auch bei den früheren Konferenzen zu hören waren, haben die Zusammentreffen bisher noch viel zu wenig verändert. Zwar sagen die allermeisten Politiker mittlerweile klar und deutlich, was für eine große Herausforderung vor uns liegt und wie dringend es ist, endlich zu handeln. Manchmal wurden sogar überraschende Erfolge erreicht, etwa als man sich in Paris vor sechs Jahren auf das strengere Ziel einigte, die Erderwärmung auf 1,5 Grad statt wie zuvor auf zwei beschränken zu wollen. 

Doch den Worten folgten noch zu wenige Taten. Was auf dem Papier steht, ist bislang noch keine Realität geworden. Auch wenn einzelne Länder mittlerweile ein paar Erfolge vorzuweisen haben und mehr klimafreundlicher Strom denn je aus Windrädern und Solarzellen gewonnen wird: Der weltweite Ausstoß von Treibhausgasen ist trotz aller Bemühungen und Verhandlungen noch nicht weniger geworden, sondern kaum gebremst weiter gestiegen. 

Wie kann das sein? Wenn es doch glasklar ist, dass wir etwas tun müssen und zwar schnell – warum passiert dann noch so wenig? Was macht den Klimawandel zu einem so schwer lösbaren Problem? 

Eines ist klar: Die Sache wird teuer. Kohle, Gas und Öl sind sehr günstige Formen, Strom zu erzeugen und Autos zu betanken. Große Teile unserer bisherigen Wirtschafts- und Lebensweise sind auf sie eingestellt, eine Umstellung auf klimafreundlichere Energie ist darum sehr kostspielig. Das ist ganz besonders für jene Länder eine große Herausforderung, die nicht so reich sind wie Deutschland und sich wirtschaftlich möglichst rasch entwickeln wollen, um Hunger und Armut zu beseitigen. Für den umweltfreundlichen Aufbau ihrer Wirtschaft brauchen sie Unterstützung, die reichere Länder in der Vergangenheit nicht immer zu geben bereit waren. 

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Doch dass etwas teuer und aufwendig ist, das ist in der Politik nicht unbedingt ein Hinderungsgrund. Staaten und Regierungen sind ja gerade dafür da, auch Dinge in Angriff zu nehmen, die wir nur gemeinsam schaffen können. Während der Corona-Krise haben Regierungen auf der ganzen Welt gezeigt: Wenn es wirklich wichtig ist und sehr schnell gehen muss, weil viele Menschenleben auf dem Spiel stehen, dann scheuen sich Politiker nicht, in kurzer Zeit unvorstellbar große Geldbeträge in die Hand zu nehmen und wirkungsvolle Maßnahmen zu ergreifen. Warum tun sie das nicht auch beim Klima, wo wir doch wissen, dass dort auf lange Sicht, im Laufe vieler Jahrhunderte noch viel größerer Schaden zu befürchten ist? 

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