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#Warum die TV-Trielle wenig bringen

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Warum die TV-Trielle wenig bringen

In welche Verlegenheit die Wahlkampfführung der CDU im Sommer geraten ist, war dem Hinweis zu entnehmen, jetzt setzte man einiges (alles?) auf die „Trielle“, auf die Dreierrunden im Fernsehen. Nach der ersten Runde hieß es von interessierter Seite, das sei noch nicht die Wende für Laschet gewesen. Jetzt müsse Armin Laschet aber „liefern“. Nach der zweiten Runde hieß es dann, jetzt stehe die Wende unmittelbar bevor. Nach der dritten vom Sonntag muss sich die CDU abermals vertagen – und alles auf die Wende am Wahlsonntag setzen.

Ist das Fernsehen, sind die Medien, sind Umfragen das Maß aller Dinge? Für den Wahlkampf, erst recht diesen laufenden, ganz sicher und mehr denn je.  Mehr denn je gilt deshalb aber auch: Der Wahlkampf entfernt sich dadurch immer weiter vom politischen Alltag, den er doch eigentlich vermitteln und nahebringen soll. Die „Trielle“ haben diese Entfernung zwischen Anspruch und Wirklichkeit auf die Spitze getrieben.

Denn beweist sich die Kanzlertauglichkeit, die Vertrauenswürdigkeit, die Wählbarkeit wirklich in solchen Formaten? Erfährt man hier, wie Annalena Baerbock, Olaf Scholz oder Armin Laschet „ticken“, denken, verhandeln, vermitteln, sich durchsetzen können? Nein, das erfährt man nicht. Nicht ansatzweise. In der Zirkusarena erfährt man ja auch nicht, wie es in der Welt so zugeht. Allenfalls von den Clowns.

Mal kriegt der andere rote Ohren

Stattdessen weiß man nach drei Runden ganz grob, was in den Wahlprogrammen von CDU/CSU, SPD und Grünen steht, und dass der eine ruhiger, der andere gründlicher, und die Dritte frischer rüberkommt. Dass der eine vielleicht ungeduldiger ist als der andere, dass Baerbock vielleicht schlagfertiger ist als Laschet und Scholz zusammen. Mal ist der eine besser vorbereitet, mal die andere lautstärker, mal ist der eine aggressiver, mal kriegt der andere rote Ohren. Na und?

Wer sich daraus einen Reim machen will, wie gut oder schlecht jemand als Kanzler regiert, müsste jeden mittelmäßigen Showmaster oder Schauspieler für besser geeignet halten. Die anschließenden Umfragen und Analyse-Runden helfen mit Blick auf den Wahlausgang auch nicht weiter: Sie ließen sich, wie sollten sie auch, auf die Frage gar nicht erst ein, was das Format eigentlich taugt, um analysieren zu können, was sie analysieren sollten. Die meisten, die Scholz vorher gut fanden, sind auch nachher von ihm überzeugt, wobei nicht klar wird, ob sie damit nur die Umfragen reproduzieren, die es auch ohne Trielle gibt: Wenn Scholz da der „Sieger“ ist, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass er auch im Fernsehen als solcher wahrgenommen wird.

Dass sich die Stimmung kurz vor dem ersten Triell schon gedreht hatte, konnte man der damaligen Analyse-Runde entnehmen. Sie war perplex, als herauskam, dass Scholz mit Abstand besser abschnitt als die beiden anderen. Das passte nicht zum Scholz-Klischee und nicht zum SPD-verliert-die-Wahl-Modus, die sich in der (damaligen) Haltung Christan Lindners spiegelte, die CDU/CSU werde die Wahl ohnehin gewinnen. Das war vielleicht das größte Problem der CDU, die sich seitdem fragen muss, warum Scholz als Merkel-Ersatz gilt, Laschet aber nicht.

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