Warum sich die Drogenkartelle auf Europa konzentrieren

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Der Präsident des Bundeskriminalamts(BKA), Holger Münch, warnt vor einer Zunahme harter Drogen in Deutschland. Man sehe „eine Kokain-Schwemme“, sagte der BKA-Chef dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Sie wird dadurch ausgelöst, dass der Markt in Nordamerika gesättigt ist und man sich stärker auf Europa konzentriert. Kokain verbreitet sich in Deutschland sehr stark.“
Auch im Heroin-Markt sehe man eine Veränderung, „weil die Taliban den Anbau von Opium in Afghanistan unterbunden haben“, so Münch. „Dadurch scheint eine Verknappung einzutreten – und damit das Risiko einer Vermischung mit synthetischen Opioiden und einem deutlich höheren Risiko für Konsumenten.“
Keine Entlastung durch Cannabis-Legalisierung
Laut der kürzlich vorgestellten polizeilichen Kriminalitätsstatistik für 2024 nahmen Straftaten in Zusammenhang mit Heroin im vergangenen Jahr ab, dafür war ein Anstieg bei Kokain um knapp fünf Prozent und – in noch deutlich höherem Maße – bei LSD und neuen synthetischen Drogen zu verzeichnen.
Eine Entlastung der Ermittlungsbehörden durch die Cannabis-Legalisierung sah Münch unterdessen nicht. Diese könne „keine Wirkung auf den Schwarzmarkt haben“, sagte der BKA-Chef. Denn die zugelassenen Cannabis-Clubs könnten „den Bedarf nicht mal ansatzweise decken“. Zu beobachten sei vielmehr, „dass die polizeiliche Verfolgung schwieriger geworden ist. Wenn man 25 Gramm legal in der Tasche haben darf, dann ist ein Ameisenhandel schwerer nachweisbar“.
Die von der Ampel-Regierung beschlossene teilweise Legalisierung von Cannabis war im vergangenen April in Kraft getreten. Besitz und kontrollierter Anbau zum privaten Gebrauch in Anbau-Vereinigungen – den so genannten Clubs – sind erlaubt, allerdings mit Einschränkungen. Erwachsene dürfen bis zu 25 Gramm Cannabis in der Öffentlichkeit bei sich haben.
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