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#Warum sich immer mehr Menschen Boko Haram anschließen

Warum sich immer mehr Menschen Boko Haram anschließen

In der Regel sind es grausame Nachrichten, wenn über die Terrororganisation Boko Haram berichtet wird. Immer wieder verüben die Dschihadisten Anschläge und Überfälle auf Dörfer, Kirchen oder Schulen in Nigeria und der Tschadsee-Region, ermorden Zivilisten, Sicherheitskräfte und Politiker. Nach Informationen des Nigeria Security Tracker, einer Plattform des amerikanischen Council on Foreign Relations, sind in Nigeria seit 2009 fast 40.000 Menschen dem Konflikt mit Boko Haram zum Opfer gefallen.

Im Dezember aber, etwa eine Woche vor Weihnachten, gab es einen seltenen Moment der Erleichterung: Mehr als 300 Kinder konnten nach einer Entführung durch Mitglieder von Boko Haram zu ihren Familien zurückkehren. Wenige Tage zuvor war eine Schule im Bundesstaat Katsina überfallen worden, unterschiedlichen Schätzungen zufolge wurden dabei zwischen 300 und 600 Schüler verschleppt. Die genauen Umstände ihrer anschließenden Freilassung sind weiterhin unklar.

Es war die größte Geiselnahme in Nigeria seit dem Jahr 2014. Damals hatte Boko Haram 276 Schülerinnen aus einem Internat in Chibok im Nordosten Nigerias entführt; unter dem Hashtag „Bring Back Our Girls“ fand der Vorfall weltweit Aufmerksamkeit. Seitdem nimmt die Gewalt, die von den Islamisten ausgeht, kontinuierlich zu. Ende November 2020 töteten Boko-Haram-Rebellen mindestens siebzig Zivilisten im Bundesstaat Borno, viele von ihnen Bauern, die auf einem Reisfeld arbeiteten. Medienberichten zufolge fesselten die Angreifer viele der Opfer, um ihnen anschließend die Kehle durchzuschneiden. Die Vereinten Nationen bezeichneten den Vorfall als den gewalttätigsten direkten Angriff auf Zivilisten im vergangenen Jahr.

Für den Terrorismusfachmann Yan St-Pierre ist dieser Übergriff ein klarer Beleg dafür, dass sich die Sicherheitslage im Nordosten Nigerias – dem Hauptoperationsgebiet Boko Harams – zunehmend verschlechtert. Eine der beiden Fraktionen der Terrororganisation, die sich 2015 dem „Islamischen Staat“ (IS) anschloss und sich „Islamic State West Africa Province“ (Iswap) nennt, kontrolliere im Bundesstaat Borno mittlerweile große Gebiete um die Provinzhauptstadt Maiduguri. „Sie bauen Schulen oder haben Einfluss auf Curricula. Und sie haben ein sehr starkes Wirtschaftssystem entwickelt, ein Monopol auf den Fischfang und -verkauf und auf Kohle“, sagt St-Pierre.

Laut Human Rights Watch wird der Schutz von Zivilisten immer schwieriger. Im Juni töteten drei raketengetriebene Sprengsätze, die außerhalb Maiduguris abgefeuert wurden, vier Menschen und verletzten drei weitere in der Stadt – einem Gebiet, das zuvor wegen der starken Präsenz der nigerianischen Armee als relativ sicher galt. Die Zeitung „The Guardian“ berichtete kürzlich, dass in den ersten drei Monaten des vergangenen Jahres im Nordosten Nigerias mehr als hundert Menschen durch Landminen getötet oder verletzt wurden, die während des Konflikts zwischen Boko Haram, anderen bewaffneten Gruppen und der nigerianischen Armee gelegt wurden. Die Zahl der Landminenopfer in Nigeria ist nun die fünfthöchste der Welt.

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