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#Was Impfzentren tun, wenn noch Impfstoff übrig bleibt

Was Impfzentren tun, wenn noch Impfstoff übrig bleibt

Ludger Böhlen und seine Mannschaft würden gerne mehr tun, keine Frage. Der Mediziner ist ärztlicher Leiter des Impfzentrums Lemgo im Kreis Lippe in Nordrhein-Westfalen, seine Leute impfen dort jeden Tag an die 600 Bürger gegen Corona. „Wir könnten bis zu 1440 Impfungen pro Tag verabreichen“, sagt Böhlen. Doch dass das Zentrum nicht unter Volllast laufe, liege vor allem daran, dass nach wie vor nicht genügend Impfstoff vorhanden sei. An mangelnder Akzeptanz des Präparats von Astra-Zeneca liege es jedenfalls nicht – oder besser: nicht mehr. „Die Nachfrage ist gut“, sagt Böhlen.

Kim Björn Becker

„Es ist nicht so, dass wir den Impfstoff massenhaft im Kühlschrank liegen hätten und nicht wüssten, wohin damit.“ Zu Beginn habe es in der Tat einige Skeptiker gegeben, vor allem wegen der teils deutlichen Impfreaktionen. Doch das habe sich inzwischen geändert. „Die Akzeptanz ist gerade bei Jüngeren massiv gestiegen“, sagt der Hausarzt. „Inzwischen hat sich herumgesprochen, dass es besser ist, zwei Tage im eigenen Bett zu liegen als zwei Wochen auf der Intensivstation.“

Deutschland nimmt beim Impfen Fahrt auf, wenn auch langsam. Inzwischen fließen nach Zählung des Robert-Koch-Instituts jeden Tag zusammen etwa 230.000 Dosen der drei verfügbaren Corona-Impfstoffe in die Oberarme der Deutschen. Seit Anfang März liegen die Zahlen stabil bei mehr als 200.000 je Tag, einen Monat zuvor wurden täglich nur etwa halb so viele Menschen gegen das Virus geimpft. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums haben die Hersteller bis Freitag insgesamt fast 10,4 Millionen Impfstoffdosen geliefert. Die Städte und Gemeinden haben bis dahin gut 7,3 Millionen Dosen verimpft, also fast drei Viertel. Selbst bei dem Vakzin von Astra-Zeneca steigen die Zahlen jetzt. Bis Freitag waren 38 Prozent der gelieferten Dosen verabreicht, vor einigen Wochen war der Anteil – bei recht konstant eintreffenden Lieferungen – nur etwa halb so groß.

In anderen Impfzentren weist die Kurve ebenfalls nach oben. In Trier in Rheinland-Pfalz gab es Tage, an denen aus Ablehnung gegenüber dem Astra-Zeneca-Impfstoff fast jeder Dritte nicht erschienen ist. „Das hat sich deutlich gebessert“, sagt Florian Zonker. Der Feuerwehrmann leitet die Einrichtung, in der jeden Tag etwa 800 Spritzen gesetzt werden. Möglich wären 2000, das Impfzentrum soll dann bald deutlich besser ausgelastet sein. Zurzeit werde etwa jeder zehnte Termin nicht wahrgenommen, sagt Zonker. „Manche werden krank oder verschlafen ihren Termin, das sind normale Reibungsverluste.“

Wenn Impfstoff übrig bleibt, greift das Zentrum auf vorbereitete Listen zurück, damit zum Beispiel Rettungskräfte kurzfristig immunisiert werden können. Wenn auch das nicht gelingt, gehen die übrig gebliebenen Dosen „zurück in den Kühlschrank“, sagt Zonker. Bei Astra-Zeneca geht das, anders als bei dem empfindlichen mRNA-Impfstoff von Biontech, und dann würden die Impfungen eben am nächsten Tag verabreicht.

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