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#Was wusste Top-Banker Jes Staley von Epsteins Taten?

„Was wusste Top-Banker Jes Staley von Epsteins Taten?“

Im Zuge eines Gerichtsprozesses in New York sind Auszüge aus rund 1200 E-Mails mit teils verfänglichem Inhalt veröffentlicht worden, die neue Fragen aufwerfen zur offenbar sehr engen Beziehung zwischen dem amerikanischen Banker Jes Staley und dem verurteilten pädophilen Sexualstraftäter Jeff Epstein. Staley hatte über Jahre, als er in hoher Position bei J.P. Morgan Chase arbeitete, engsten Kontakt zu Epstein. Er nannte ihn einen seiner besten Freunde und besuchte den schillernden Multimillionär mehrfach in seinem Haus in Palm Beach in Florida und auf dessen Insel in der Karibik. Dies tat er nach dessen erster Verurteilung wegen Missbrauchs Jugendlicher jahrelang.

Die E-Mails zeigen, dass Epstein an Staley Bilder „junger Frauen in verführerischer Pose“ schickte, wie es die Anklage formuliert. Einige E-Mails enthalten auch seltsame Codewörter. Im Juli 2010 schrieb Staley an Epstein: „Das hat Spaß gemacht. Sag hallo an Schneewittchen.“ Dieser antwortete mit der Frage: „Welche Figur willst du als Nächstes?“ Worauf Staley schrieb: „Die Schöne und das Biest“. Epstein erwiderte: „Eine Seite davon ist verfügbar.“ Die Anklageschrift behauptet, dass mit diesen Codes junge Frauen und Mädchen gemeint waren, die Epstein und andere missbrauchten.

Staley wurde Ende 2015 Vorstandschef der britischen Großbank Barclays. Von dieser Position musste er im November 2021 zurücktreten, nachdem die Londoner Finanzaufsicht FCA in einem Ermittlungsbericht zum Schluss gekommen war, dass er die Leitung der Bank nicht korrekt über das Ausmaß seiner Beziehung mit Epstein informiert habe. Nun kommen durch die New Yorker Klage, die sich gegen J.P. Morgan, nicht gegen Staley richtet, mehr Details als je zuvor an die Öffentlichkeit.

„J.P. Morgan hat sich blind gestellt“

Die Staatsanwältin der karibischen Inselgruppe US Virgin Islands beschuldigt darin die Bank J.P. Morgan, Beihilfe zu Epsteins sexuellen Missbrauchstaten geleistet zu haben, indem sie ihm weiterhin Kontodienste erlaubte und Überweisungen an junge Frauen tätigte. Laut Anklageschrift hat die Bank mindestens an zwanzig junge Frauen oder Mädchen, die Opfer von Epstein wurden, auf dessen Auftrag hin Geld überwiesen. „J.P. Morgan hat sich blind gestellt gegen die Beweise für Menschenhandel über mehr als ein Jahrzehnt, wegen Epsteins finanziellen Reichtums und den Geschäften und Klienten, die Epstein der Bank vermittelte oder versprach“, heißt es in der Anklageschrift.

In den E-Mails finden sich Belege, dass es bei J.P. Morgan intern auch Bedenken gab, weiterhin mit Epstein Geschäfte zu machen, nachdem dieser 2008 in Florida wegen der Prostitution Minderjähriger verurteilt worden war. 2010 schrieb ein Mitarbeiter des Risikomanagements an Staley, es gebe eine neue Untersuchung über Kindesmissbrauch. „Fühlen Sie sich immer noch wohl mit diesem Klienten, der jetzt ein registrierter Sexualstraftäter ist?“

„Ich schulde dir so viel“

Eine Mail legt nahe, dass auch der oberste Chef der Bank, Jamie Dimon, in die Diskussionen über den Kunden Ep­stein involviert war. Staley, der lange die Vermögensverwaltungssparte von J.P. Morgan leitete, soll diesen stets verteidigt haben. Während Epstein 2009 seine Strafe wegen Minderjährigen-Prostitution im Hausarrest in Florida absaß, war Staley Gast auf seiner Karibikinsel Little St. James. In einer E-Mail schrieb Staley begeistert an Epstein, er sitze dort mit einem Glas Weißwein in einer heißen Badewanne. „Das nächste Mal sind wir hier zusammen. Ich schulde dir so viel. Ich schätze unsere Freundschaft sehr.“

J.P. Morgan bestreitet, dass es zu den sexuellen Straftaten Beihilfe geleistet habe. Barclays wollte sich zu den neuen E-Mails nicht äußern. Aus der Bank in London heißt es nur, die Staley-Episode sei „Geschichte“. Die „Times“ schrieb jedoch, dass durchaus neue Fragen auch zum Urteilsvermögen der Barclays-Führung aufkommen, einschließlich des Vorsitzenden Nigel Higgins. Die Bank hatte nach Beginn der FCA-Ermittlungen 2020 noch ihr „volles Vertrauen“ in Staley betont. Erst im November 2021 zog Barclays die Reißleine.

Epstein hat im August 2019 in Untersuchungshaft in einem New Yorker Gefängnis nach Angaben der Ermittler Selbstmord begangen; er saß dort wegen eines neuen Missbrauchsprozesses ein. Über Jahrzehnte hatte er zuvor in den höchsten Kreisen verkehrt und pflegte Freundschaften und Bekanntschaften zu Politikern, Unternehmern und Showgrößen. Besonders im Fokus stand Prinz Andrew, der jüngere Sohn der britischen Königin. Er zahlte in einem außergerichtlichen Vergleich eine Millionensumme an eine Frau, die ihn des Missbrauchs beschuldigt hatte. Epsteins langjährige Lebensgefährtin, die britische Erbin Ghislaine Maxwell, wurde 2021 wegen Mittäterschaft im Missbrauchsring zu einer zwanzigjährigen Haftstrafe verurteilt.

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