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#Wechsel an der Spitze der evangelischen Kirche

Wechsel an der Spitze der evangelischen Kirche

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) steht im kommenden Jahr vor einem umfassenden Führungswechsel. Der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm wird 2021 nicht für eine weitere Amtszeit antreten. Intern hatte der 60 Jahre alte Theologe diese Absicht bereits vor mehr als einem Jahr mitgeteilt. Dem Bayerischen Rundfunk bestätigte Bedford-Strohm nun offiziell seinen Entschluss und verwies auf das Ende seiner Amtszeit als bayerischer Landesbischof im Jahr 2023. Es sei nicht gut, wenn er danach noch für mehrere Jahre EKD-Ratsvorsitzender sei, ohne zugleich einer Landeskirche vorzustehen, sagte Bedford-Strohm. Diese Begründung gilt innerkirchlich als plausibel, weil der weitgehend machtlose EKD-Ratsvorsitzende Zugriff auf den Apparat einer größeren Landeskirche haben sollte. Mit Anfeindungen bis hin zu Morddrohungen wegen seines Einsatzes für die Seenotrettung von Migranten im Mittelmeer habe sein Beschluss hingegen nichts zu tun, stellte Bedford-Strohm klar. „Da habe ich schon meine inneren Ressourcen, damit umzugehen“, sagte Bedford-Strohm.

Reinhard Bingener

Reinhard Bingener

Politischer Korrespondent für Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Bremen mit Sitz in Hannover.

Ein personeller Wechsel steht im kommenden Jahr auch an der Spitze der EKD-Synode an. Synoden-Präses Irmgard Schwaetzer wird ebenfalls nicht für eine weitere Amtszeit antreten. Die frühere Bundesministerin verweist zur Begründung auf ihr fortgeschrittenes Alter von 78 Jahren. Schwaetzer hatte den Vorsitz des Kirchenparlaments 2013 übernommen, weil die damalige Synodenpräses Katrin Göring-Eckardt als Spitzenkandidatin der Grünen bei der Bundestagswahl antrat. Heinrich Bedford-Strohm war ebenfalls während der vorletzten Legislaturperiode ins Amt gekommen.

Klagen über das Fehlen echter Dialogbereitschaft

Der frühere Theologieprofessor kam an die Kirchenspitze, nachdem sich der damalige EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider im Jahr 2014 vorzeitig von seinem Amt zurückzog, um seiner Frau während einer Erkrankung beizustehen. Bei den regulären Wahlen im Jahr 2015 wurden Bedford-Strohm und Schwaetzer dann mit jeweils sehr guten Wahlergebnissen für eine volle Amtszeit von sechs Jahren gewählt.

Bedford-Strohms wird innerhalb der EKD wegen seines Fleißes und seiner Zugewandtheit bis heute geschätzt. Allerdings zeigten sich in den kirchlichen Gremien zuletzt auch zunehmend Abnutzungserscheinungen. Es gibt Klagen über das Fehlen echter Dialogbereitschaft des EKD-Ratsvorsitzenden und einen Mangel an strategischer Steuerung der evangelischen Kirche angesichts sinkender Mitgliedszahlen. Bedford-Strohms politische Stellungnahmen, wegen derer er von einem Teil der Kirchenmitglieder sowie in der Öffentlichkeit häufig kritisiert wird, werden von den Leitungsgremien hingegen inhaltlich bis auf wenige Ausnahmen mitgetragen.

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