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#Wer jetzt welche Panzer liefern will

„Wer jetzt welche Panzer liefern will“

Deutschland ist nicht das einzige Land, das inzwischen bereit ist, der Ukraine zur Verteidigung gegen den Angriff Russlands schwere Panzer zur Verfügung zu stellen. Die Ukraine fordert sie schon lange. Doch welche Geräte in welcher Stückzahl sind gerade in der Diskussion? FAZ.NET gibt einen ersten Überblick.

Deutschland

Nach langem Zögern gibt die Ampelkoalition in Berlin ihren Widerstand gegen eine Lieferung des Panzers Leopard 2 auf. Wie die Zeitschrift „Der Spiegel“ berichtet, will Berlin mindestens eine Kompanie, also 14 Panzer, der Version Leopard 2A6 aus Beständen der Bundeswehr in die Ukraine bringen.

Darüber hinaus wird die Bundesregierung anderen NATO-Staaten wie Polen erlauben, die in Deutschland produzierten Panzer an die Ukraine zu exportieren. Der Leopard 2 wird seit Ende der Siebzigerjahre in Deutschland gebaut, laut Herstellerangaben lief er mehr als 3500-mal vom Band. Es gibt eine Vielzahl an Varianten.

Polen und Finnland

Die Regierung in Warschau hatte am Dienstag in Berlin offiziell den Antrag zur Export-Erlaubnis von 14 Leopard-Panzern in die Ukraine eingereicht. Auch Finnland beabsichtigt, Kiew eigene Leopard-Panzer zur Verfügung zu stellen. Um wie viele Geräte es geht, war am Mittwochmorgen noch unklar.

Niederlande

Ministerpräsident Mark Rutte zeigte sich am Dienstag offen dafür, 18 von Deutschland geleaste Leopard-2-Panzer in die Ukraine zu schicken. „Wir haben sie geleast, das heißt, dass wir sie kaufen können, das heißt, dass wir sie spenden können“, sagte er der F.A.Z. und anderen Medien in Brüssel.

Vereinigte Staaten und Großbritannien

Laut Medienberichten will Amerika der Ukraine nach langem Zögern nun doch Panzer vom Typ M1 Abrams schicken – die Zusage war für Berlin wichtig, das international nicht isoliert handeln wollte. Wie die Zeitung „New York Times“ berichtet, ist der Versand von 30 bis 50 Exemplaren im Gespräch. Der vom Rüstungskonzern General Dynamics produzierte Abrams gilt in seiner neuesten Ausführung als einer der modernsten Panzer weltweit. Der Turbinenantrieb mit einer Stärke von 1500 PS bringt den Panzer auf eine Höchstgeschwindigkeit von 68 Kilometern pro Stunde, Hauptwaffe ist eine 120-Millimeter-Kanone. Der Panzer ist allerdings mit einem Gewicht von knapp 67 Tonnen sehr schwer und verbraucht große Mengen Treibstoff.

Im Verlauf der Jahrzehnte haben die Vereinigten Staaten den Abrams an Australien, Ägypten, den Irak, Marokko, Kuwait und Saudi-Arabien verkauft. Im vergangenen Jahr bestellte Polen 250 Abrams-Panzer, und erst vor wenigen Wochen besiegelte die Regierung in Warschau eine weitere Bestellung von 116 der Panzer älterer Bauart, die schneller geliefert werden können. Großbritannien hat die Lieferung von 14 Challenger-Panzern zugesagt. Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron schließt nach eigenen Worten eine Lieferung der französischen Kampfpanzer Leclerc an die Ukraine nicht aus. Eine Entscheidung ist jedoch noch nicht gefallen.

Absage aus Prag

Die Tschechische Republik kündigte am Dienstag an, nicht zugunsten der Ukraine auf die Leopard-2-Kampfpanzer verzichten zu wollen, die Deutschland im Zuge eines Ringtauschs zugesagt hat. „Es ist jetzt nicht möglich, die Leoparden weiterzuschicken, weil wir diese Panzer für unsere Sicherheit brauchen“, sagte der tschechische Ministerpräsident Petr Fiala nach einem Treffen mit Scholz in Berlin.

Tschechien hatte der Ukraine im vergangenen Jahr Dutzende T-72-Kampfpanzer sowjetischer Bauart zur Verfügung gestellt. Die Bundesregierung sagte der Regierung in Prag dafür im Zuge des sogenannten Ringtauschs 14 Leopard-2-Panzer und einen Bergepanzer zu. Der erste Leopard wurde im vergangenen Dezember geliefert.

Das sagt die Ukraine

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Dienstag zurückhaltend auf Berichte über die Zusage von Kampfpanzern aus deutscher Produktion reagiert. „Viele Bemühungen, Worte, Versprechen“, sagte er am Abend in einer Videoansprache. Wichtiger sei, die Realität zu sehen. „Es geht nicht um fünf oder zehn oder fünfzehn Panzer. Der Bedarf ist größer.“ Die Ukraine bemühe sich täglich, den Mangel an schweren Kampfpanzern auszugleichen. „Und ich danke jedem Einzelnen von Ihnen, der uns dabei unterstützt.“ Die Diskussionen um die Lieferung von Panzern müssten jetzt in Entscheidungen münden, forderte Selenskyj.

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