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#Wann fallen in den Krankenhäusern wieder Operationen aus?

Wann fallen in den Krankenhäusern wieder Operationen aus?

Der Spitzenverband der deutschen Krankenhäuser warnt davor, dass angesichts rasant steigender Corona-Infektionszahlen bald wieder Operationen ausfallen könnten. „Bei 3000 COVID-19-Patienten auf Intensivstation wäre die Belastung für das Personal so groß, dass je nach regionaler Situation planbare Eingriffe wieder verschoben werden müssen“, sagte Gerald Gaß, der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft, der F.A.Z. Allerdings müssten vor Ort immer mehrere Indikatoren berücksichtigt werden. Nach Angaben des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin lagen am Donnerstag bundesweit 1800 COVID-19-Patienten auf den Intensivstationen der Krankenhäuser, sie belegten acht Prozent der Betten. Seit Anfang Oktober ist die Zahl der Corona-Kranken auf den Intensivstationen um mehr als ein Drittel gestiegen.

Die Zahl der Infizierten ist zuletzt sprunghaft angestiegen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstag mit 130,2 Fällen pro 100.000 Einwohner an. Am Vortag hatte der Wert bei 118,0 gelegen, vor einer Woche bei 85,6. Auch die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz stieg am Donnerstag abermals deutlich an. Demnach mussten zuletzt 3,31 von 100.000 Einwohnern wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus behandelt werden. „Wir sehen jetzt schon, dass die Hospitalisierungsrate von 3 mit der gerade stattfinden Dynamik – plus 38 Prozent binnen einer Woche – zu einer deutlichen Zunahme der Belegungen auf Intensivstationen binnen einer Woche bis zehn Tage führt“, sagte Gaß.

Wann werden zusätzliche Maßnahmen nötig?

Derzeit wird darüber diskutiert, von welchem Wert an zusätzliche Corona-Maßnahmen nötig werden könnten, um eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern. Viele Bundesländer haben jeweils eigne Ampel-Systeme entwickelt, um das Infektionsgeschehen einzuordnen. In Hessen tritt die erste von zwei Corona-Warnstufen in Kraft, wenn die Hospitalisierungsinzidenz im Land den Wert 8 erreicht oder die Zahl der COVID-19 Intensivpatienten auf über 200 steigt. Am Donnerstag wurden 167 Schwerkranke gemeldet. „Über die konkret zu ergreifenden Maßnahmen wird die Landesregierung dann beraten, genannt sind in der Verordnung zum Beispiel weitere Zugangsbeschränkungen zu Veranstaltungen“, sagte ein Sprecher des Sozialministeriums in Wiesbaden. Bei einer Hospitalisierungsinzidenz über 15 oder mehr als 400 Corona-Intensivpatienten ist in Hessen Warnstufe zwei erreicht.

In Baden-Württemberg wird die Warnstufe ebenfalls von einer Hospitalisierungsinzidenz von 8 an ausgerufen, alternativ gilt ein Schwellenwert von 250 Corona-Intensivpatienten im Südwesten. Die Alarmstufe gilt ab einer Hospitalisierungsinzidenz von zwölf oder von 390 Schwerkranken Patienten an. „Es ist davon auszugehen, dass noch in dieser Woche die Warnstufe eintritt“, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Stuttgart am Donnerstag. Die Zahl der Corona-Intensivpatienten lag am Mittwoch bei 242. „Das sind vor allem Menschen, die nicht geimpft sind und jetzt einen schweren Krankheitsverlauf durchmachen müssen“, sagte Gesundheitsminister Manfred Lucha ( Grüne). „Die Patientinnen und Patienten sind mittlerweile im Schnitt jünger, die Liegezeiten dadurch entsprechend länger. Vor diesem Hintergrund appellierte ich noch einmal eindringlich an die gesamte Bevölkerung, sich schnell impfen zu lassen.“

Aufruf zu Auffrischungsimpfungen

Etwas anders ist die Lage in Sachsen, das Land hat mit 238,6 Fällen pro 100.000 Einwohner die zweithöchste Inzidenz nach Thüringen. Die sogenannte Vorwarnstufe tritt in Kraft, wenn 180 COVID-19-Patienten oder mehr auf den Intensivstationen beziehungsweise 650 Patienten oder mehr auf den Normalstationen in Behandlung sind. Die „Überlastungsstufe“ greift ab 420 Intensiv- und 1300 Normalstationspatienten. Diese Zahlen sind bei der Frage, in ob zusätzliche Beschränkungen eingeführt werden, maßgeblich. Die Hospitalisierungsinzidenz allein ist in Sachsen nicht ausschlaggebend, wie eine Sprecherin des Sozialministeriums in Dresden mitteilt.

Zuletzt waren mehr als 90 Prozent der Corona-Intensivpatienten ungeimpft. Laut einer neuen Forsa-Umfrage im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums will sich die Mehrheit der Ungeimpften in den kommenden Wochen auch nicht mehr gegen Corona impfen lassen. Demnach gaben fast zwei Drittel der Befragten an, sich „auf keinen Fall“ in den nächsten zwei Monaten impfen lassen zu wollen. Knapp ein Viertel tendiert zu „eher nein“. 89 Prozent der Befragten sagten, es habe keinen Einfluss auf die eigene Impfbereitschaft, wenn die Intensivstationen wieder an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Die Ungeimpften wurden zwischen Ende September und Mitte Oktober befragt. Nur etwa zwei Drittel der Bürger gelten derzeit als vollständig geimpft, wie das Bundesgesundheitsministerium mitteilt. Wegen einer möglichen Untererfassung können die tatsächlichen Werte wenige Prozentpunkte darüber liegen. 

Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat am Donnerstag unterdessen zu Corona-Auffrischungsimpfungen aufgerufen und sich selbst eine zusätzliche Spritze geben lassen. „Ich werbe dafür, dass viele andere das auch tun“, sagte Spahn in einer Twitter-Mitteilung des Ministeriums. Nach Angaben des RKI haben bis einschließlich Mittwoch 1,8 Millionen Menschen einen sogenannten Booster erhalten. Die Auffrischung wird insbesondere für Ältere empfohlen, da bei ihnen die Wirkung der vollständigen Impfung vergleichsweise rasch nachlassen kann. 

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