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#„Das war überragend“

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„Das war überragend“

Uli Hoeneß wusste es schon früh. „Der Nikolaus ist kein Osterhase“, sagte der langjährige Macher des FC Bayern einst und wollte damit ausdrücken, dass die Bundesliga trotz einer Überlegenheit der Münchner nicht im Dezember entschieden wird, wohl aber im März und April, wenn es gut läuft für den Fußball-Rekordmeister. Und in dieser Saison läuft es mal wieder gut. Es ist Ostern. Und auch wenn rechnerisch noch etwas möglich ist, hissen die Verfolger schon die weiße Flagge. Nach dem 1:0-Auswärtsieg bei RB Leipzig im Bundesliga-Topspiel sind die Bayern auf dem besten Weg zum neunten Titel in Serie.

Tobias Rabe

Tobias Rabe

Verantwortlicher Redakteur für Sport Online.

Julian Nagelsmann jedenfalls hat seine Hoffnung auf etwas „Blechernes“, wie der Leipziger Trainer den Gewinn von Pokalen oder Meisterschalen einst umschrieb, aufgegeben. „Wir spielen eine gute Saison, die müssen wir so weiterspielen – auch wenn die erste Chance auf einen Titel weg ist“, sagte Nagelsmann bei TV-Sender Sky nach der Niederlage, die den Münchnern bei sieben ausstehenden Spielen sieben Punkte Vorsprung bescherte. Es gehe nun darum, Zweiter zu werden. „Natürlich muss man das kurz sacken lassen, das ist, glaube ich, ganz normal, wenn im Leben ein Ziel weg scheint.“

Die Leipziger Hoffnung auf neue Spannung an Ostern war groß. Doch das Tor von Leon Goretzka traf den Verfolger hart in der 38. Minute. „Wir haben ein Tor auf eine Art und Weise gekriegt, wie wir es nicht kriegen dürfen“, sagte Nagelsmann. „Wir haben die Tiefenläufe aus dem Mittelfeld vorher mehrfach angesprochen. Der Unterschied ist, dass Goretzka den macht. Wir haben ein gutes Spiel gemacht und die Bayern phasenweise hinten reingedrückt. Wir hatten vier große Chancen, haben aber vorbeigeschossen. Wir müssen daran arbeiten, dass wir Dinge, die wir uns erspielen, kaltschnäuziger verarbeiten.“

FC Bayern setzt ein Zeichen

Das taten die Leipziger im Gegensatz zu den Bayern eben nicht. Sehr zur Freude von Hansi Flick. „Es ist ein Spitzenspiel gewesen und Leipzig hat gezeigt, dass sie zurecht da vorne stehen. Wir haben ein bisschen gebraucht, waren nicht ganz so mutig im Ballbesitz. Nach 20 Minuten haben wir das Spiel kontrolliert und das Tor gemacht“, sagte der glückliche Trainer der Münchner. „Das war wichtig, um Ruhe reinzubringen. In der zweiten Halbzeit hat uns Leipzig einige Probleme bereitet, aber die Moral meiner Mannschaft war überragend. Wir wollten mit dem Sieg ein Zeichen setzen.“ Was dank ihrer Klasse gelang.

Dabei gab es rund um den Gipfel von Leipzig allerhand andere Themen, die die Münchner belasteten. Die Nationalspieler kamen nach drei Spielen in einer Woche und Reisestress nicht nur müde zurück in die bayrische Landeshauptstadt. Die deutschen waren auch mental angeschlagen nach der Blamage gegen Nordmazedonien. Flick ließ Serge Gnabry und Jamal Musiala zunächst auf der Bank; beide wurden später eingewechselt. Manuel Neuer, der gegen Nordmazedonien auf der Bank saß, Joshua Kimmich und Goretzka standen in der Startelf und machten ein gutes Spiel. Sie schienen das Debakel von Mittwoch verarbeitet zu haben.

Manuel Neuer (links) versuchte ein Loch im Netz mit seinem Handtuch zu reparieren.


Manuel Neuer (links) versuchte ein Loch im Netz mit seinem Handtuch zu reparieren.
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Bild: dpa

Dass es nicht vergessen ist, machte Torschütze Goretzka deutlich. „Wir haben in den ersten beiden Spielen einen Hauch von Euphorie gespürt im Land“, sagte er mit Blick auf die Siege über Island und Rumänien im ZDF-Sportstudio. „Wir haben uns einfach selber eingebrockt, dass das wieder vorbei ist.“ Man müsse sehen, dass das Gerüst stabiler werde. „Das ist auf jeden Fall in erster Linie Aufgabe der Spieler.“ Eine Diskussion um eine vorzeitige Ablösung von Bundestrainer Joachim Löw brauche „absolut nicht“ geführt zu werden. „An der Niederlage sind wir Spieler schuld, kein anderer.“

Schuld am Ausfall von Torjäger Robert Lewandowski war ein Spieler aus Andorra, der dem Polen in der WM-Qualifikation bei einer Kollision unbeabsichtigt eine Bänderdehnung im Knie zufügte. Flick ersetzte Lewandowski mit Eric Maxim Choupo-Moting, einem vor allem ausgeruhten Mittelstürmer. Der macht seine Sache gut. Und dennoch fragen sich alle: Wann spielt Lewandowski wieder? Flick bremste Optimisten, die den Stürmer schon im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League in Paris am 13. April wieder auf dem Rasen sehen. Der Klub rechnet aktuell mit noch drei Wochen Ausfall.

Es sei wichtig, nichts zu früh zu machen, sagte Flick. „Wir haben da absolute Experten, die da am Werk sind.“ Erst wenn alle „Grünes Licht geben“, werde Lewandowski wieder eingesetzt. Es sei angedacht, sagte Flick weiter, dass der Stürmer jetzt „eine Woche gar nichts“ mache. Danach werde er „wieder anfangen, in der Reha zu trainieren“, sagte Flick. „Wir schauen Tag für Tag und hoffen, dass er schnell wieder zurück ist.“ Da das Bundesliga-Titelrennen so gut wie entschieden ist und die Münchner im DFB-Pokal ausgeschieden sind, schauen sie vor allem auf die Champions League. Das Halbfinale steht vom 27. April an auf dem Spielplan, falls die Münchner sich gegen Paris durchsetzen.

Dann wird Flick noch Coach des FC Bayern sein. Ob das über die Saison hinaus auch noch gilt, ist unklar. Das Thema Bundestrainer wabert weiter. „Nach dieser Saison gehe ich erstmal in den Urlaub. Alles, was danach kommt, da habe ich alles schon zu gesagt“, sagte Flick. Zuletzt hatte er betont, Gerüchte nicht kommentieren zu wollen und sich auf die Bayern zu konzentrieren. Eine klare Absage war und ist das nicht.

Oliver Kahn hatte vor dem Spiel Aussagen zu Flicks Zukunft über die aktuelle Saison hinaus vermieden. „Ich habe in den vergangenen Wochen das eine oder andere Gespräch mit Hansi gehabt und konnte nicht feststellen, dass er da große Tendenzen hat, was die Nationalmannschaft anbelangt. Er ist voll auf den FC Bayern München fokussiert und möchte die nächste Meisterschaft einfahren.“ Dabei ist er nach dem Sieg in Leipzig auf einem sehr guten Weg.

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