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#Wie der Klimawandel die Gesundheit der Deutschen gefährdet

Der Klimawandel vollzieht sich so schnell, dass die Gesundheit der Menschen hierzulande darunter leidet – und künftig noch stärker leiden wird. Zu dieser schlichten Erkenntnis kommt, wer den 119 Seiten umfassenden ersten Teil des neuen Sachstandsberichts liest, den das Robert-Koch-Institut (RKI) zum Thema nun veröffentlicht hat. Der Schwerpunkt liegt hierin auf Infektionskrankheiten. Er zeigt auf der Grundlage der verfügbaren Evidenz, welche Ansteckungsrisiken mit Sicherheit zunehmen werden und bei welchen es befürchtet wird. Die rund 90 Experten wissenschaftlicher Institutionen, Forschungseinrichtungen und Behörden beschreiben, auf welchen Wegen steigende Temperaturen und Extremwetterereignisse die Gesundheit der Deutschen belasten werden und geben Hinweise, wie – abgesehen von der Reduktion des Klimagasausstoßes – gegengesteuert werden kann.

Am offensichtlichsten sind die Auswirkungen der Klimaveränderungen auf Krankheiten, die durch Mücken, Zecken und Mäuse übertragen werden. Diese Tiere vermehren sich unter den neuen Temperatur- und Witterungsverhältnissen gut, und das Risiko, dass sie für den Menschen relevante Krankheitserreger in sich tragen, steigt. Die Evidenz ist hoch, so die Autoren des Berichtes, dass das Infektionsrisiko durch Stechinsekten immer größer wird.

Ein Beispiel: Das Mückenmonitoring, welches seit 2011 einerseits wissenschaftlich systematisch, aber auch im „Mückenatlas“, einem Citizen-Science-Projekt, durchgeführt wird, belegt eine zunehmende Ausbreitung von Stechmücken, die Erreger übertragen können.

Die Asiatische Buschmücke (Aedes japanicus) fanden die Mückensammler im Jahr 2012 nur in einer Handvoll Landkreisen, im Jahr 2021 war sie bereits flächendeckend im Saarland, in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg verbreitet und wurde auch in großen Teilen Nordrhein-Westfalens, Hessens und Bayerns bereits gefangen. Das Insekt kann unter anderem das West-Nil-Virus übertragen.

Auch die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) breitet sich immer weiter entlang des Rheingrabens und in Berlin aus, nach einem Stich können Menschen im schlimmsten Fall an Dengue-, Chikungunya-, West-Nil- oder Zika-Fieber erkranken. Die Anwesenheit der möglichen Überträgerinsekten in Kombination mit höheren Temperaturen kann dazu führen, dass Erreger, die bisher in Deutschland nicht vorkamen, plötzlich verbreitet werden: Sie können durch Reisende, die sich im Ausland angesteckt haben, eingeschleppt und beim Stich von einer Mücke aufgenommen werden. Das konnte auch bisher passieren, aber meist gelang es den Erregern dann nicht, sich im Insekt zu vermehren – die Temperaturen waren dazu nicht hoch genug.

Doch das ändert sich gerade: Künftig wird also eine Mücke als Überträger funktionieren und bei Stichen weitere Menschen infizieren. Das gilt, darauf weisen die Autoren des Berichtes hin, übrigens nicht nur für exotische Mücken und exotische Erreger. So schreiben die Autoren im Sachstandsbericht: „Steigende Temperaturen könnten somit die Übertragung von Krankheitserregern nicht nur durch bekannte potenzielle Vektoren, sondern auch durch noch nicht als potenzielle Vektoren erkannte einheimische Stechmückenarten ermöglichen.“

Zecken können die Erreger der Lyme-Borreliose und der Frühsommermeningitis weitergeben.


Zecken können die Erreger der Lyme-Borreliose und der Frühsommermeningitis weitergeben.
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Bild: dpa

Auch die Ausbreitung von Zecken und der von ihnen übertragenen Krankheiten, etwa Lyme-Borreliose oder Frühsommermeningitis, werde durch wärmere Temperaturen wahrscheinlicher. Wie schnell es gehen kann, dass sich Vektoren beziehungsweise die von ihnen übertragenen Erreger verbreiten, zeige sich beispielhaft in Sachsen: „2014 wurde der erste Kreis zum Risikogebiet erklärt, 2022 waren bereits 10 von 13 Kreisen Risikogebiete“, heißt es im Bericht.

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