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#Wie die Geschäfte liefen? Göttlich!

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Wie die Geschäfte liefen? Göttlich!

Schutz vor Bösem, Leid und Tod: Wer wünschte das seinen Liebsten nicht? 1473 galt das in der Verbotenen Stadt ebenso wie hier und heute. Doch damals ließ wohl eine kaiserliche Konkubine namens Bai ihren Segenswunsch für den Ming-Herrscher Chenghua zu dessen 26. Geburtstag in eine derart luxuriöse Form gießen, dass sie Jahrhunderte später den deutschen Auktionsmarkt im zweiten Corona-Jahr bezwingt.

9,5 Millionen Euro, mit Aufgeld mehr als 14 Millionen, ist einem Telefonbieter aus Hongkong bei Nagel in Stuttgart diese feuervergoldete Bronze der buddhistischen Gottheit Vajrabhairava wert. Nie wurde hierzulande mehr in einer Auktion für ein Kunstwerk geboten; den Rekord hielt bislang das 2018 bei Grisebach für 4,7 Millionen Euro zugeschlagene Gemälde „Die Ägypterin“ von Max Beckmann. Die fernöstliche Vajrabhairava-Figur, ein vielarmiges Mischwesen aus Mensch und Stier von knapp einem Meter Höhe und 169 Kilo Gewicht – davon ein Kilo reines Gold –, übertrifft den damaligen Wert triumphal und kann sinnbildlich stehen für die Behauptungskraft der Auktionsbranche in der anhaltenden Covid-Krise.

Spitzenreiter des Jahres: Statue des Gottes Vajrabhairava, China 1473, Bronze feuervergoldet, 94 Zentimeter hoch, Gesamtgewicht mit Sockel 169 Kilo, zugeschlagen bei 9,5 Millionen Euro (Taxe 1 Million) am 23. Juni bei Nagel Auktionen in Stuttgart





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Toplose im Jahresrückblick
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Die teuersten Kunstwerke in deutschen Auktionen 2021

Eine konsequente Digitalisierung des Versteigerungsbetriebs, die neue Kunden lockte und liquide Sammler bediente, sorgte schon im Vorjahr für glänzende Geschäfte; nun ließ eine gesteigerte Nachfrage die Investitionsbereitschaft in den Sachwert Kunst noch größer werden. Der Branchenprimus Ketterer in München meldet mit einem Jahresumsatz von 88 Millionen Euro ein Rekordergebnis, das 45 Prozent über dem des Vorjahres liegt. Das wiederum war nur wenig schwächer ausgefallen als 2019. Grisebach in Berlin blickt mit einem Jahresumsatz von 53,5 Millionen Euro – 38 Millionen waren es 2020 – ebenfalls auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr. Und Van Ham in Köln kann mit einem Gesamtumsatz von 40,1 Millionen seine Bestmarke aus dem vergangenen Jahr leicht verbessern. Vielfach wurde die Millionengrenze überschritten, Weltrekorde fielen. Zum Beispiel der internationale Spitzenwert für die „Flowers“-Serie von Andy Warhol. Bei Van Ham wurden die zehn Serigraphien von 1970 für 1,7 Millionen Euro versteigert.

Die Top-Lose der zurückliegenden Monate zeigen abseits der Anziehungskraft von Asiatika mit exquisiter Provenienz: Malerei ist nach wie vor Spitze, die Begeisterung für den Expressionismus ungebrochen, starke Farben und Gesten sind gefragt – und große Sprünge möglich. So entfacht Ernst Wilhelm Nays abstraktes Gemälde „Doppelspindel-Rot“ von 1967 aus der Sammlung der Deutschen Bank bei Ketterer ein Bietergefecht, das bei 1,8 Millionen endet – einem Vielfachen der Taxe von 200.000 Euro. Werke Nays haben zwar schon höhere Beträge erbracht, doch dieses Mal reicht es für einen mit Emil Noldes „Buchsbaumgarten“ geteilten Platz sieben in den deutschen Top Ten.

Und die Frauen?

Mit Albert Oehlen schiebt sich derweil ein Zeitgenosse aus den Reihen der Neuen Wilden auf den zweiten Rang. Der Zuschlag bei 3 Millionen Euro für sein 1988 entstandenes Werk „Ohne Titel (Triptychon)“ ist nicht nur Rekord für Oehlen in Deutschland, er verweist im adventlichen Evening Sale von Ketterer Alexej von Jawlensky und seinen wiederentdeckten „Frauenkopf mit Blumen im Haar“ auf Platz drei der Bestenliste. Bei 2,4 Millionen Euro fällt der Hammer für den Russen. In derselben Auktion steigt eine „Peinture“ von Pierre Soulages auf 1,85 Millionen. Grisebach wiederum kann bei seiner Jubiläumsauktion mit dem Marktdebüt für eine niederländische Strandansicht von Max Beckmann aus dem Jahr von 1934 (Zuschlag 1,9 Millionen) und einem Seestück Emil Noldes von 1947 (Zuschlag 2,3 Millionen) reüssieren.

Den teuersten zehn dicht auf den Fersen folgen Max Liebermann, Ernst Ludwig Kirchner, Gerhard Richter, Sean Scully und Günther Uecker. Auch Yves Klein, László Moholy-Nagy und Franz Wilhelm Seiwert springen über die Million. Und die Frauen? Einsam kämpft sich Gabriele Münters „Stillleben mit Madonna“ bei Ketterer auf 900.000 Euro. Immerhin Auktions-Weltrekord für die Künstlerin. Aber da geht noch etwas.

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