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#Wie Großbritannien gegen Regelverletzer vorgehen will

Wie Großbritannien gegen Regelverletzer vorgehen will

In Anbetracht anhaltend hoher Infektionsraten und starkem Druck auf das Gesundheitssystem verschärft die britische Polizei ihre Kontrollen gegen Regelverletzer. Polizeichefin Cressida Dick hat ihre Beamten angehalten, konsequent gegen Bürger vorzugehen, die wissentlich gegen Auflagen des Lockdowns verstoßen. Bußgelder würden jetzt „immer wahrscheinlicher“, hieß es auch in der Regierung. Ein Polizeisprecher nannte als Beispiele „Partys und illegale Raves“. Aber in den vergangenen Tagen waren auch Fälle bekanntgeworden, bei denen Bürger Bußgelder zahlten mussten, weil sie auf einer Parkbank saßen oder sich zu weit von ihrer Wohnung entfernt hatten. Selbst die Polizei gab zu, dass es „Verwirrung“ bei vielen gebe, weil viele Richtlinien der Regierung nicht rechtlich präzisiert worden seien. 

Jochen Buchsteiner

Dazu gehört vor allem die Empfehlung, sich nur „lokal“ körperlich zu betätigen. Dick versuchte sich am Dienstag an einer, wie sie sich ausdrückte, „vernünftigen Interpretation“ und sagte: „Starten Sie ihre Aktivität, wenn Sie können, an der Haustür und beenden sie sie dort auch wieder.“ Das Thema erhält besondere Prominenz, seit der Premierminister am Wochenende im Osten der Stadt, in der Nähe des Olympiastadions, auf einem Fahrrad gesehen wurde. Das Stadion liegt mehr als zehn Kilometer entfernt von seinem Dienst- und Wohnsitz in Westminister. Ein Sprecher wollte nicht kommentieren, ob Boris Johnson zum Radeln dorthin gebracht wurde oder ob er die Strecke allein gefahren war. Er habe sich aber „im Rahmen der Empfehlungen“ verhalten, hieß es.  

Am Dienstag wurde vermutet, dass die Regierung nicht nur den erlaubten Aktionsradius genauer definieren, sondern auch die Maskenpflicht schärfer fassen und zugleich ausweiten könnte. Sprecher zweier großer Supermarktketten kündigten an, die Kontrollen an den Eingängen zu verstärken. Sadiq Khan, der Bürgermeister von London, hatte die Bürger am Freitag aufgefordert, Maske zu tragen, sobald sie das Haus verlassen. Ob dies Eingang in die Regierungsempfehlungen findet, ist unklar. Spekuliert wurde am Dienstag auch, ob die Abstandsregel von zwei auf drei Meter erhöht wird. Das hatten einige Wissenschaftler gefordert. 

Die jüngsten Zahlen gingen zu Beginn der Woche leicht zurück. Sieben Tage nach Beginn des Lockdowns sanken die registrierten Neuinfektionen auf 46.000 und die Zahl der Toten auf 529. In den Krankenhäusern werden  über 32.000 Menschen behandelt. Viele sind an der Belastungsgrenze angelangt. Dick berichtete am Dienstag in der BBC, dass derzeit neben 185 Feuerwehrleuten auch 75 Polizisten Fahrunterricht für Krankenwagen erhalten. 

Die Regierung sah sich derweil mit Forderungen konfrontiert, die Impfzentren rund um die Uhr zu öffnen. Verwiesen wurde auf das Tempo in Israel, wo schon mehr als zwanzig Prozent der Bevölkerung geimpft ist. Im Königreich haben seit 8. Dezember 2,5 Millionen Einwohner eine erste Dosis erhalten; darunter sind vierzig Prozent der über Achtzigjährigen. Am Montag hatte sich die Regierung weitere Ziele gesteckt. Danach sollen „bis zum Frühling“ alle Menschen über 50 Jahre eine Impfvorladung erhalten haben – das wären 60 Prozent der Erwachsenen. Schon Mitte Februar sollen die etwa 15 Millionen Menschen geimpft sein, die den größten Risikogruppen angehören – 3,8 Millionen Ärzte sowie Krankenhaus- und Pflegeheimbeschäftigte, 8,8 Millionen Menschen, die über 70 Jahre alt sind, und 1,2 Millionen Jüngere mit gefährlichen Vorerkrankungen. Bis zum Herbst sollen dann alle Einwohner über 18 Jahre geschützt sein, jedenfalls eine Aufforderung zur Impfung erhalten haben. 

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