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# Wieso Unternehmen beim Eintritt in NFTs scheitern

“ Wieso Unternehmen beim Eintritt in NFTs scheitern „

In den letzten Jahren haben immer mehr Unternehmen das Potenzial von Non-Fungible Tokens (NFTs) und Web3 erkannt. Sie sehen darin die Chance, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, sich innovativ zu positionieren und auf neue Art und Weise mit Kunden und Fans zu interagieren. NFTs ermöglichen es, digitale Inhalte und Erlebnisse auf eine neue Art und Weise zu erfahren und dem Kunden ein einzigartiges Erlebnis zu bieten. Unternehmen wie Porsche, Bose, Puma und Co. haben bereits den Schritt in die virtuelle Welt gewagt und damit ein neues Kapitel in der digitalen Wirtschaft aufgeschlagen.

Allerdings vergessen sie dabei meist ihre eigene Community (Kunden und Fans), lassen sich schlecht oder gar nicht beraten und beschäftigen sich kaum mit der Materie.

Kurzfristiger Erfolg statt langfristige Strategie?

Es ist nicht zu leugnen, dass die NFT-Branche in den letzten Jahren eine enorme Popularität erlangt hat. Die unglaublichen Erfolgsgeschichten von Künstlern wie Beeple oder den angesagten CryptoPunks und Bored Apes haben das Interesse an NFT in die Höhe getrieben und viele Unternehmen dazu inspiriert, selbst in die Branche einzusteigen. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass hinter diesen Erfolgen viel harte Arbeit, Engagement und Wissen stecken.

Die Unternehmen glauben, dass sie über Nacht zu den großen Stars im Web3 werden können. Sie verfolgen kurzfristige finanzielle Ziele, anstatt sich ernsthaft mit einer langfristigen und nachhaltigen Strategie auseinander zu setzen. Es wird zu wenig Zeit in die Konzeption, in den Aufbau von eigenem Know-how und vor allem in das Lernen und Verstehen der Materie investiert. Es fehlt schlicht die Liebe zum Detail. Wichtige Aspekte werden übersehen, unüberlegte Entscheidungen getroffen und am Ende bleibt meist sogar der kurzfristige Erfolg aus. Sich von einem Fehlstart und dem daraus resultierenden negativen Momentum zu erholen, gelingt nur in den seltensten Fällen. Aus diesem Grund ist es unerlässlich, ausreichend Zeit und Ressourcen in die Entwicklung einer strategischen Perspektive zu investieren, die nachhaltig und auf den langfristigen Erfolg in der Web3-Branche ausgerichtet ist.

Keine oder schlechte Berater, kein internes Know-how

Einer der Gründe, warum viele Unternehmen auf externe Berater zurückgreifen, ist der Mangel an internem Know-how. Obwohl es für Unternehmen wichtig ist, eigene Expertise aufzubauen, ist dies in Bezug auf NFTs oft schwieriger als erwartet. Da die Branche noch sehr jung ist und sich ständig weiterentwickelt, ist es für Unternehmen schwierig, ein internes Team aufzubauen, das über die notwendige Erfahrung und Kompetenz verfügt, um erfolgreich zu sein. Dies hat zur Folge, dass viele Unternehmen auf externe Dienstleister zurückgreifen müssen, um in den NFT-Bereich einzusteigen. Das Ergebnis ist eine Geschäftsbeziehung mit ungleichem Wissensstand und daraus resultierendem blinden Vertrauen. Eine Situation, die man im Zeitalter von ChatGPT, MidJourney und Co. erst recht vermeiden möchte, da es immer schwieriger wird, einen echten Experten von einem Con-Man zu unterscheiden.

Um dies zu vermeiden, ist es wichtig, dass Unternehmen ihre Hausaufgaben machen und sicherstellen, dass sie einen qualifizierten und erfahrenen Partner auswählen. Dies kann die Prüfung von Referenzen und Arbeitsproben sowie die Bewertung des Fachwissens und der Erfahrung des Partners beinhalten. Auf diese Weise können Unternehmen sicher sein, dass sie einen Partner wählen, dem sie vertrauen können, und dass sie die bestmögliche Unterstützung bei ihrem Einstieg in den NFT-Bereich erhalten.

Web3 only: Eigene Community wird nicht berücksichtigt

Die meisten Unternehmen übersehen, dass NFTs nicht nur für das Web3-Ökosystem wichtig sind, sondern auch innerhalb der eigenen Community ein großes Potenzial bieten. Nicht selten werden NFTs als reines Web3-Phänomen betrachtet und die Möglichkeiten innerhalb der eigenen Reihen vernachlässigt. Das kann natürlich auch Absicht sein und daraus resultieren, dass man keine langfristige Strategie hat und nicht zu hundertprozentig von Web3 überzeugt ist. Diese Einstellung zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Projekt und ist für Außenstehende deutlich spürbar. Unternehmen starten mit einem Pilotprojekt oder stempeln das Projekt als Experiment ab. Oft werden separate Social-Media-Accounts eingerichtet und versucht, eine eigenständige Web3-Marke aufzubauen. Man fängt quasi bei Null an und beraubt sich seiner eigenen Stärken. Zudem sind die Bemühungen, NFTs zugänglicher zu machen, begrenzt.

NFTs sind nicht ausschließlich als Mittel zur Monetarisierung der Web3-Community zu sehen. Vielmehr stellen sie eine digitale Erweiterung des Produktportfolios dar und bieten die Möglichkeit, die Marketing- und Brandingstrategie zu erweitern und zu stärken. Unternehmen haben hier noch großen Nachholbedarf und müssen sich viel intensiver mit dem Thema und den verschiedenen Anwendungsbereichen auseinandersetzen. Ohne Fleiß kein Preis.

Zwei Ratschläge, die einen großen Unterschied machen können:

  1. Der Kauf von NFTs sollte auch für Personen ohne technische Vorkenntnisse, Kryptowährungen und Wallets möglich sein. 
  2. Man sollte auf eine ganzheitliche Marketingstrategie setzen, die sowohl Web3-Nutzer als auch die eigene Community berücksichtigt.

So geht’s richtig

Unternehmen sollten erkennen, dass NFT nicht nur ein Trend ist, sondern eine echte Chance, sich von der Konkurrenz abzuheben und ihre Marke in der digitalen Welt zu stärken. Eine langfristige Strategie, die Zeit für die Konzeption, den Aufbau von internem Know-how und das Verstehen der Materie lässt, sollte Vorrang vor kurzfristigen finanziellen Zielen haben. Dazu gehören der Aufbau eigener Kompetenzen, die Auswahl eines qualifizierten und erfahrenen Partners und eine ganzheitliche Marketingstrategie, die Web3-Nutzer und vor allem die eigene Community berücksichtigt. Darüber hinaus können zusätzliche Maßnahmen, wie zum Beispiel die Ermöglichung des Zugangs zu NFTs für Kunden ohne technische Vorkenntnisse, dazu beitragen, die Erfolgschancen zu erhöhen.

Abschließend kann man sagen, dass NFTs ein fester Bestandteil der digitalen Zukunft sind und unser Verständnis von digitalem Eigentum bereits verändert haben. Die Anwendungsmöglichkeiten sind grenzenlos und wir sind noch weit davon entfernt, das volle Potenzial ausgeschöpft zu haben. Unternehmen aller Branchen haben dies bereits erkannt und wagen sich auf neues Terrain. Wir dürfen gespannt sein, was uns im Jahr 2023 erwartet.

Daniel Lenikus ist CEO und Mitgründer der europäischen NFT-Plattform Tokapi. Seit 2016 beschäftigt er sich mit dem Thema Blockchain, spricht auf diversen internationalen Konferenzen und berät Unternehmen bei ihrer Web3-Strategie.

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