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#Wikimedia pervertiert das Gemeinwohl

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Wikimedia pervertiert das Gemeinwohl

Die Informations-Plattform Wikipedia wurde bislang durch Spenden unter anderem von Tech-Giganten aus dem Silicon Valley finanziert. Darunter befinden sich vornehmlich die marktdominanten Internetriesen wie Google, Facebook, Apple et cetera, die allesamt durch Traffic mit Inhalten aus Wikipedia Geld verdienen. In Fachkreisen werden diese Spenden als Geschäft auf Gegenseitigkeit angesehen: Spender und Wikipedia profitieren voneinander.

Wikimedia ist die Betreiberorganisation hinter Wikipedia, die allerdings seit Langem nach einem stabilen Geschäftsmodell zur Eigenfinanzierung sucht. Im Frühling 2021 hat Wikimedia schließlich angekündigt, eine Unternehmens-Schnittstelle aufzubauen, die die automatisierte Verwendung von Wikipedia-Content vereinfachen soll und wofür die kommerziellen Unternehmen bezahlen sollen. Also: Mit den Inhalten auf Wikipedia soll Geld verdient werden. Etwa dank Diensten wie den Sprachassistenten Siri oder Alexa, die über Wikipedia auf Inhalte zugreifen. Das oben beschriebene Spendengeschäft auf Gegenseitigkeit würde damit in eine ordentliche Geschäftsbeziehung umgewandelt werden. Der Name dafür: Wikimedia Enterprise API.

Damit sich dieses Geschäft langfristig lohnt, muss Wikimedia das umfassende Angebot von Information auf Wikipedia sicherstellen, für die sozialen Netzwerke aber auch durch qualitativ hochwertige Bilder und Filme aufwerten. Erweitertes Angebot erhöht die Nachfrage. Und um sich die kapitalstarke Kundschaft auf lange Sicht zu sichern – so das Gesetz des Internetkapitalismus –, könnte Wikipedia im Sektor Bildung auch zur dominanten Plattform für möglichst gratis abrufbare Bilder und Filme werden.

Staatsverachtung und Kollektivismus

In diesem Zusammenhang ist auch die seit einigen Jahren anhaltende intensive Lobby-Kampagne von Wikimedia Deutschland für sogenannte „freie Lizenzen“ zu verstehen. Öffentlich-rechtliche Filme, vor allem Dokumentationen und Dokumentarfilme, sollen per CC-Lizenzierung (Creative-Commons-Lizenzen) kostenfrei auf Wikipedia angeboten werden. Viele kennen diese Kampagne unter der Formel „Öffentliches Geld = Öffentliches Gut“. Eine Vulgarisierung des Gemeinwohlgedankens, die den rechtlichen Status von Gütern abwertet, deren Herstellung durch staatliche Umverteilung beziehungsweise in öffentlich unterstützten Wirtschaftssegmenten wie der Film- und Fernsehbranche stattfindet. Der Claim ist Ausdruck einer zeittypischen Verquickung von libertärer Staatsverachtung und Kollektivismus-Idealen, die sich in diesem Fall recht schamlos hinter Gemeinwohl-Rhetorik und flimmernden Fantasien vom „freien Internet“ versteckt.

Wikimedia hat sich in den letzten Jahren bei ihren Lobby-Aktivitäten rund um die Novellierung des europäischen Urheberrechts daher markante Abfuhren von den deutschen Produktions- und Urheberverbänden eingefangen. Bei den öffentlich-rechtlichen Sendern hingegen waren sie ein Stück weit erfolgreich: Auf intensives Betreiben von Wikimedia wurden in den letzten zwei Jahren Pilotversuche mit CC-lizenzierten Clips aus Produktionen der „Terra X“-Dokumentationsreihe (ZDF) unternommen. Und tatsächlich finden sich immer öfter im Kleingedruckten auch CC-Klauseln in einzelnen Terra-X-Produktionsverträgen. Das ist das Ergebnis von sogenannten „Runden Tischen“, an denen wohlgemerkt keine Vertretung der deutschen Produzentenlandschaft anwesend war. Wikimedia jedenfalls feiert heute ihre Statistiken, die Terra-X-Clips generieren ansehnliche Nutzerzahlen auf der Wikipedia-Seite.

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