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#„Wir dürfen die anderen Krisen nicht vergessen“

„„Wir dürfen die anderen Krisen nicht vergessen““

Allein über die Aktion Deutschland Hilft haben die Deutschen bisher 194 Millionen Euro gespendet, um die Betroffenen des Ukrainekriegs zu unterstützen. Wie bei vielen Hilfsorganisationen kann man auch dort unter einem eindeutigen Stichwort spenden. Die Zweckgebundenheit garantiert, dass das Geld nur für diese Notsituation verwendet wird – und engt damit die Flexibilität der Hilfsorganisationen ein.

Laut dem Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) haben zweckgebundene Spenden viele Nachteile für die Arbeit der Hilfswerke. Entscheidungsspielräume schrumpfen, zusätzliche Verwaltungskosten ent­stehen und Hilfen, die nicht zweck­gebunden sind, werden benachteiligt. Selbst wenn ein Zweck mehr Gelder einbringt als benötigt, dürfen diese nicht einfach anderweitig verteilt werden. Spender müssen dann immer erst über die alternative Verwendung befragt werden.

Das DZI teilt mit, dass viele Spender steuern möchten, wofür ihr Geld verwendet wird. Einige lehnten es sogar regelrecht ab, eine Organisation als Ganzes zu unterstützen. Carolin Lohmann von der Aktion Deutschland Hilft sagt: „Viele Menschen haben das Bedürfnis, dass ihre Spende einem bestimmten Zweck zugutekommt. Das trifft insbesondere dann zu, wenn Katastrophen oder Krisen in den Medien präsent sind.“

Freie Spenden helfen mehr

In der gegenwärtigen Krise befürchtet Aktion Deutschland Hilft, dass andere Hilfsaktionen unter den vielen zweckgebundenen Spenden leiden könnten. „Die Ukraine-Hilfe ist ein Gebot der Menschlichkeit“, teilt Manuela Roßbach mit, Vorständin des Bündnisses. „Doch ebenso ist es eine Frage der Gerechtigkeit, die Ärmsten und Schwächsten in anderen Teilen der Welt nicht zu vergessen, deren Leben von Hunger bedroht ist.“

Hinzu komme, dass bestehende Notlagen oft durch akute Krisen verstärkt würden. So seien Länder wie Somalia, Libanon und Jemen stark von Weizenimporten aus Russland und der Ukraine abhängig. Ausbleibende Lieferungen und steigende Preise bedrohen deshalb die Existenz von Millionen. Allein am Horn von Afrika sind laut Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen 13 Millionen Menschen von akutem Hunger bedroht – wegen Vor-Ukraine-Krisen wie Dürren, Kriegen und der Pandemie. Ein Beispiel: Für Hilfen gegen die Hungersnot im kriegsgebeutelten Jemen wurden bei der Aktion Deutschland Hilft seit dem Start der Sammlung 2016 insgesamt 18 Millionen Euro gespendet.

Freie Spenden könnten insofern ausgleichend wirken. Das DZI be­zeichnet sie als „Königsweg“, weil die Spendengelder flexibel verteilt werden können. Das Bündnis Aktion Deutschland Hilft verteilt alle freien Spenden nach einem festgelegten Schlüssel auf seine Mitglieder. „So bekommt eine Organisation, die aufgrund ihrer Strukturen in der Lage ist, mit den Spenden sehr groß angelegt Hilfe umzusetzen, einen größeren Anteil als zum Beispiel Organisationen mit mittleren oder kleineren Hilfskapazitäten“, sagt Lohmann. „Damit wird eine größtmögliche Wirkung der Spenden für die Betroffenen in Notlagen erreicht.“ Für welche Krisen das Geld verwendet wird – das werde bedarfsorientiert entschieden. „Die Spenden unter dem Stichwort ‚Nothilfe weltweit‘ werden immer dort eingesetzt, wo sie gerade dringend benötigt werden.“

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