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#„Wir entwickeln keine Verbrenner mehr“

„Wir entwickeln keine Verbrenner mehr“

Herr Duesmann, Sie mussten lange warten, bis Sie den Vorstandsvorsitz von Audi übernehmen durften, dann fiel Ihr Antritt genau in den Ausbruch der Corona-Pandemie. Welches Fazit ziehen Sie nach einem Jahr im Amt?

Sven Astheimer

Sven Astheimer

Verantwortlicher Redakteur für die Unternehmensberichterstattung.

Henning Peitsmeier

Es hört sich in diesen schwierigen Zeiten vielleicht etwas komisch an, aber ich bin in Summe mit dem ersten Jahr und dem, was wir erreicht haben, sehr zufrieden! Wir haben trotz Corona in unseren wichtigen Projekten alles wie geplant umgesetzt. Es gibt eine neue Technologie-Roadmap, wir sind in der Elektromobilität gut vorangekommen, haben die gesamte Technische Entwicklung umorganisiert und die Baureihen neu sortiert. Zudem habe ich den Eindruck, dass ein echter Team-Spirit bei Audi entstanden ist, obwohl ich nie persönlich vor einer großen Zahl an Mitarbeitenden gesprochen habe. Dafür mussten wir digitale Alternativen finden.

Sie waren zum Start Vorstandschef, für das China-Geschäft und die Entwicklung zuständig. Mittlerweile haben Sie Aufgaben schon wieder abgegeben. Haben Sie sich zu viel zugemutet?

Nein. Unsere Industrie steckt in einer gewaltigen Transformation weg vom Verbrennungs- hin zum Elektromotor. Wir leisten im Hier und Jetzt gute Arbeit, aber wie sieht die Zukunft aus? Deshalb ging es bei Audi auch darum, den Weg aufzuzeigen und gleichzeitig das Tagesgeschäft weiter hinzukriegen. Der Weg ist jetzt klar, und nun führt mein Vorstandskollege Oliver Hoffmann das Entwicklungsressort.

Ausgerechnet Ihr Leuchtturmprojekt „Artemis“, mit dem Sie zum Angriff auf Tesla geblasen haben, soll sich aber schon um Monate verzögern.

Das ist nicht richtig. Wir wollen mit unserem Leuchtturm-Projekt in puncto Software und automatisiertem Fahren einen Riesensprung machen und gehen damit jetzt in die Vorserien-Entwicklung. Dass das Projekt jetzt in die Baureihe übergeht, ist ein ganz normaler Vorgang.

Markus Duesmann, Vorstandsvorsitzender der Audi AG


Markus Duesmann, Vorstandsvorsitzender der Audi AG
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Bild: Audi AG

Unter „Artemis“ ist eine luxuriöse Elektrolimousine oberhalb des Audi A8 geplant, die es dann mit dem neuesten Tesla Model S aufnehmen kann. Wann ist es so weit?

Das Modell soll Ende 2024 präsentiert werden, das ist so geplant, und dafür tun wir alles. Wir werden noch in diesem Jahr ein Konzept aus dem Artemis-Projekt zeigen, und dann können Sie sich davon überzeugen, wie weit wir sind.

Schon auf der IAA – sofern es überhaupt eine Automesse in München gibt?

Ich wünsche, es gibt eine in dem geplanten Format. Aber die Pandemie verläuft so unabsehbar, dass meine Zuversicht aktuell ehrlich gesagt begrenzt ist.

Ist Ihre Zuversicht für die neuen, elektrischen und zum Teil selbstfahrenden Audis größer? Immer wieder kommt es im VW-Konzern zu großen Schwierigkeiten bei den Modellanläufen, jüngstes Beispiel ist das Elektroauto ID 3.

Wir stellen gerade das Bordnetz in unseren neuen Fahrzeugen radikal um. Das ist eine enorme Herausforderung. Die Software hat an Relevanz gewonnen und gibt die Entwicklung des gesamten Autos vor. Sie ist gewissermaßen das Nervensystem. Bisher haben Audi, Porsche und Volkswagen eigene Softwarelösungen entwickelt, aber jetzt legen wir unsere Kompetenzen zusammen, bündeln unsere Kräfte. Gleichzeitig entwickeln wir im Konzern so viele Fahrzeuge, dass das schnell in die Breite gehen wird, wir aber unsere Entwicklung auf das Tempo von Software ausrichten müssen. Das ist die Herausforderung.

Der Teufel steckt in der Software?

Nein, das nicht. Software ist entscheidend für die Zukunft, und wir werden das, was wir zum Beispiel bei Artemis entwickeln, für alle nachfolgenden Projekte nutzen. Wir haben das im Griff, aber die Entwicklung eines Autos muss man heute anders angehen als noch vor ein paar Jahren.

Derzeit wird wieder über den Einstieg des Tech-Giganten Apple in die Autoproduktion spekuliert, die Kalifornier sind schon auf Partnersuche. Wann rechnen Sie mit dem Apple-Car ?

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